08.08. bis 13.08.2019: Wir bereisen die größte Stadt Canadas: Toronto. – Wir wurden eingeladen, auf einer Farm zu übernachten!! – Endlich an den Niagarafällen.

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08.08.2019 bis 09.08.2019: Wir machen Toronto unsicher!

Toronto ist eine Stadt, für die 2 Tage Aufenthalt eigentlich nicht reichen. Wir müssen immer einen Mittelweg finden. Wenn die Hunde dabei sind, können wir nicht alles machen oder müssen schauen, ob der Stellplatz und das Wetter es zulassen, daß wir die Hunde im Wohnmobil parken. Wir haben uns dazu entschieden, die Hunde die nächsten 12 Monate mitzunehmen und es war klar, daß wir vor Ort flexibel entscheiden, wie wir vorgehen.

Wie schon erwähnt, nutzen wir die App iOverlandern, um Stellplätze zu finden. Ich suche immer 2-3 Alternativen raus und die werden dann angefahren.

Manchmal reicht es, einen Park zu finden oder einen Walmart Parkplatz aufzusuchen, um dort zu übernachten, iOverlander ist jedoch extrem hilfreich.

Mir kam es bisher nie in den Sinn, aber unser jetziger Parkplatz in Toronto hat eine Fahrradstation. Für 7 CAD pro Person erhält man 24 Stunden das Recht, Fahrräder zu leihen. 

Unser Stellplatz ist 7 km von der Innenstadt Torontos entfernt und öffentliche Verkehrsmittel verbieten unsere Hunde. Es ist 18.00 Uhr, wir versuchen den Automaten mit unserer Kreditkarte zu füttern. Er gibt immer einen Fehler. Nach 10 Minuten die Lösung: Kreditkarte reinstecken und sofort wieder rausziehen, dann geht es. Steht so auf dem Display… Guten Morgen! Etwas seltsam finde ich es dennoch.

Nun Fahrräder entsichern und aus dem Gestell ziehen.  Dafür wird ein Code eingeben. Leider können wir nur ein Fahrrad „ziehen“. Was ist denn nun kaputt? Ich fahre zur 1 km entfernten, weiteren Fahrradstation. Gleiches Problem. Jetzt wieder retour. Fahrrad ins Gestell zurück und sichern. Nach einer gewissen Zeit muß man einen neuen Code holen. Erneutes Zahlen nicht notwendig, da die Kreditkarte unser 24 Stunden Paß ist. Und siehe da, zwei Fahrräder werden frei gegeben. Ich vermute, ich war beim ersten Mal im Handling etwas hektisch…

auf der Rückseite ist eine Karte für alle Bikestationen

Kaum 45 Minuten später und wir können losfahren 🙂 . Dann noch einen Umweg von 30 Minuten und schwups sind wir weitere 30 Minuten später in der Stadt… Manchmal ist der Wurm drin. Nun kam ich auf die grandiose Idee, meine App permanent für die Navigation vorne abzulegen. Hui, dann läßt sich viel besser navigieren. Manchmal…

Unser Ziel war der CN Tower. Der Fernsehturm ist 553,3 Meter hoch. Das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa misst stolze 828 Meter.

viele Fahrräder verfügbar

Wir schießen in Toronto unzählige Bilder. Vergessen sind Sätze wie: „Also ich hätte hier ja mehr Lametta erwartet.“ Millionenstädte wie Toronto sind uns Deutschen nicht unbekannt, jedoch sind die Bauwerke in Toronto streckenweise beeindruckender.

Toronto empfinden wir als sehr sauber.

Mit dem Fahrrad durch Toronto ist eine Herausforderung. Todesmutig stürzen wir uns in den Verehr und es funktioniert. Am CN Tower angekommen, suchen wir uns die nächste Bikestation und stellen unsere Räder ab. Später lösen wir an einer völlig anderen Bikestation neue Räder aus. Das ist echt praktisch. Ja, das gibt es in deutschen Städten ebenso, vielleicht zieht nicht jeder diese Idee in Betracht und es hilft anderen.

Leider konnten wir unsere eigenen Räder nicht mitnehmen, allerdings können die geklaut, dagegen die Mietfahrräder in einer der zahlreichen Bikestationen gesichert werden.

Mittlerweile wird es dunkler, dennoch macht das Besichtigen mit dem Fahrrad Spaß. Ein neue Idee, wie man im Urlaub eine Großstadt besichtigt. Parkplätze nach Fahrradstationen aussuchen wird der neue Trend 2019!

