01.01.2020 bis 18.02.2020: Heck aufgesetzt in Mexico. Baja California beinahe das Ende der Tour?

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In der Nacht mit dem Heck aufsetzt

Einführung

Die Baja California hat uns nicht so gut gefallen. Allerdings haben wir einiges erlebt. Es fängt etwas lahm an und kommt dann richtig in Schwung. Manchmal etwas zuviel Schwung für meinen Geschmack.

Aber lest selbst:

01.01.2020: Salton Sea und dann zur Bibliothek (Kalifornien)

Noch stehen wir in den USA am Salton Sea. Der ist nicht besonders hübsch. Für eine Nacht paßt es jedoch. Man kann mal wieder frei stehen. Interessant sind die Motorgleiter über uns. Während wir uns zu unserem nächsten Schlafplatz bewegen, sehen wir noch strunze-dumme Vögel. Die hocken einfach auf einer Stelle. Der Salton Sea war unser „Silvesterplatz“. Sollte ich im vorigen Blog was anderes geschrieben haben, dann war das Quatsch.

Wir sind langsam unterwegs nach Tecate. Wir wollen mit Dino-Adventure ( https://www.instagram.com/dino.adventure/ ) über die Grenze nach Mexico in die Baja California.

Bevor wir heute die Bibliothek in Jacumba City erreichen, stellen wir den ersten Kontakt zur mexikanischen Grenze her.

Der Zaun ist sehr hoch und wird von der Border Patrol bewacht, die mit Autos am Grenzzaun steht. Mitten drin kann ein verschlossenes Tor zu finden sein.

Weiter geht es zu einer Bibliothek, wo man laut iOverlander ebenfalls übernachten kann. Wir wollen Dokumente für den Grenzübergang ausdrucken und das kann man prima in einer Library über die Bühne bringen.

02.01.2020: Aldi (Kalifornien)

Die App iOverlander ist unsere wichtigste App. Wir haben diese auf unseren Android Smartphones installiert. Dort haben viele Nutzer sehr schöne Stellplätze eingetragen. „Overland“ steht eigentlich mehr für 4×4 Fahrzeuge, jedoch ist der größte Teil ohne 4×4 befahrbar.

Leider sind die Beschreibungen manchmal etwas „kreativ“. Da werden Plätze als tolle Stellplätze ausgewiesen und diese sehen einfach schrecklich aus. Oder es stehen Dinge drin, die nicht der Wahrheit entsprechen. In unserem Fall der Platz an der Bibliothek: Nein, da darf man nicht einfach mal so übernachten. Wir wurden freundlich gebeten, uns einen neuen Schlafplatz zu suchen.

Wir wurden nicht blöd angemacht, man hat sich sehr höflich mit uns unterhalten und somit lief alles gut und wir hatten vorher eine ruhige Nacht und konnten ein paar Dinge kopieren.

Dafür fuhren wir weiter und gingen im „Aldi“ einkaufen. Der Aldi ist eine 1:1 Kopie unseres heimischen Supermarktes. Natürlich sind die Produkte leicht anders, jedoch Aufbau und Konzept komplett identisch. Sogar die Kassierer/-innen sind schnell. Geschwindigkeit im Einzelhandel wird in Nordamerika nicht besonders groß geschrieben. Die sind hier regelrecht lahm. Im Aldi sind sie sehr schnell. 

Etwas Heimat in den USA.

Einfach ein Aldi

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02.01.2020 bis 06.01.2020: Holtville BLM Land (Kalifornien)

Wir sind kurz davor, über die Grenze zu gehen. Unser Ziel in den nächsten Tagen ist Tecate. Wir stimmen mit Karsten und Steffi von Dino-Adventure (YouTube) einen Termin ab. Es wird am Ende der 06.01.2020.

Wieder war uns iOverlander eine gute Hilfe. Wir fahren in das BLM Land, nicht weit weg von Calexico / Mexicali. „Holy Moly“ war das dort voll. Alles sehr großzügig, aber jeder Platz belegt. Wir finden jedoch ein nettes Plätzchen und sind glücklich. Wir eierten dafür sicher 30 Minuten hin- und her. Später sahen wir weitere Plätze, jedoch hatten diese auch ihre Tücken, wie z.B. Bienen. Wir waren einigermaßen bienen- und ungezieferfrei (den Schritt immer gut geputzt) und hatten keine Veranlassung, unseren Stellplatz zu wechseln.

Nicht weit weg gab es heiße Quellen (die wir nicht besuchten), eine Bienenzucht (die wir besuchten) und ein paar Felder und Äcker. Am besten gefiel unseren Hunden der Wasserkanal. Er lud bei warmen Temperaturen (26° C) zum Schwimmen ein (Hundeschwimmen).

Hier konnte man es ein paar Tage aushalten. Die Hunde glücklich, wir sind glücklich.

Wir stehen zwar in einer Wüste, jedoch ist diese gut bewachsen und Büsche bieten eine akzeptable Privatsphäre. Die Hunde kennen jeden Weg zum kühlen Naß.

Zwischenzeitlich fahren wir Wäsche waschen und kehren zum Platz zurück. Gefühlt parke ich 100% auf der gleichen Stelle, bleibe jedoch im Sand stecken. Iris erkundete bereits einen Tag zuvor, wo Bretter liegen würden und machte sich auf die Suche. Diese Bretter holten uns aus dem Sand! Und später werden diese Bretter noch extrem gute Dienste leisten! Ein „Später“ kam genau am nächsten Tag… Bei der Abfahrt Richtung Tecate, um Karsten und Steffi zu treffen, fahren wir uns direkt fest… Bretter sei Dank, wir kommen gut raus, müssen aber buddeln, bevor wir uns auf den Weg machen können.

 

06.01.2020: Versicherung Mexico (in Calexico, Kalifornien)

Für Mexico benötigt man eine neue Versicherung. Hier greift die Versicherung für die USA und Kanada nicht. Ist auch kein Wunder, denn die Straßen in Mexico lassen oft zu wünschen übrig oder sind sehr eng. Das Risiko in Mexico ist einfach größer.

