17.06.2020 bis 30.06.2020: Finn – zweite, große OP innerhalb von 12 Monaten! Das Ende der Reise? Yellowstone-Nationalpark gestrichen? Keine Ersatzteile für’s Wohnmobil?

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Yellowstone - Old Faithful

Vorwort

Die Überschrift mag ein wenig reißerisch erscheinen, ist jedoch tatsächlich verdammt nah an der Realität. Wo fange ich denn jetzt nur an? Dieses Vorwort unterteile ich in mehrere Überschriften. Nun die erste: „Wirklich das Ende der Reise?“

Wirklich das Ende der Reise?

Dank Virus wurden unsere Flugreisen storniert. Wir setzten auf Condor und als Abflugort Halifax (Nova Scotia, Canada), doch dies stellte sich als Fehler heraus. Condor ist gebeutelt vom Thomas Cook Untergang. Wir buchten, als wir noch im Januar in Mexiko waren, die Rückflüge von Halifax nach Frankfurt für den Juni. Dummerweise wurden diese Flüge gestrichen. Im treuen Glauben an die Rettung von Condor, nahmen wir die Umbuchung von Halifax auf Toronto im August an. Nun war mein Plan, daß Iris mit Finn von Toronto nach Hause fliegt. Ich würde das Wohnmobil von Baltimore aus verschiffen und dann nach Toronto mit einem Leihwagen fahren (800 km, Halifax wären 1.700 km gewesen). Seien wir ehrlich: Schon das war eine Schnapsidee… Dumm bis zum dorthinaus. Kanada wackelt dank Virus an den Grenzen und ist somit vollkommen unberechenbar. Einreisebeschränkungen werden alle 2-3 Wochen verlängert.

Ein paar Tage nach der Umbuchung stellte ich fest, daß Condor nahzu alle Abflughäfen an der Ostküste gestrichen hatte. Unsere Flüge gehören mit Sicherheit auch dazu, obwohl sich Condor bis heute nicht meldete. Die Informationspolitik von Condor ist unterirdisch.

Die Fluggesellschaft United fliegt zur Zeit keine Tiere. Es lohnt sich für sie nicht. Zur Gruppe rund um United gesellt sich Delta Airlines und Lufthansa und irgendwie auch Air France. Das mag thematisch nicht ganz richtig sein, aber die Grundaussage bleibt gleich: Derzeit werden keine Tiere transportiert. Oder es ginge ein Transport über ein Cargo Flugzeug. Die Geschichten rund um den Tiertransport als Fracht (Cargo) machen keinen Spaß und es kommt für uns nicht in Frage. Bleibt noch KLM aus den Niederlanden. Die nehmen Tiere erst ab November wieder mit, denn Tiere gelten Dank Virus nicht als essentiell. Hätten wir direkt im Januar mit KLM gebucht, wären wir bereits zu hause. Denn vor dem Virus getätigte Buchungen hätte KLM mit Hund abgewickelt.

Ohne Virus wäre alles glatt gelaufen. Die Reise ist demnach mitnichten zu Ende. Wir müssen in den November verlängern. Darum sind wir nicht einmal böse. Es gibt nur drei bis vier Dinge, die dabei nerven:

  • Wir müssen Versicherungen verlängern (Auto, Krankenversicherung)
  • Steuererklärung noch später abgeben
  • Wir müssen für zu Hause PKW-Kennzeichen verlängern
  • Wir müssen irgendwie das Visum verlängern (läuft im August aus, aber die USA zeigt sich wohl kulant, was ich auf den offiziellen Seiten so herausfinden konnte)
  • Das Häuschen wird weiter vermietet
  • Die Steuer wird später abgegeben (Verlängerungsantrag)
  • Eine Wartung für das Wohnmobil steht an (Ersatzteile werden per UPS Express aus Deutschland in die USA verschickt)
  • Wir suchen nach einer Werkstatt, die unseren Fiat überhaupt anpackt
  • und hoffentlich haben wir nicht sonst vergessen…
Und das ganz dicke Ei: Finn benötigt eine größere OP …

Finn 1 Tag nach der OP

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Die OP unseres Schäferhundes Finn

Wer den Blog verfolgt, der weiß um die Leidensgeschichte von Finn.