Ich muß mal schauen, ob ich für die Zukunft nicht eine Halterung finde, mit der ich das Mobiltelefon am Fahrrad besser sichern kann.

CN Tower

Es folgt nun eine kleine Bilderschau. Wir sehen und übersehen viel. Die Unterwelt „Path“ schauen wir uns nicht an. Es ist ein Tunnelverbund, der unterirdisch viele Geschäfte, Hotels, Bahnen und Wohnhäuser verbindet. Dies ist im Winter sehr praktisch. Man muß nicht in die Kälte raus, vorausgesetzt man wohnt in einem (Hoch-) Haus, welches dem Tunnelsystem angeschlossen ist.

Später treffen wir einen Griechen aus Berlin, der in Canada arbeitet und bald in die USA geht. Emmanuel ist ein toller Typ, mit dem wir uns sehr gut unterhalten. Dabei ist es lustig, obwohl er astreines, akzentfreies Berlinerisch spricht, daß er hin- und wieder ins Englische fällt.

Als Allround-Handwerker hat er uns kurzerhand eine Gasflasche geflickt. Wie sagt er so schön: „Wir – in Nordamerika – machen alles mit duct tape!“ 🙂

Selbstverständlich fand die Reparatur unter professionellen Maßgaben statt und dauerte fast 4 Minuten. Eine „Leckprobe“ zeigt, daß die Flasche dicht hält und dies wiederholt noch nach mehreren Tagen. Es ist schön, mit Profis zu arbeiten. Alles streng nach Gesichtspunkten, die allen Standards stand halten. Wir haben im Wohnmobil und Gaskasten Gaswarner und sind sicher!

Einige Bilder haben wir hochkant aufgenommen und die möchte ich ebenfalls in der folgenden Bildergalerie zeigen.

Wir haben nebenbei erfahren, daß das Gelände auf dem wir stehen, zwar ein Naherholungsgebiet ist, jedoch aus einer alten Deponie besteht. Die Canadier sind mit der Müllverwertung und dem Recycling weit hinter deutschem Standard. Es gibt keine einheitlichen Systeme und man wirft gerne alles am Ende wieder zusammen, verscharrt oder verbrennt oder schickt es in ein dritte Welt Land.  Mit einer Containerladung dreckiger Windeln ist Canada nicht weit gekommen, die wurden denen wieder zurück geschickt.

Das ist nur Hörensagen. Wenn man jedoch durch die verschiedenen Provinzen fährt, dann stellt man fest, daß z.B. mit Plastikflaschen unterschiedlich umgegangen wird. Mal gibt es ein Rücknahmesystem wie in Deutschland, mal gibt es Recyclinghöfe und frag‘ mal einen Canadier, wie das Recycling denn funktioniert. Da gibt es Antworten wie: „Ja, wir haben ein System, nutzen es aber nicht.“

Uns hat Toronto viel Spaß gemacht und können es nur empfehlen. Aus unserer Sicht kann man dort häufiger hinfahren.

Und wir haben das „Miet-Fahrrad“ für uns entdeckt. Wenn das nicht mal eine Einsicht ist 🙂 .

10.08.2019 bis 11.08.2019: Wir besuchen neue Bekannte

Als ich (Maik) noch alleine unterwegs war, kam ich mit Kim und Paul ins Gespräch. Sie waren selbst gerade im Urlaub in Nova Scotia. Sie gaben mir damals ihre Adresse und ich sollte mich melden, falls ich in der Nähe sei. Über www.polarsteps.com/MaikOellerich haben Sie herausgefunden, daß ich mich wohl in ihre Richtung bewegen würde und schrieben mich an. Sie wären gerade zu Hause und wir könnten sie gerne besuchen. Uns wurde sogar Werkzeug in Aussicht gestellt, falls ich etwas reparieren müsse. Man las von meinen Startschwierigkeiten und den Reparaturen am Wohnmobil. 

insgesamt kommt man auf rund 88 Fußballfelder (DFB Größe)

Wenn man uns schon so einlädt, dann können wir dort vorbei fahren. Der Aufenthalt war großartig.

Kim und Paul haben uns freundlich und herzlich empfangen. Es gab eine Auswahl verschiedener Biere, man wußte ja nicht, welches wir trinken würden und zum Abend wurden leckere Rippchen gereicht. Leckere Sparerips, von denen wir begeistert waren.