Frage 10 Reisende und Du bekommst 12 Antworten, welche Versicherung man nehmen soll. Manche bekommen sogar Geld dafür, wenn sie eine Versicherung abschließen… Keiner weiß, welche Versicherung wirklich funktioniert, wenn man einen Schaden hat. Einige entscheiden sich für eine reine Haftpflicht, wir nehmen eine Vollkasko und zahlen 571,00 USD. Sie gilt für 6 Monate. Kürzere Laufzeiten rentieren sich nicht.

Online bekommt man Vollkasko von 350-700 Euro (für unser Fahrzeug). Ich empfehle online zu recherchieren. Wir haben die Versicherung an einer Tankstelle abgeschlossen. Die benutzen Sanborn, einen großen Versicherer. Die Tankstelle befindet sich in Calexico und kann über iOverlander gefunden werden.

 

Gastrak Tankstelle Versicherung

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06.01.2020: Mit den Dino's bei Tecate (Kalifornien) über die Grenze

Karsten und Steffi legten den Termin ursprünglich auf den 07.01.2020 und nun geht es doch einen Tag früher drüber.

Wir wählten dafür Tecate. Der Ort ist sehr klein. Und die Grenzformalitäten liefen recht kurios.

Wir fahren durch (oder über) die Grenze, werden von Grenzern interviewt, kommen an eine geöffnete Schranke und biegen dort direkt links ab in eine enge Straße. Parken ist fast aussichtslos. Ein kleiner Teil der Straße ist durch „Hütchen“ abgesperrt. An dieser Stelle dürfen wir und Dino parken. Autos kommen an uns vorbei, bei einem großen LKW wäre ich skeptisch.

Nun gehen wir zu Fuß zum Büro und holen uns unsere Stempel im Reisepaß ab. Allerdings hat uns der Mann erst zu einem Bezahlhäuschen außerhalb geschickt. Wir müssen nämlich noch so ein Touristengedönseinreiseteil (wohl das Visum für Mexico) bezahlen, welches 180 Tage geht. Vorab notierten wir unseren Namen auf die vom Beamten ausgehändigten Zettel und beantworten die Fragen. Mit Unterlagen aus dem Bezahlhäuschen bekommt man den Stempel. So kennt man es von vielen Grenzen. Wer dann noch sein Fahrzeug auf das mexikanische Festland mitnehmen will und dort kreuz und quer alles ansehen möchte, benötigt eine Einfuhrgenehmigung für jedes mitgeführte Fahrzeug. Das gilt für das Wohnmobil und wenn dort ein Motorrad drauf ist, auch für das Motorrad. Das sagt einem keiner vorher, das muß man wissen.

Wir holen nur den Stempel ab und zahlen die Touripauschale. Mehr als die Baja California wollen wir nicht ansehen. Die Baja California gehört zu Mexico, ist jedoch nur eine Art Halbinsel und da ist alles ein wenig anders, als wenn man auf das Festland geht. Wir verzichten auf die Einfuhrgenehmigung für unser Wohnmobil, denn das Festland Mexicos wollen wir gar nicht bereisen.

Jetzt mag sich der geneigte Leser fragen, warum ich diesen Teil so lieblos hinklatsche. Dies beantwortet sich im folgenden Text. Und es hat nichts damit zu tun, daß wir fast das Wohnmobil zerstörten (okay, okay, vielleicht etwas zu überzogen, aber irgendwie doch nah dran). Also im nächsten Text erläutere ich das noch nicht, sondern in dem Text für die nächsten Blogtage…

Um diesen leicht verstörenden Teil besser zu verstehen, einmal in langsam:

1. Man fährt in Tecate über die Grenze

2. Die Grenzer halten einen an und fragen, was man will.

3. Die Grenzer durchsuchen das Fahrzeug. Bei uns nicht. Man sieht unsere Hunde, fragt uns darüber aus und schaut unser Fahrzeug gar nicht an.

4. Man fährt durch eine (bei uns geöffnete) Schranke und biegt links ab und parkt dort. Ein netter Mann wies uns ein.

5. Man geht ins Büro. Also wieder zurück zur Grenze, der nette Mann, der uns beim Parken einwies, half uns dabei, sind nur 30 Meter Fußweg, sollte jeder hinbekommen.

6. Jetzt füllt man beim Amtmann einen Zettel aus und zeigt die Ausweise (siehe folgendes Bild).

7. Nun schickt der Amtmann einen zum Bezahlen und die Bezahlung erledigt man außerhalb am Bezahlhäuschen. Man bekommt eine Bestätigung für das „Touristenvisum“. Wir zahlen für 2 Personen rund 63 USD (keine Pesos, US Dollar, haben wir bar bezahlt).

8. Man geht zurück zum Amtmann. Der gibt einem den Stempel in den Reisepaß. Achtung! Der Stempel ist wichtig und dokumentiert die Einreise nach Mexico. Dafür bekamen wir zusätzlich einen weißen Zettel, den wir uns selbst in den Ausweis tackerten.

9. Wer ein Fahrzeug einführen will, bei den Dinos waren es vermutlich um die 200,00 USD, mich da bloß nicht drauf festnageln, der muß das draußen am Bezahlhäuschen regeln.

Dann kann man weiterfahren und hat alles erledigt. Wir haben für keine Zahlung eine Quittung bekommen. Viele schreiben, daß die Quittung wichtig sei, da man sonst doppelt zahlen muß, wenn man ausreist. Das verstand ich nicht, denn bei der Ausreise sehe ich doch nur die US-Behörden und keine Mexicaner. So war es auch, eine Quittung brauchten wir nicht. Aber ich sach mal so: Eine Quittung wäre schön und man kann ja mal höflich nachfragen.

Zur Sicherheit geben wir unsere Visa-Permits ab. Wir gehen dafür zur US-Grenze. Am Grenzzaun drücken wir einem Beamten diese Zettel aus dem Reispaß in die Hand. Es soll wohl so sein, daß dies verbindlich die Ausreise dokumentiert. Ich habe den Verdacht, daß das vollkommen egal ist, aber wir haben es gemacht.