Finns Geschichte in Kürze:

  • im Dezember 2019 hatte Finn Probleme beim Kot absetzen in Californien. Arzt röntgt und stellt eine Spondiliose fest. Gibt Schmerzmittel, Finn erholt sich etwas.
  • im Januar 2020 (Baja California, Mexiko): Finn hat nicht nur Schmerzen beim Kot absetzen, er krümmt sich regelrecht vor Schmerzen. Arzt bestätigt Spondiliose durch erneutes Röntgen, findet eine recht angeschlagene Bandscheibe. Prostata vergrößert. Rimadyl Schmerzmittel als Dauerbehandlung und Darmaktivitäten unterstützende Medikamente.
  • Januar bis in den Mai: Finn geht es scheinbar gut. Mal geht es besser, mal etwas schlechter, aber nie richtig schlecht und tatsächlich deutlich überwiegend sogar super.
  • Mitte Mai: Blut aus dem Penis. Arzt erkennt vergrößerte Prostata (kannten wir schon). Die Medikamente dafür sind nicht der Hit. Schickt uns zum Spezialisten für weitere Untersuchung. Wieder Röntgen, ist klar. Und dann Ultrashall-Untersuchung. Es wird eine Perinealhernie festgestellt. Quasi erschlafftes Muskelgewebe im Darm-/Afterbereich. Muß operiert werden, jedoch nicht sofort. OP in den USA kostet wenigstens 3.500 Euro, in Deutschland im schlimmsten Fall 1.100 Euro. Mangels Vertrauen in die Ärzte verschieben wir die OP, denn noch dachten wir, wir würden bald zu hause sein…
  • Erste Häfte Juni. Alle Flüge gestrichen. Finn hat immer mehr Probleme beim Kot absetzen. Hat dabei richtig Schmerzen. Nahe Yellowstone entscheiden wir, daß es wieder zum Arzt geht. Bestätigung der Perinealhernie. Rückflug erst im November. Wir entscheiden uns für eine OP am 22.06.2020. Bei der OP wird noch ein Tumor am After gefunden. Zysten an der Prostata bestätigt. Arzt führt Röntgen und CT durch. Weiter nichts gefunden.
Aktuell haben wir den 24.06.020: Finn geht es halbwegs gut, Kot absetzen ist schwer, da der Darm etwas braucht, wieder zu arbeiten. Er hat ein paar Muskeln fixiert bekommen und wurde kastriert (Auaaa!!). Der Hunger ist bei Finn zurück. Er macht kleinere Spaziergänge und ist sehr ruhig. Er soll sich wenig bewegen, da paßt die Ruhe. Erstmal sieht alles gut aus, bis auf die vielen, wenn auch kleineren Narben.

Finn 4 Tage nach der OP

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Vorwort zu Ende

Nein, die Reise ist nicht zu Ende. Nur durch Finn ist der Spaß im Moment getrübt, denn wir wollen, daß es ihm wieder gut geht. Drücken wir die Daumen!

Was Condor macht, ist sehr nervig. Wir reagieren erst einmal gar nicht und warten darauf, daß Condor überhaupt aktiv wird. Wir wollen natürlich unser Geld zurück, denn Condor ist nicht in der Lage, von der Westküste aus mit einem schnellen Flug nach Europa, idealerweise Deutschland oder Niederlande, zu punkten. Die möglichen Flüge von Florida aus dauern zu lang. Sollten wir uns bei Condor melden, was mit den Flügen sei, interpretieren die das unter Umständen als Reaktion und Storno von uns, und es gibt kein Geld zurück. Holzauge sei wachsam!