Wir fühlten uns sehr wohl und hatten einen tollen Schlafplatz unter Bäumen. Die Hunde konnten durch die Gegend laufen. Am nächsten Morgen sah ich 3 Rehe. Endlich mal wieder wilde Tiere!

So ein Haus mitten in einer wunderschönen Umgebung, mit eigenen Feldern und vielen Bäumen und einem eigenen Bachlauf, hat uns sehr gut gefallen.

Kaschmir hatte Kontakt zu den beiden Hauskatzen. Er zeigte sich sehr zurückhaltend. Gegen eine der beiden Katzen hätte er definitiv den Kürzeren gezogen 🙂 . Den Anstarrwettbewerb in ca. 50 cm Entfernung gewann die Katze mit Abstand nach Punkten!

Mit dem Haus- und Hofhund zeigten sich unsere beiden Schäferhunde recht harmonisch.

Finn wollte am Abend vorher unbedingt im ATV (All-terrain vehicle) mitfahren. Dabei wollten wir nur trockenen Fußes den Bach überqueren. Er ist wie ein aufgescheuchtes Huhn um das ATV gelaufen und wir haben ihn für 20 Meter Fahrt eingesammelt.

Dieser Besuch war definitiv ein Highlight unserer Reise!

Am nächsten Morgen aßen wir ein Frühstück zusammen und es wurde Zeit, Abschied zu nehmen. Unser Weg sollte uns zu den Niagarafällen führen.

Wir durften noch Wasser aufnehmen und die Weiterreise konnte beginnen.

11.08.2019 bis 12.08.2019: Niagara on the Lake

Die Stadt ist nett. Sie wirkt etwas künstlich aufgebaut, wie ein gewollter Luftkurort. Die Häuser haben einen sehr schönen Stil.

Nur mit dem Wohnmobil hat es so seine Tücken, denn viele Straßen dürfen nur bis 3 Tonnen befahren werden, da sind wir mit 3,5 Tonnen leicht drüber.

Als wir am Ort ankamen, schien dort ein Strassenfest zu laufen. Das erschwerte die Parkplatzsuche zusätzlich. Am Ende wurden wir pfündig (Denn fett war ich schon immer!! Deutsche Sprache, schwere Sprache…) und besuchten die Stadt.

Wir schritten ein paar Straßen ab, sahen vom Ufer aus den See und entschieden dann, daß wir außerhalb in einem kleinen Park übernachten würden.

Niagara on the Lake kann man sich ansehen. Sollte man aus Versehen dran vorbei fahren, dann kann das jedem schon mal passieren.

12.08.2019 bis 13.08.2019: Niagarafälle

Am nächsten Morgen verlassen wir Niagara on the Lake und fahren zu den Niagarafällen. Als Übernachtungsplatz wählen wir diesmal einen Parkplatz an dem Aussichtsturm (Skylon Tower) und zahlen dafür 20 CAD für 24 Stunden. Vielleicht hätten wir einen kostenfreien Stellplatz gefunden, für uns war dieser Platz dennoch ein Glücksfall.

Panoramabild der Niagarafälle

Wenn man die canadische Seite der Niagarafälle erreicht, dann fällt direkt auf, daß hier der Kommerz tobt. Einige große Hotels und ein Casino umsäumen das Gelände. Es wirkt allerdings etwas altbacken aus den 80er und 90’er Jahren mit leichten Renovierungsversäumnissen. Das hat irgendwo seinen Charme.

Jeder kennt Bilder von den Wasserfällen. Mir fällt auf, daß ich ein falsches Bild hatte. Ich dachte, ich würde mich inmitten der Natur befinden und die Wasserfälle aus einer Wildnis heraus besichtigen. Weit gefehlt. Die Niagarafälle sind seit Jahrzehnten touristisch erschlossen und dienten lange Zeit der Stromerzeugung. Die Wasserfälle sind zweigeteilt, wie man es auf dem Panoramabild erkennen kann.

Die fehlende Ursprünglichkeit, wie sie auf manchen Bildern suggeriert wird, enttäuscht mich etwas. Die Enttäuschung wandelt sich, wenn wir näher an die Wasserfäle gehen.

Skyline an den Wasserfällen

Wir kamen etwas spät an und entschieden uns für einen Spaziergang. Außerdem erfuhren wir, daß es um 22.00 Uhr ein Feuerwerk geben würde. Prima! Läuft bei uns!

Die Lichtershow am Abend ist zudem sehenswert. Die sollte man auf keinen Fall verpassen.