Unsere Situation: Unser US-Visum läuft am 14.2.2020 aus. Dann brauchen wir ein neues. Wir haben den 06.01.2020. Wenn wir nach dem 14.02.2020 wieder in die USA einreisen, muß das Visum neu verlängert werden. Sollte dann noch der „alte“ Visumbeleg im Ausweis sein, dann sei das ganz schlimm. Wir haben den Wisch einfach abgegeben. Bei uns ist das ein B1/B2 Visum. Vielleicht wird das bei den Behörden so besser registriert. Weiß der Geier. Wir haben niemanden getroffen, der das ordentlich erklären konnte…

Wenn jemand ein US Visum hat, das noch ganz lange läuft, der muß es nicht abgeben, wenn er damit von Mexico wieder in die USA einreisen will. Aber wie gesagt, unseres mußte erneuert werden (also die Permit mußte erneuert werden, das Visum gilt für 10 Jahre, unsere Permit war auf 6 Monate begrenzt).

Papiere und Formalitäten sind ein wahrer Spaß. Wir haben es wie oben beschrieben gemacht und keinen Streß bekommen.

Um übrigens zur US-Grenze zu kommen, muß man folgendes machen. Wir erinnern uns an die Einreise? Richtig! Durch die Grenze fahren, dann Schranke passieren und direkt links in die nächste Straße. Diese Straße vielleicht 100 Meter weiter gehen, dann kommt ein Schild und das weist nach links. Der Rest erklärt sich von selbst, denn dann sieht man recht schnell die Grenze. Man geht weiter geradeaus und am Ende links. Dort ist ein Tor und dort steht ein US Beamter. Zettel in die Hand drücken. Fertig.

 

06.01.2020: Laßt uns Raul besuchen!

Den Dino-Abenteurern fällt nach der Grenze ein, daß sie doch von Raul (Rancho La Bellota) eingeladen wurden, ihn zu besuchen. Raul lädt gerne Reisende ein, die vorzugsweise mit 4×4 Fahrzeugen durch Mexico fahren wollen.

In einem Forum sah er irgendwann einmal die Dinos und schrieb sie daraufhin an. Also: „Auf zu Raul!“ Und so lernten wir direkt die hiesigen Straßenverhältnisse kennen. Wir hatten gar keinen Plan, wohin es gehen würde und folgten den Dinos. Rund 20 Kilometer Schotterstraße (ob nun 15, 20 oder 25 km ist schon fast egal) geleiteten uns ruppig zur Ranch. Es wäre halbwegs schlau gewesen, uns vorher anzumelden, aber blind drauflos ist auch ganz schön.

Wir kommen relativ spät an einem Tor an, welches darauf verweist, daß die Rancho nicht mehr weit ist. Blöd nur, daß kein Licht brennt, alle Tore zu sind und wir verunsichert ob unseres weiteren Handelns. So beschließen wir, am Wegesrand des Nachts zu campieren. Ich rede noch mit Vorbeifahrenden. Denen war klar, daß wir zu Raul wollten. Er sei wohl gerade nicht da. Wir könnten da stehen bleiben. Wir machen das beste aus der Situation und richten uns häuslich für die Nacht ein.

Parken auf dem Seitenstreifen

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07.01.2020: Rancho La Bellota

Wir stehen morgens auf und denken darüber nach, unseren Weg weiter fortzusetzen. Das Thema Raul scheint erledigt. Und wer fährt morgens vor? Raul!

Er lädt uns ein, zu ihm zu kommen und weist uns den Weg. Schnell beschließen wir, wenn wir schon da sind, Raul auch zu besuchen. Wir müssen durch 2 Tore fahren, um überhaupt in die Nähe der Rancho La Bellota zu kommen. Das letzte Stück sei noch einmal bockehart und somit komme ich gerne dem Vorschlag von Raul nach, erst einmal mit ihm den Weg in seinem Auto abzufahren. Schnell wird klar: Töffelchen wird diesen Weg nicht nehmen! Für den Dino kein Problem.

Raul fährt mich wieder zurück. Ich erkläre die Lage und wir campieren fast 2 km vor der Ranch. Jetzt durfte ich mit dem Karsten im Dino mitfahren! Das hat Spaß gemacht. Der Dino nahm die Strecke locker, aber es war unerwartet rappelig. Sooo schlimm erschien mir der Weg auch nicht, doch wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. An einer Stelle hat Raul ein relativ niedriges Schild. Damit Gefährte wie der Dino daran vorbei kommen, hat Raul extra eine Ausweichstrecke gebaut. Steffi und Iris folgen uns zu Fuß.

Auf der Ranch angekommen, begrüßen uns mehrere Hunde. Dann finden wir direkt Schafe und Pferde vor. Die Ranch dient gerne einmal Managern (aus den USA), die hier reiten und jagen gehen können. Es gibt keinen Strom und lediglich die Wasserpumpe wird mit Solar betrieben. Es ist ein einfaches, abgeschiedenes Leben ohne Internet und „normalem“ Komfort. Raul wohnt mit seiner Frau allerdings in der Stadt Ensenada.

07.01.2020: Mit Finn zum Tierarzt!

Finn hatte die letzten Tage Probleme, seinen Haufen zu machen. Im Laufe des Tages und insbesondere zum Abend hin scheint es Finn schlecht zu gehen. Er krümmt sich regelrecht und macht einen Buckel. Da stimmt was nicht. Der Darm ist voll, aber es kommt nichts. Finn benimmt sich seltsam. Auch Raul spricht uns auf Finn an. Der Sohn vom Raul ist zufällig da. Er ist Tierarzt, jedoch auf Pferde spezialisiert und empfiehlt uns, einen Tierarzt aufzusuchen.