Da wir unser Wohnmobil verschiffen, benötigen wir einen Flughafen, der nicht zu weit weg ist. Dann brauchen wir einen nicht zu langen Flug ohne Zwischenstopp für unsere Hunde.

Da stehen ein paar Variablen im Raum, die man durchaus als belastend interpretieren könnte. Wenn Finn wieder fit ist, dann sehen wir den anderen Dingen gelassen entgegen.

Ohnehin sind wir erstaunlich gelassen. Erinnert ihr Euch an den Außenspiegel, der uns abgefahren wurde? Da hat sich auch noch etwas „witziges“ zugetragen… Dazu später mehr…

17.06.2020: Signal Mountain (Grand Teton, Wyoming)

Wir sind wieder im Grand Teton Nationalpark. Wir fahren alle Wanderwege und Aussichtspunkte an, die wir entlang der Straßen finden. Somit gelangen wir auf den Signal Mountain. Hier hat man einen schöner Überblick. Sehr prägnant ist ein See, den ich liebevoll Penis-See taufte. Ich blickte vom Berg herunter und sah in Richtung des Sees. Da sprach mich eine Amerikanerin an und sagt: „Hey, it is x-rated!“ Alleine hätte ich das niiiiiiiemals gesehen.

Ich habe eine Nahaufnahme des Sees, jedoch soll auf dem nächsten Bild die Landschaft im Vordergrund stehen. Na, wer findet den Penis?

Penis-See

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17.06.2020: Stellplatz im National Forest (Moran, Wyoming)

Nach unserer Runde durch einen weiteren Teil des Grand Teton, suchen wir einen neuen Schlafplatz. Es sind mehrere Stellplätze, die in 1 bis 4 Parzellen unterteilt sind. Der Weg ist eine gut angelegte Schotterstraße. Die ersten drei Plätze sind komplett belegt und dann entdecken wir doch eine freie Parzelle. Wir haben richtig Glück gehabt. Unser Parzellennachbar hat einen Hund, der zum großen Teil von einem Wolf geprägt ist. Der 1-jährige „Wolfshund“ ist sehr gut erzogen. 

Jeder Stellplatz hat ein Plumsklo und jede Parzelle einen Picknickplatz mit Feuerstelle. Zusätzlich können Lebensmittel bärensicher verschlossen werden. Die Mülleimer nicht zu vergessen. Alles ist komplett kostenlos! Hier kann man es aushalten. Finn zeigte sich nicht mehr ganz so fit. Sein Darm war wenig hilfreich, bzw. die Muskulatur, die er für die notwendigen „Ausscheidungsbewegungen“ benötigt.

Wir haben eine gute Zeit mit unserem Parzellennachbarn und dem „Wolfshund“. Der Platz könnte ein Premiumplatz sein, hätte hier nicht ein Feuer gewütet, welches die Bäume doch reichlich in Mitleidenschaft gezogen hatte.

Moran, National Forest

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18.06.2020: Yellowstone Südeingang (Wyoming)

Endlich geht es in den Yellowstone! Wir nutzen den Südeingang und kommen Dank unseres Nationalpark-Passes kostenfrei in den Park (Jahresgebühr 80 USD, gilt für alle Nationalparks, ist sehr zu empfehlen! Bei uns noch bis August gültig).

Ich plane immer jede Tour. Ach nee, falsch. Ich will jede Tour planen. Meistens kommt dabei folgendes raus: Ich finde die korrekte Anfahrt zu den Nationalparks heraus, dann gucke ich im Internet, was man sehe sollte, oder ich gucke nicht und sind plötzlich im Nationalpark und wir machen doch alles anders. Bei der Einfahrt bekommt man eine Monatszeitung und eine Karte. Wir gucken auf die Karte, überlegen uns, wo wir hinfahren und fahren darauf los. Während der Route kommen Schilder und wir folgen denen. Wir schauen dann auf die Karte und versuchen herauszufinden, ob der Abstecher sich lohnt. Was machen wir konkret? Wir fahren in den Park rein und dann gucken wir mal.