Eine kurze Sequenz des Feuerwerkes darf nicht fehlen! Das Spektakel dauert ca. 5 Minuten und muß sich nicht verstecken. Dafür ist es eh viel zu laut!!!

Wenn man in der Nähe der Fälle steht und das Wasser herunterrauschen sieht,  ist die Kraft spürbar und gewaltig. Das kommt im Video nicht ganz so stark rüber, gibt dennoch einen Eindruck.

Was man auf gar keinen Fall verpassen sollte, ist der Gang, bzw. die Reise unter die Wasserfälle. Es ist ein nasses Vergnügen und für uns mal wieder ein Highlight. Die Gischt vernebelt meine Brille und ich sehe mehr ohne, als mit der Brille. Zumal die Brille am Tage eher dem Sonnenschutz dient, da meine Brillenstärke seit Ewigkeiten harmlos ist.

Das Tunnelsystem unter den Niagarafällen gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten. Es mußte neu ausgebaut werden, als die Fälle sich  durch das Gestein fraßen und man Angst wegen der Stabilität bekam. Auf der US Seite wurde der Wasserfluß für 7 Jahre unterbrochen, um die Niagarafälle zu untersuchen. Es galt herausfinden, ob es sinnvoll sei, die Fälle einzudämmen, um die ungehinderte Ausbreitung zu unterbinden.

Einen Teil des alten Tunnelsystems hat man stehen lassen und kann besichtigt werden.

Natürlich wurden hier Berühmtheiten wie Marilyn Manson, äh, Marilyn Monroe gesichtet.

Eine Bootsfahrt zu den Fällen haben wir uns gespart. Naß kann man genauso unter den Fällen werden.

Ein Spaziergang entlang des Ufers kann ich empfehlen. Man kommt z. B. am alten Wasserkraftwerk vorbei.

Ob sich ein Besuch des Botanischen Gartens oder dem Schmetterlingshaus lohnt, können wir nicht sagen. Wir kauften unsere Tickets direkt an den Fällen, wo es zur Tour unter die Fälle geht. Die Tour ist ungeführt und man wandert die Tunnel selbstständig ab. Das geht sehr überschaubar.

Es werden Kombi-Tickets angeboten, die einen alle Attraktionen zum Discount nutzen lassen. Das fanden wir wenig sexy und ließen diese Angebote links liegen.

Die Niagarafälle waren sehr beeindruckend. Wieso ich im Kopf hatte, daß ganz viel Urwald drum herum sein müsse, weiß ich nicht. Ich gebe zu, daß ich nicht mal weiß, in welches Land ich die Fälle geistig jemals vermutete. Bei den Recherchen zur Tourenplanung bekam ich die Fälle auf den Schirm und deswegen waren wir da 🙂 .

Aufgrund meines streckenweise sehr schwach ausgebildeten Allgemeinwissens, möge man geschichtliche Hintergründe und Zusammenhänge bitte selbst recherchieren.

Ein unerwartetes Hightlight war der Skylon Tower. Dieses ranzig anmutende Bauwerk aus den 60’ern wollte ich gar nicht erst betreten. Wir waren in unmittelbarer Nähe, also ging es am späten Abend dort rein.

Bei Eintritt in die Eingangshalle fühlte ich mich durch meine optisch geprägten Vorurteile sofort bestätigt. Irgendwelche uralten, seltsamen Kästen standen darum. Als wäre seit 20-30 Jahren die Zeit stehen geblieben.

Beschreibung Skylon Tower

Ein zweiter Blick durch die Halle ließ mich erzittern! Diese Kästen, diese Kästen, sollten diese Kästen etwa…? Nein, das kann doch nicht sein!!!

Was war ich für ein Idiot! Ich war im Gaming-Himmel! Hier stand Geschichte! Eine große Auswahl der genialsten Videospiele war in dieser Halle versammelt. Eine Schande, daß diese immer noch benutzt werden dürfen! Sie gehören hinter Panzerglas und sollten nur ausgewählten Menschen zur Ansicht preisgegeben werden!

Wir waren äußerst zufrieden mit den rund 20 Stunden, die wir auf zwei Tage aufgeteilt an den Wasserfällen verbrachten. Die Hunde konnten viel mit uns laufen, die Attraktionen waren zahlreich, die Niagarafälle ein Erlebnis.

Mit den folgenden Bildern möchte ich die Niagarafälle beenden. Schaut Euch diese wertvollen Stücke der Zeitgeschichte an!

Maik

Gebürtiger Norddeutscher (Stade) Jahrgang 1974, gut abgehangen.

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