Raul muß mit seiner Hündin, die die Welpen bekam (siehe Bilder vorher), ebenfalls zum Tierarzt und bietet uns an, daß wir mit Finn mitkommen könnten. Also schnappe ich mir Finn und wir fahren abends zu einer Tierärztin. Es ist ein kleiner Dorfladen mit Hinterhofpraxis. Die Ärztin kümmert sich super um Finn, macht vor Ort direkt eine Blutanalyse und empfiehlt Röntgenbilder, die wir bei einer größeren Praxis in Ensenada machen sollen.

Sie geht von einem Hüftproblem aus. Das glauben wir eher nicht, doch Röntgenbilder scheinen (mal wieder) ratsam.

Raul fährt mich noch zu einer Apotheke, um für Finn ein Medikament zu bekommen. Zwischenzeitlich hat er noch Mitarbeiter für die Ranch abgeholt. Es ist bereits dunkel und viele Stunden (3 bis 4) sind vergangen. Wir mußten beim Tierart warten, da noch eine OP durchgeführt wurde.

So einfach und rustikal die Praxis war, so rührend und professionell hat man sich um Finn gekümmert.

Katze in der Tierarztpraxis

Die Praxis ist eine Mischung aus Zoo und Tierfuttershop. Vom Hundekeks über das Huhn und Kaninchen bekommst du alles. Später sehen wir eine andere Tierarztpraxis in Mexico und die erinnerte mehr an unsere Standards.

Ein Knaller das Haushuhn, welches die ganze Zeit im Laden rumläuft. Es fühlt sich sichtlich wohl. Die Katze oben auf dem Bild und das Huhn auf dem nächsten Bild wandern beide im Laden umher!!

Haus-Huhn

Nun wußten wir noch immer nicht so richtig, was mit Finn ist, aber zumindest ging es ihm von den Blutwerten (fast) gut.

Vielen Dank an Raul. Er hat sich super um uns gekümmert! Am Abend bringe ich zu Fuß noch einen selbst gebackenen Kuchen von Iris zur Ranch. Weil es so dunkel und unwegsam ist, lege ich mich 2 Mal auf die Nase. Dabei hat der Kuchen einmal etwas gelitten. Egal, er hat immer noch geschmeckt.

Am nächsten Morgen wandern wir wieder zur Ranch und verabschieden uns von Raul. Wir wollen heute auf einen Campingplatz. Dort treffen wir SyncroTime und die Sprinties.

Rückweg zur Ranch

08.01.2020: mittelmäßiger Campingplatz

Wir landen auf einem recht mittelmäßigen Campingplatz. Hier werden wir 5 Nächte stehen. Nach und nach trudeln noch andere iOverlander/Panamerica – Fahrer ein. Dies wird für ein paar Tage ein Treffpunkt für ein paar Weltenbummler.

Die „Schluchtenscheisser“ (das sind für uns Camper ohne Dusche oder/und Toilette) haben ganz gerne Plätze mit Toiletten und Duschen. Mit 10 Euro die Nacht kein wirklich teurer Platz, jedoch hat er nichts zu bieten. Weder eine schöne Aussicht, noch ist der Platz selbst schön.

Wir sind nahe Ensenada und denken immer noch darüber nach, mit Finn zum Röntgen zu gehen. Finn fühlt sich gar nicht wohl und die Haufen wollen nicht so richtig klappen.

Campingplatz

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09.01.2020: Ensenada

Heute wollen wir nach Ensenada. Wir fahren zum Tierarzt. Er wurde bereits von der vorherigen Tierärztin informiert. Er möchte Röntgenbilder machen. Da Finn jedoch am Morgen etwas zu Fressen bekam, da wir uns noch nicht einig waren, ob es wirklich zum Tierarzt geht, bekommen wir einen Termin für morgen früh.

Wir fahren wieder raus aus Ensenada. Die Stadt hat die schlimmsten Straßen, die wir jemals sahen. Achsbrüche sind hier garantiert an der Tagesordnung! Die Bilder geben die Realität nicht wieder, es ist noch viel schlimmer!

Wir fotografieren ein paar Geschäfte und Häuser. Und morgen geht es schon wieder hierher zurück… Jetzt gerade bei der Sichtung der Bilder fällt mir auf, daß wir die schlimmsten Stellen gar nicht fotografierten.

10.01.2020: Ensenada - Wieder mal zum Tierarzt

Heute geht es wieder nach Ensenada. Finn wird betäubt und es soll einige Stunden dauern, bis er wieder ganz wach ist. Das beruhigt uns, denn wir wissen aus Deutschland, daß eine lange Aufwachphase bedeutet, daß ein schonendes Medikament eingesetzt wird.

Die Röntgenbilder die wir aus Amerika haben, sind nicht so präzise wie die, die jetzt in Mexico gemacht werden.

Nach einigen Stunden das Ergebnis: Finns Hüften sind in Ordnung. Jedoch erkennt man wieder, daß die Wirbelsäule Spondylose aufweist. Im hinteren Bereich ist die Bandscheibe recht dünn, hier dürften die Schmerzen ggf. am stärksten sein.

Was kann man machen? Bei der Spondylose wachsen die Wirbelkörper zusammen. Das kann nicht rückgängig gemacht werden. Es lassen sich die Symptome behandeln. Die Bandscheibe kann noch zu einem Problem werden. Wird die Bandscheibe rausgeschoben, kann diese auf den Nervenkanal Druck ausüben und das führt dann unter Umständen zu Ausfallerscheinungen beim Gehen. Hier gibt es eine OP-Möglichkeit, die der Arzt nur in Betracht zieht, wenn es Probleme gibt, die auf diese Problematik hindeuten.

Was muß jetzt getan werden? Zunächst eine ganz normale Schmerztherapie. Er bekommt nun täglich eine Rimadyl Schmerztablette. Weiterhin geben wir ihm 2 x 7 ml Olivenöl mit einer Spritze zum Auflecken. Zusätzlich haben wir noch ein spezielles Mittel, welches die Darmtätigkeit unterstützen soll.