Für Yellowstone haben wir 3-8 Tage eingeplant. Der Park ist riesig. Man sieht Flüsse und Wasserfälle. Ein Highlight ist der „Old Faithful“. Zum Old Faithful kommen ich gleich.

Was kann man in Nationalparks (je nach Park) noch machen?

  • Offroad-Touren
  • Kanu-/Kajaktouren
  • Backcountry Camping (einsam und allein mit Zelt, mit Mutter Natur und Bären)
  • Wandern auf Wanderwegen
  • Fahrradfahren (sehr gut im Yellowstone/Grand Teton ausgebaut)
  • Pferdereiten
  • Bergsteigen
  • Camping im Campground
  • Teilnahme an geführten Touren
  • Fischen
  • Skifahren
  • Schwimmen
  • Schneemobile fahren
  • Tiere beobachten und fotografieren
Am besten informiert man sich in den Besucherzentren bei den Rangern. Die kennen die saisonalen Möglichkeiten und wissen, was man derzeit machen kann. Beim Backcountry Camping bekommt man bestimmte Areale benannt, wo man campen darf. Nicht jeder Fluß kann befahren werden. Die Ranger wissen bescheid!
In den Nationalparks konnten wir bisher immer umsonst entsorgen und Wasser auffüllen. Das haben wir auch am heutigen Tage gemacht.

Yellowstone am 18.06.2020

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18.06. und 19.06.2020: Yellowstone - Old Faithful (Wyoming)

Der Yellowstone ist ein riesiger Vulkan. Man geht davon aus, daß er in spätestens 2 Millionen Jahren ausbricht. So ist es nicht verwunderlich, daß man hier viele heiße Quellen und aktive Geysire vorfindet.

Wir planen zwei Tage für das Gebiet um den „Old Faithful“ (alter Zuverlässiger oder eher „alter Treuer“) ein. Der Old Faithful hat eine Besonderheit. Man kann sich darauf verlassen, daß er, zu fast perfekt vorhersehbaren Zeiten, ausbricht. So kommt er zu seinem Namen. Aufgrund seiner Zuverlässigkeit wurde um ihn herum ein kompletter Themenpark aufgebaut. Hier befindet sich ein Besucherzentrum, Gastronomie, Hotelerie, ein Supermarkt, eine Tankstelle, und und und.

Das Areal mit wunderschönen Seen, Geysiren, Quellen und brodelnden Schlammlöchern, bietet ein einzigartiges Farbspiel. Das alles verdankt man der vulkanischen Aktivität. Häufig liegt Schwefelgeruch in der Luft. Wenn es windig ist, und so war es bei uns, dann peitscht einem an so mancher Stelle ein heißer Schwefeldampf durch das Gesicht. Die wunderschönen Farben entstehen durch Bakterien und Algen.

Wir versuchen, so gut wie alle Geysire und Quellen zu sehen. Es sind unglaublich viele und es sind zwei sehr schöne Tage.

 

Old Faithful Video

Mehr durch Zufall stehen wir gerade am „Old Faithful“ und wundern uns über die vielen Menschen. Hier erfahre ich, daß dieser Geysir zu sehr regelmäßigen Zeiten „ausbricht“. Es würde nur noch 5-10 Minuten dauern. Und genauso war es dann auch. Er gehört zu den großen Geysiren der Welt. Das besondere an ihm ist, daß er häufig und zu sehr genauen Zeiten ausbricht und man mit hoher Wahrscheinlichkeit dieses Naturschauspiel beobachten darf.

Video "Old Faithful"

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19.06.2020: Übernachten am Yellowstone (Wyoming, Montana)

Unsere erste Fahrt in den Yellowstone erfolgte über den Südeingang. Wir verließen den Park über den Westeingang. Schlafplätze im Yellowstone sind schwer zu bekommen, da gar nicht alle Plätze offen haben. Dafür gibt es bei fast jedem Nationalpark außerhalb Übernachtungsmöglichkeiten.