Fazit nach mehreren Wochen (hier ist schon der 26.02.2020): Wenn wir Finn bekochen, dann läuft seine Verdauung sehr ordentlich. Schmerzen hatte er keine (erkennbaren) mehr. Die Schmerztabletten geben wir ihm immer nur dann, wenn er wieder Probleme bekommt. Die meiste Zeit geht es sehr gut ohne Tabletten.

Wir fühlten uns beim Tierarzt sehr gut aufgehoben. Hier spricht man englisch und die Erklärungen sind klar und nachvollziehbar. Wir empfehlen uneingeschränkt: http://www.hospitalvet.net in Ensenada.

Nach dieser Aufregung gönnen wir uns jeder eine kleine Eiswaffel und fahren zurück zum Campingplatz.

Hospital Veterinaro Ensenada

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11.01.2020: Stadtbummel La Buffadora

Heute machen wir mit Dino Adventure (Karsten und Steffi) einen Stadtbummel durch La Buffadora. Die Stadt ist fußläufig vom Campingplatz gut zu erreichen. Es ist eine Touristenfalle, in die die Amis mit Reisebussen reingekarrt werden. Uns fallen die relativ hohen Preise auf, die später im Süden der Baja noch mehr steigen sollten…

Es war dennoch nett und eine gute Abwechslung

La Buffadora

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11.01.2020 und 12.01.2020: Die besten Fisch-Tacos in Mexico

Der Karsten hat frischen Fisch und beschließt, für uns alle Fisch-Tacos zu machen. Er filetiert den Fisch und anschließen wird er paniert und frittiert. Das wird saulecker. Dazu gibt es selbstgemacht Guacamole. So eine Guacamole besteht aus: Avocados, Limetten, Salz, Koriander, Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch. Als Teig nehmen wir fertige Tacos und machen die in der Pfanne warm.  Den Taco füllen wir mit frittiertem Fisch, Tomaten, Zwiebeln und der selbstgemachten Guacamole.

Und weil es so schön war und so viel übrig blieb, gab es am nächsten Tag noch einmal Tacos: Yummi! Ein Hoch auf unseren Koch Karsten!

PS: Mittlerweile haben sich noch Anne und Eric (https://www.instagram.com/travel_anneeric/) zur Gruppe dazugesellt.

13.01.2020: Die Katastrophe in der Baja California

Wir verlassen den Campingplatz. Es gibt da einen freien Stellplatz am Wasser und zu dem wollen wir Dino-Adventure und SyncroTime (https://www.instagram.com/syncrotime/) folgen. Unser Navi führt uns eine Straße entlang, die bei einer Baustelle endet. Enden ist verkehrt, wir müssen nur warten, bis die Straße freigegeben wird. SyncroTime erklärt uns, daß wir früher hätten abfahren und deshalb wieder umdrehen müssen. Es geht ein paar Kilometer zurück und direkt der erste Teil ist ein Horror. Die Straße ist unglaublich schlecht und wir wollen eigentlich umkehren. Plötzlich wird sie besser und ich fühle mich motiviert, doch weiter zu fahren.

Wir sehen einiges an Müll, – Mexico hat ein massives Müllproblem-, ein paar Kühe an der Straße und hin und wieder recht nett anzusehende Ranches. Es ist sehr gemischt.

Plötzlich drehen die Vorderräder durch, doch ich bekomme es hin, eine befahrbare Spur zu finden. Karsten kommt uns mit der Kamera entgegen. Er dachte, wir würden es schwerer haben. Dann geht es weiter und es wird nicht besser. Wieder kämpfen wir uns einen Berg hoch und wieder steht Karsten da. Ich lasse das Fenster runter und Karsten fragt uns nur, ob wir nicht doch einen 4×4 haben? Nein, immer noch nicht. Okay, weiter im Text…

 

Ui, da kommt eine haarige Stelle. Die Spur ist tief ausgefahren und ich muß versetzt zur Spur fahren. Zu weit nach oben kann ich nicht, da der Winkel zu stark wird, zu weit nach unten wäre schlecht, denn da geht es ein paar Meter leicht steil einen Abhang runter. Iris steigt aus und schaut, ob es paßt. Es läuft ganz gut, nur treffe ich die Spur nicht perfekt. Ich merke, wie das Heck rutscht. Iris schreit auf, ich gebe ein Wort des Unmuts von mir. Scheiße… Wir hängen fest. Nichts geht mehr, ich will auch gar nicht weiter Gas geben, denn ich habe Angst, daß ich es nur schlimmer mache.

Ich steige aus und sehe mir das Problem an. Vorne ist alles gut, aber hinten hat es uns schwer erwischt. Der untere Teil der Kunststoffschürze ist nach außen geklappt. Der Plastik-Mist ist teuer. Die Hinterachse sitzt zwischen zwei Spurrillen auf einer festen Erhebung. Das wird kein Spaß…

Es werden Pläne geschmiedet. Immer so raus, wie man reingefahren ist! Oder doch höher fahren? Vorwärts raus?

Es hilft nichts. Rückwärts ist unmöglich. Die Hinterachse bewegt sich kein Stück. Wieder leicht hoch fahren? Keine Chance, denn die Spurrille ist viel zu tief und steil. Das schaffen wir auf gar keinen Fall. Es bleibt nur vorwärts weiter und leicht nach rechts unten. Damit es nicht den Abhang runter geht, müssen Sandbleche ausgelegt werden. Die Dinos haben stabile dabei. Die Syncros holen solide Kunststoffhilfen.

Jetzt heißt es: Wagen freibuddeln, wo es geht. Zum Glück hat Karsten eine Spitzhacke dabei. Wir klopfen das Heck frei und wie durch ein Wunder biegt sich der Kunststoff zurück und sieht aus wie neu. Das kam unerwartet. Funken schlagen, wenn wir mit Spitzhacke und Schaufel in den Sand graben. Das ist mehr Beton als Sand. Wir tragen 2-3 Stunden Sand ab. Zwischenzeitlich wird klar, daß der Wagen aufgebockt werden muß. Der Wagen kommt höher und wir unterfüttern das hochgehebelte Rad. Wir liegen immer noch leicht mit der Achse auf. Der weitere Weg wurde mit Steinen, Sand und Blechen unterfüttert. Gut daß SyncroTime einen geeigneteren Wagenheber als wir dabei hat!