Wir finden in der App „iOverlander“ eine Art Rastplatz. Wir können allerdings erkennen, daß dieser Platz eigentlich keine Übernachtungen zuläßt. Wir nutzen das gute Internet und recherchieren nach Tierärzten. Es wird immer deutlicher, daß Finn eine OP benötigt. Wir wissen um seine Perinealhernie und aufgrund der Viruskrise läßt es sich nicht mehr so lange verschieben, bis wir wieder zu hause sind.

Wir nutzen zur Tierarzt-Recherche Google Maps. Wir finden ein paar Tierärzte und versuchen über die Rezessionen einen zu finden. Wir wollen am liebsten am 20.06. an einem Samstag zum Tierarzt. Der Tierarzt unserer Wahl behandelt keine Notfälle. Somit werden wir an die einzige Notfallpraxis in der Umgebung verwiesen. Die Bewertungen sind nicht so berauschend. Ich versuche immer, zwischen den Zeilen zu lesen. Notfälle sind meistens keine kuscheligen Angelegenheiten und da liegt die Vermutung nahe, daß die Bewertungen gerne schlechter ausfallen. Es hilft nichts, wir werden am 20.06.2020 nach Bozeman in die Tierklinik fahren. Es sind ca. 3 Stunden Fahrt.

Zunächst einmal geht es zu unserem Übernachtungsplatz, den wir bereits letzte Nacht besuchten. Er ist schon recht voll und wir quetschen uns irgendwo zwischen. Wobei „quetschen“ bedeutet, daß die nächsten Fahrzeuge 7-15 Meter von uns entfernt sind. Die Nacht ist ruhig und am nächsten Tag geht es zum Tierarzt.

Uns ist erst später aufgefallen, daß wir bereits in Montana und nicht mehr in Wyoming sind. Der „Old Faithful“ gehört jedoch zu Wyoming.

20.06.2020: Bozeman - Tierarzt (Montana)

Wir telefonierten morgens mit der Tierarztpraxis und wir sollten einfach vorbei kommen, denn es sei 24 Stunden geöffnet. So sollte es auch sein.

Der Weg Richtung Bozeman zeigte uns eine sehr schöne Landschaft. Montana gefällt uns. Berge, Flüsse und Seen finden wir entlang unseres Weges. Wenn wir für Finn schon eine Weile an einem Ort bleiben müssen, dann scheint Bozeman dafür durchaus geeignet zu sein.

Die Tierarztpraxis macht einen sehr guten Eindruck. Aber was heißt das schon… Die Diagnose übernimmt eine Tierärztin. Und die Diagnose ist klar: Perinealhernie. Das wußten wir vorher. Wir bekommen ein paar Medikamente und können am Samstag direkt einen OP-Termin für Montag ausmachen.

Die Notfallpraxis gehört mehreren, ortsansässigen Tierärzten. Die Praxis selbst ist ebenso eine selbstständige Tierarztpraxis mit mehreren Ärzten. Diese Tierartpraxis hat wiederum sehr gute Bewertungen, die die Notfallpraxis nicht vorzuweisen hat. Dies erklärt die zwei Tierarztschilder an ein und derselben Tür. Ich habe mir diesen Absatz nun 5-fach durchgelesen. Er wird nicht besser.

Die Praxis hat ein eigenes Labor (Blutuntersuchungen), CT, Röntgen und Ultraschall.