Tatsächlich sind vom Festfahren bis wieder Losfahren rund 3 Stunden vergangen. Zwischenzeitlich kommt ein Mexicaner und gibt uns den Tipp, die Strecke noch mehr aufzufüllen. Das war sicher eine gute Idee. Der Mexicaner war vom Militär und sah uns einige Stunden früher bereits auf der Straße. Er war, so glaube ich, der Mann am MG auf dem Militärwagen.

Jetzt kommt es darauf an: Wir liegen noch ganz leicht auf. Ich setze mich ins Auto. Ich sage Karsten, ich würde nur auf ihn hören und mich genau an ihn halten. Er ersetzt meine Augen draußen. Karsten hatte vorher das Meiste freigekloppt. Wie eine Maschine war er unermüdlich dabei. Der Motor geht an. Karsten weist an, das Wohnmobil seitlich zum Schwingen zu bringen. Mit vereinten Kräften beginnt ein sanftes Schwingen, alle packen an. Nun lasse ich langsam die Kupplung kommen, gebe dann Gas und merke, dass der Wagen sich leicht bewegt. Ich soll weiter fahren. Ich gebe mehr Gas, die Mannschaft schiebt von hinten. Karsten zeigt mir an, wo ich hinlenken soll. Einfache, präzise Handzeichen. Ich wußte genau, wo ich hin mußte. Als ich merkte, daß ich frei war, arbeitete ich nahezu ausschließlich nur mit der Kupplung. Ich blieb stehen, wenn ich der Meinung war, daß die Lage einen neuen Überblick benötigte. Karsten gab in kürzester Zeit wieder präzise Signale. Es werden noch mal Bleche in eine bessere Position gebracht. Es gab noch eine Stelle, wo ein Blech am Abgrund ein Loch überbrückte. Das mußte ich treffen und befahren. Karsten gab mir die Zeichen und ich reagierte. Und endlich war es geschafft. Nach über drei Stunden war ich frei. Wir parkten an einer breiteren Stelle, die nur wenige Meter von der „Unfallstelle“ entfernt war und beschlossen, hier die Nacht zu verbringen. Es war bereits stockduster.

Danke an Dino-Adventure und SyncroTime! Alle haben unermüdlich gebuddelt und neben Manpower auch Material zur Verfügung gestellt.

Die Bilder geben nicht im Ansatz wieder, was geleistet wurde. Ich wollte auch keine zu umfangreiche Dokumentation. Danach war mir in dem Moment so gar nicht. Ich wollte das Problem gelöst haben und keine tolle Insta-Story produzieren. Nach erfolgreicher Arbeit wären noch mehr Bilder schön, aber ich bin lieber raus aus der Nummer, als schön drin und prima dokumentiert.

festgefahren...

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Jetzt kommen die Nachtaufnahmen aus der Dashcam. Daraus werde ich noch ein Video basteln. Zunächst einmal Karsten, der mir zu jeder Sekunde klar zu gab, was ich zu tun hatte. Leider ist die Frontscheibe verschmutzt und die Dashcam ist bei Nacht zwar gut, aber eben nicht überragend. Es erinnert mich dennoch, obwohl die Bilder nicht so gut sind, an die tolle Zusammenarbeit.

Einweisung Karsten

Dann eine Aufnahme von SyncroTime (Kathrin & Marc). Erst bei der Sichtung der Bilder wurde mir klar, wie alle mitgeholfen haben. Ich selbst hatte dafür kein so wirkliches Auge mehr an dem Abend. Ich war psychisch halt anders fokussiert. Ich war darauf bedacht, maximal ruhig zu bleiben, keine dumme Entscheidung zu treffen und einfach nur zu funktionieren. Ändern konnte ich eh nichts.

Auf dem nächsten Bild sieht man Kathrin, die im Zweifel Alarm gegeben hätte, wären wieder wieder in die Scheiße gefahren. Okay, präziser: Wäre ICH wieder in die Scheiße gefahren…

Zur Erklärung: Die Dashcam besteht aus einer Front- und einer Heckkamera.

Kathrin paßt auf

Um vielleicht doch einen Eindruck zu bekommen, wie tief wir in der Spurrinne steckten, sieht man auf dem nächsten Bild Steffi, die exakt in der Spurrinne steht, die bereits aufgefüllt wurde. Es geht dort richtig tief runter. Es ist das beste Bild, das so halbwegs einen Eindruck vermitteln kann, wie tief ich die Karre in den Dreck fuhr.

Steffi steht tief

Am Abend kocht Iris Spaghetti mit Hackfleisch-Soße. Für Kathrin gab es nur Ketchup. Alles in allem ein orginales Camperessen. Es gibt Bier und Pina Colada. Karsten war der Meinung, daß Pina Colada jetzt genau richtig wäre. Recht hatte er!

Am Abend schritt ich die weitere Route ab und kam zu dem Entschluß, nicht weiter zu fahren. Nach späteren Schilderungen war dies ein weiser Entschluß. Wir waren an der letzten Stelle, die ein Drehen vernünftig erlaubte.

Bevor es zurück ging, fing ich am frühen Morgen an, die Spurrillen mit noch mehr Sand aufzufüllen. Später kamen die anderen dazu. Wir sorgten dafür, daß wir die Strecke halbwegs leicht befahren konnten. Es gab auf dem Rückweg noch 2 Stellen, die mir Sorgen bereiteten. Karsten fuhr bei mir mit und wies mich ein. Marc brachte Iris und die Hunde hinterher.

Ohne Zwischenfälle kamen wir back on track. Wir verabschiedeten uns. Die Offroader fuhren ihre Strecke und wir blieben nun bei den Front-Wheel Straßen.