Montana und Bozeman

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21.06.2020: Walmart Parkplatz

Ich schreibe unseren Blog weiter und lade ihn hoch. Wir sind auf einem Walmart Parkplart und haben Internet. Dieser Parkplatz soll unsere „Homebase“ für die nächsten Tage werden. Wir können schnell zum Tierarzt, haben die ganze Zeit Internet und wenn das Wetter einmal schlecht ist, schleppen wir nicht so viel Dreck ins Mobil. Nach der OP sollte das Wohnmobil so sauber wie möglich sein. Und an einer Stelle gibt es bei starker Sonne wunderbaren Schatten. Da wir manchmal Entsorgen fahren müssen, wissen wir nie, ob der Platz noch frei ist. Aktuell haben wir Regen und da ist Schatten unsere kleinste Sorge.

Der Walmart erlaubt direkten Zugriff auf Lebensmittel. Wir kommen mit unserem Wasser und den drei Toilettenkassetten an Bord 5-6 Tage zurecht, ohne den Platz zu verlassen. Es gibt gute Möglichkeiten, mit den Hunden zu laufen. Kaschmir jagt Chipmunks und ist damit beschäftigt.

Während wir die nächsten Tage hier sind, bastel ich aus Zeltstangen eine Halterung für unser externes Solarpanel. So bekommen wir Strom, obwohl wir im Schatten stehen.

Um uns herum sind Berge, die Aussicht ist schön. So ist der etwas unpersönliche Parkplatz durchaus auszuhalten. Wenn wir den Schattenplatz haben, blicken wir nur ins Grüne und es läßt sich durchaus von einer kleinen Urlaubsatmosphäre sprechen.

Walmart Bozeman (Montana)

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21.06.2020: Finn in den OP Saal (Bozeman)

Wir fahren zur Klinik und sind um 10.00 Uhr morgens vor Ort. Dr. Joshua Jackson von der Tierarzt Praxis https://www.bvspets.com/ in Bozeman (1103 Reeves Rd W Ste B1, Bozeman, MT 59718) schaut sich unseren Hund an und wird Finn in den nächsten Stunden operieren. Wir geben unseren Patienten ab und fahren zu einer LKW-Werkstatt. Hier sind die Hebebühnen groß genug, um unser Wohnmobil zu versorgen. Dieser Abstecher dient auch wunderbar zur Ablenkung, denn so denken wir etwas weniger an unseren Finn. Ganz nebenbei: Vor genau 12 Monaten hatte Finn seine OP mit der Magendrehung! Nun wird eine Perinealhernie versorgt…

Die Werkstatt ist sehr freundlich und wir bekommen für morgen einen Termin. Wir erhalten dann einen abgetrennten Bereich, wo Finn seine Ruhe haben kann. Sie verstehen unsere Situation, denn während der Reparatur können wir nicht im Wohnmobil bleiben und sorgen dafür, daß es uns so gut wie möglich geht.

Am Abend holen wir Finn ab. Er ist noch bedüselt von der OP und Betäubung. Wir nehmen einen bunten Blumenstrauß an Medikamenten in Empfang und machen uns einen ausführlichen Plan, wie und wann Finn die Medikamente bekommen soll. Finn muß, damit er nicht an seine Wunde kommt, eine „Tröte“ tragen. Das ist natürlich insbesondere im Wohnmobil ein großer Spaß, weil da ja so viel Platz ist… Ich baue den Wohnmobiltisch ab, damit er sich besser bewegen kann.

BVSpets.com (Montana)

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22.06.2020: http://mcmtruckrepair.com/ (Belgrade, Montana)

Wie bereits gestern, so wurden wir auch heute freundlich empfangen. Da das Wetter gut ist , bleiben wir draußen. Finn macht einen soliden Eindruck und er verhält sich sehr ruhig. Da Finn als sehr hektisch auffiel, hat man uns eine Art Beruhigungsmittel mitgegeben. Da wir Finn ohnehin derzeit mit Medikamenten zuwerfen, geben wir es ihm nicht. Er ist ruhig. Fast schon zu ruhig…

Wie erwartet, sind keine Ersatzteile aufzutreiben. Darum lassen wir uns die Teile aus Deutschland schicken. Wir machen direkt eine „kleine“ Wartung.