Wären wir übrigens an der Baustelle nicht umgekehrt und hätten die Route von Google Maps genommen, dann wären wir auch am Stellplatz angekommen. Die andere Richtung war viel harmloser…

Wir passieren am nächsten Tag die Baustelle und suchen einen neuen Schlafplatz.

back on track...

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14.01.2020: El Pabellon R.V. Park (Baja California, Mexico)

Wir möchten nun so schnell wie möglich in den Süden zu Ulla und Hans. Ulla und Hans trafen wir in den USA an der Westküste in Kalifornien. Sie stehen kostenfrei auf einem schönen Strand im Süden der Baja und haben gutes, warmes Wetter. Unser Wetter war bisher eher durchwachsen. Besonders schön ist die Landschaft auch nicht und die Straßen nerven.

Wir beschließen, nicht viel zu besichtigen. Auf dem Rückweg müssen wir eh an fast allen Orten wieder vorbei, da es nur eine Straße in den Süden gibt. Es ist der mexikanische Highway 1 (MX 1). Zusätzlich gibt es noch den MX 5. Der läuft im Norden eine Weile parallel zum MX 1.

In einer „Stadt“ holen wir Wasser bei einem Wasseraufbereiter. Es ist mehrfach gefiltertes Wasser. Ein richtiges Wassersystem gibt es nicht. Ein großer Teil der Bewohner der Baja füllt ihr Wasser an diesen Stationen auf oder läßt es sich liefern. Wir zahlen im Mittel rund 10 Pesos für 10 Liter (10 Pesos = +/- 50 Cent)

Als Zwischenstation landen wir auf einem schönen Campingplatz. Wir fahren direkt auf einen Strand und haben sofortigen Zugang zum Wasser. Genau nach dem Geschmack von Finn.

Campingplatz El Pabellon R.V. Park

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15.01.2020: Kirche in einer Stadt (Höhe der Laguna Manuela)

Wir machen wieder Kilometer, um weiter in den Süden zu kommen. Die Straßenränder sind voller Kakteen. Eigentlich sahen wir in den USA schon mehr als genug davon. Was willst Du machen? Die sind halt hier.

Es wird schwer, einen Schlafplatz zu finden. In iOverlander finden wir einen Schlafplatz an einem Park gegenüber einer Kirche. Wir verbringen eine ruhige Nacht. Kirchen werden gerne mit bunten Lichtern versehen.

Wir fühlen uns mittlerweile sehr sicher. Die Militärkontrollen verlaufen unauffällig. Das Militär ist bekannt dafür, nett zu sein. Mit der Polizei hatten wir bis dahin keinen Kontakt.

Wir werden nur noch einmal für einen Schlafplatz in Mexico zahlen, ansonsten stehen wir frei. Wie schon in den USA und Kanada. Wir empfinden die Baja California als sicher.

Kirchenplatz

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Die Städte haben in der Regel eine geteerte Hauptstraße. Der große Rest der Straßen besteht aus Sand. Es gibt viele Einfamilienhäuser. Anders als in Deutschland haben viele Eigentum. Allerdings sind die Grundstücke selbst häufig anders „gepflegt“. Ich kann klimatisch verstehen, daß es keinen Rasen gibt, aber weshalb alles sandig verbleibt, ist mir ein Rätsel. Mal hält anscheinend nichts von Fliesen oder Pflastersteinen. Man beläßt das Grundstück gerne sandig.

Oft verwundern mich die vielen, halbfertigen Gebäude. Dafür gibt es eine (zumindest teilweise nachvollziehbare) Begründung: Wenn ein Haus nicht fertig gestellt ist, zahlt man dafür viel weniger Steuern. Leuchtet ein.

Impressionen aus der Stadt

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16.01.2020: Bahia de Coneption (Baja California, Mexico)

Die Nacht stehen wir an einem Strand, der eigentlich frei sein soll. In Wirklichkeit ist das Privatbesitz. Hier leben viele Amerikaner, die hier überwintern. Wir dürfen auf dem Grundstück eines amerikanisches Paares übernachten. Die Community ist irgendwie schräg. Künstlerisch angehaucht, versteckt wohlhabend, aber halbwegs entspannt.

Diese „Community“ lebt an der Bucht „Bahia de Conception“. Den Hunden gefällt der Strand und das ist doch die Hauptsache.

Auf dem Weg hierher werden wir per Schild auf die Baja California aufmerksam gemacht. Wir sind nun im südlichen Teil der „Halbinsel“. Die Gastankstellen für Propangas sind professioneller und moderner als in Canada und den USA. Sie sind digital, rechnen digital ab und laufen sehr schnell. Ungewöhnlich, aber wahr. Canada, USA und Mexico nutzen die identischen Gasanschlüsse. Eine Gasflasche aus Canada läuft in den USA -> in Mexico -> und bunt weiter gemischt; -weißt wie ich mein, näh?!

Freilaufende Kühe sind nicht so sensationell, aber freilaufende Pferde haben wir noch nicht so oft gesehen. Das geht auf der Baja. Manchmal tragen sie eine Schlaufe um den Hals, hier konnten wir nichts erkennen (siehe folgende Bilder).

Die Landschaft der Baja ist sehr gleichbleibend langweilig (Berge, Sand, Kakteen, wenig grün, jedoch viel mehr grün, als in vielen Wüsten der USA). Die Buchten und Strände können sehr schön sein. Um an eine Bucht oder einen Strand zu kommen, sind zu 85% Schotter- und Sandpisten zu fahren. Mal sind die Strecken schlecht, andere Strecken sind dann viel schlechter…

Die Nacht war prima, der Strand ist schön, die Aussicht super und am nächsten Tag geht es zu unserer vorerst letzten „Zwischenübernachtung“.