  • Kraftstoff Druckregler (Fehler: P0090)
  • Heizungswiderstand
    (Heizung/Klima läuft nur auf Stufe 4)
  • Luftfilter
  • Ölfilter (mit Dichtung)
  • Kraftstofffiltereinsatz (mit Dichtung)
  • Pollenfilter
Die Handbremse wurde nachgestellt. Wir fühlen uns bei http://mcmtruckrepair.com/ sehr gut aufgehoben. Wir werden uns noch ein zweites Mal sehen, wenn die Ersatzteile zugestellt wurden.

http://mcmtruckrepair.com/ (Belgrade, Montana)​

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23.06. bis 30.06.2020: Nicht viel los in Bozeman mit uns (Montana)

Die Leidensgeschichte von Finn geht schon etwas länger. Am Ende hatte er sich alle 2 Minuten hingehockt und versucht, einen Haufen zu machen. Er fing vor Schmerzen an zu quietschen und drehte sich im Kreis. Echt kein Spaß.

Finn kann wieder sofort Haufen machen. Am Anfang war ein wenig Durchfall dabei, aber das hatten wir schnell im Griff.

Wir springen ein paar Tage weiter. Finn ist fast wieder der normale Finn. Darum müssen wir ihn einbremsen. Wir hatten einmal Probleme mit Wundwasser. Nur als wir beim Tierarzt waren, war es weg und die Wunde sah super aus.  Finn will wieder Kaschmir verprügeln, wälzt sich im Gras auf dem Rücken und Rasensprenger erscheinen als ideale Spielobjekte der Begierde. Er hat überhaupt keine Probleme mit Durchfall oder Kotabsatz. Nach 8 Tagen kann durchaus gesagt werden, daß die OP ein Erfolg war.

Die letzten Tage regnete es viel. Wir hatten zwischenzeitlich ebenfalls Sonne und Temperaturen um 26° C. Nur der Regen überwog. Die aktuellen Wetterdaten machen Hoffnung.

Wir wuschen etwas Wäsche und unsere Hundeteppiche, die dringend eine Reinigung benötigten. Aktuell warten wir auf Ersatzteile für das Wohnmobil und geben Finn noch wenigstens eine Woche Ruhe. Bevor es weiter geht, wollen wir nicht, daß er Probleme mit seinen Narben bekommt. Somit bleiben wir so nah wie möglich bei der Tierklinik.

Zwischenzeitlich kam heraus, daß unser Unfallgegner, der, als wir parkten, unseren Spiegel abfuhr, gar keine Autoversicherung hat. Bei der Polizei gab er eine ungültige Versicherung seiner Ex-Freundin an… Wir haben uns mit unserer Versicherung und der Polizei, die den Unfall aufnahm, in Verbindung gesetzt. Der junge Mann wird nun eine Vorladung bekommen. Das kann ja spannend werden…

Wie ist der Stand der Dinge?

  1. Finn geht es besser.
  2. Wir warten auf Ersatzteile für unser Wohnmobil.
  3. Unser Unfallgegner bekommt eine Vorladung (und wir vielleicht Geld für die Reparatur?)
  4. Zurück geht es für uns vermutlich erst im November (Condor meldet sich aktuell nicht…)
  5. Vermutlich noch 10 Tage Walmart (Supermarkt-) Parkplatz.
  6. In 10 Tagen zurück in den Yellowstone Nationalpark?!?!!

Wenn das Wetter paßt, dann wagen wir die nächsten Tage ein kleine Wanderung mit Finn und Kaschmir.

MCM und Walmart (Belgrade, Bozeman, Montana)

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Der letzte Blog war vor gut einer Woche fertig und aufgrund eingeschränkter Beschäftigungsmöglichkeiten, aber mit dennoch genug Aufregung, kommt dieser Blog sehr zeitnah.

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Maik

Gebürtiger Norddeutscher (Stade) Jahrgang 1974, gut abgehangen.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Ingrid Gallasch

    Du meine Güte, ich bin noch ganz mitgenommen von diesem Beitrag. Was muss der arme Finn alles über sich ergehen lassen. Zum Glück hat er ja seine verständnisvollen Menschen und er ist ein Kämpfer. Das mit den Flügen ist auch nicht ohne, ihr hängt so ziemlich in der Luft, hoffen wir nur, dass es mit der Pandemie nicht schlimmer wird. Wir denken an euch alle und wünschen alles Gute und für Finn weiterhin gute Genesung. Liebe Grüße von M u P

    1. Maik

      Finn wird schon wieder frecher. Wir müssen ihn einbremsen. Ob alles so gut mit ihm bleibt, können wir noch nicht sagen. Es sieht jedoch gut aus.

    2. Maik

      Wir haben nun den 08.07.2020. Finn macht sich sehr gut. Der Wagen hatte seine Wartung. Bisher ist der Plan, ab nächsten Montag wieder auf Reisen zu gehen. Sieht im Moment gut aus!

  2. Oellerich, Rita

    Der Blog ist wieder sehr interessant geschrieben und wir sind froh, dass es Finn wieder besser geht. Jetzt kann man nur hoffen, dass die Teile bald aus Deutschland zu Euch geschickt werden, damit Ihr dann wieder mit einem hoffentlich gesunden Finn Eure Reise fortsetzen könnt, wir drücken Euch die Daumen.
    Liebe Grüße Mama und Papa 👍😊🍀

    1. Maik

      Ein Teil ist schwerer verfügbar (Kraftstoffdruckregler). Da können wir nur warten. Für Finn ist es nicht verkehrt, wenn wir das Reisen zur Zeit langsamer angehen.

    2. Maik

      Ist alles gut angekommen und verbaut. Mal sehen, welche Überraschungen noch so kommt…

  3. Uwe Oellerich

    Der Blog hat es ja – im wahrsten Sinn des Wortes – in sich. Die Natur, das Auto und ganz besonders Finn geben Euch jede Menge außergewöhnliche Erlebnisse. Schön dass Ihr das Alles mit Bravour und einer gewissen Gelassenheit verarbeitet. Bleibt gesund und haltet uns weiter auf dem laufenden. ❣🍀🍀🍀🍀 für jeden von Euch eine extra Portion Glück ❣😘

    1. Maik

      Pech hatte wirklich nur Finn. Wir warten darauf, daß das Wetter etwas schicker wird. Laut Wetterbericht soll es richtig gut werden.

  4. Angelika Schulz

    Ihr Lieben,
    wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben… so ist es tatsächlich zur Zeit bei Euch! Leider hat das Pech neben den anderen Unerfreulichkeiten jetzt auch noch Finn getroffen: Gott sei Dank ist alles gut gegangen und er ist auf dem Weg der Besserung! Die OP hat in der Tat Schlimmes verhindert…
    Die Zwangspause ist aber jetzt auch dringend nötig für die Zwei-, Vierbeiner und Toeffelchen – nach der ganzen Aufregung! Wenn die Ersatzteile da und eingebaut sind, kann es hoffentlich bald wieder weitergehen!
    Die Eindrücke vom Yellostone-Park, dem Old Faithful, den Flüssen und Wasserfällen sind einfach fantastisch. Wir wünschen von Herzen gute Genesung für Finn und baldige Weiterreise!
    Liebe Grüße Geli +Jörg

    1. Maik

      Yellowstone reloaded soll ab nächste Woche Montag stattfinden. Ansonsten werden die ersten 2 Wochen Blog etwas fad… Rock ’n Roll und Aufregung sieht anders aus :-). Die nächste Schlacht wird mit Condor zu schlagen sein. Der Flug findet zu 95% nicht statt und dann müssen die uns das Geld zurückzahlen. Das wird sowas von spannend…

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