 

17.01.2020: Km. 206 Carretera Transpeninsular Centro, 22940 Cd Constitución, B.C.S., Mexiko

Die Adresse im Titel ist die Adresse unseres Hotels. Wir bekommen dort Wasser, können entsorgen, haben einen Stellplatz und es ist ruhig. Highlights hat der Platz nicht. Die gesamte Baja kennt nur die immer gleichen Berge, eine relativ ähnliche Küste, viele Kakteen und das war es schon. Pluspunkt ist, daß die Landschaft mehr grün zeigt. Selbst Canada ist abwechslungsreicher und die USA sowieso. Allerdings haben alle drei Länder gemein, daß man ewig fahren muß, um etwas Interessantes zu sehen. Die Baja California bietet leider so gut wie nichts wirklich Spannendes. Wer auf Dreck, Korruption, minderwertige Straßen und das einfache Leben steht, der ist in Mexiko gut aufgehoben. Canada ist etwas für Menschen, die Bäume mögen. Die USA ist für Menschen, die spätestens alle 5 Tage ein Highlight wünschen.

Menschen, die die Baja California (Mexiko) sehr loben, tun dies aus folgenden Gründen:

  1. Die Youtube- und Instagram-Follower müssen bespaßt werden.
    Schlechte Laune = schlechte Klicks = No Money
    => daraus folgt: Alles ist supi! Yeah!
  2. Selbstbeschiss
  3. Selbstbeschiss
  4. Man findet es wirklich schön (Ja, gibt es! Und das ist gut so!)

Der wahre Grund für uns für die Baja California im Januar und Februar: Das Wetter ist sehr, sehr angenehm und wir stehen lange an einem schönen Sandstrand. Die Hunde (besonders Finn) lieben den Strand und das Wasser.

Was man an der Baja California erkennt ist, daß man diesen Landstrich verbessern will. Man findet häufiger den Versuch der Mülltrennung, es gibt verschiedene Programme, die Strände sauber zu halten, was sehr gut funktioniert und der Straßenbau für die großen, wichtigen Autobahnen wird vorangetrieben. An dieser Stelle sei gesagt (zum wiederholten Male): Wir finden die Baja sicher, die Polizei empfanden wir als sehr nett, das Militär scheint grundsätzlich sowieso freundlich zu sein.

Der letzte, bezahlte Stellplatz in Mexiko

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18.01.2020 bis 03.02.2020: Playa San Pedrito

Wir waren in La Paz und noch mal einkaufen. Ein paar Wochen später schauen wir uns La Paz noch genauer an. Jetzt wollen wir nur an den Strand.

Wir treffen Ulla und Hans auf dem Playa San Pedrito. Die beiden haben uns den Strand empfohlen und wir sind hin und weg. Es stehen zwar sehr viele hier, aber der Strand ist irre lang, die Menschen sind nett und Kaschmir und Finn geht es gut. Hier wollen wir bleiben.

Vielen Dank an Ulla und Hans, für diese tolle Empfehlung. Der treue Leser wird sicher noch wissen, daß wir Ulla und Hans bereits in Kalifornien trafen.

Wir machen das erste mal in unserem Leben einen ausgedehnten Strandurlaub. Ich fange an, morgens um kurz vor 7 Uhr aufzustehen, um mit den Hunden zu gehen und jogge danach rund 50 Minuten. Zwei Wochen einfach mal nichts machen.

In der Nähe sind zwei Städte. Es sind El Pescadero und Todos Santos. Hier decken wir uns mit den Lebensmitteln des täglichen Bedarfs, sowie Wasser für das Wohnmobil ein. Mehr brauchen wir nicht. Das ist perfekt.

Playa San Pedrito: Frühstück am Meer

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Am ersten Tag stehen wir noch in 2ter Reihe. In zweiter Reihe zum Meer ist irgendwie voll doof. Jedoch einen Tag später werden am 19.01.2020 zwei Plätze an der Sonne frei. Juhu! Wir wußten das schon seit dem Abend zuvor und warteten wir die Geier, um direkt in die erste Reihe zu können. Und es klappt. Nur deswegen können wir frühzeitig in erster Reihe frühstücken.

Das Wetter ist bombe. Wir haben meist um 28°C. In weiter Ferne sehen wir Wale aus dem Wasser springen. Zwischenzeitlich beschließe ich, Wäsche zu waschen. Manchmal geht ein recht ordentlicher Wind und das zusammen mit der Wärme gibt einen tollen Wäschetrockner ab. Das Wäscheleinensystem entwickelte ich bereits in Canada.

Neben dem Wäscheleinensystem perfektioniere ich unseren Sonnenschutz. Wir probieren mehrere Varianten aus. Vom Fritz Berger habe ich zwei unterschiedliche Sonnensegel, die ebenfalls als Stand-alone Lösung aufgestellt werden können.

Wäscheleine und Sonnenschutz

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Sonnenauf- und Sonnenuntergänge Playa San Pedrito

Kennt Ihr die vielen Instagram- und Facebook-Bilder von tollen Sonnenuntergängen? Der Platz ist ja sooo toll und wir haben einen soooo einen tollen Sonnenuntergang.

So ein Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang dauert oft nur 2-3 Minuten und dann ist der Drops gelutscht. Das Farbspiel ist in kürzester Zeit weg. Und für den Sekundenbullshit soll ich mehrere 1.000 Kilometer durch die Gegend eiern? Nee, echt nicht. Laßt Euch nicht von so einem blöden Mist blenden.

Fahrt einfach los und wenn es passiert, dann passiert ist. Am schönsten Platz kannst Du die dümmsten Sonnenuntergänge haben. Wird ein Platz besser, wenn Du einen gigantischen Sonnenuntergang hast?

Wir hatten schöne Sonnenauf- und Sonnenuntergänge. Da ich häufiger früh mit den Hunden unterwegs war, sah ich mir das einfach an, ohne immer die Kamera dabei zu haben.

Hey, die Farbspiele der Sonne waren schon toll. Es hat uns gefallen. Hier kommt eine Auswahl. Das macht eine Reise jedoch nicht aus. Genießt Momente mal alleine und mal zu zweit. Es gibt ein Bild, von dem ich nichts wußte, welches Iris aufnahm, da saß ich mit meinem dicken Hintern einfach allein am Wasser. Es ist das letzte Bild. Und nun kommen die Bilder!

Wilde Tiere am Playa San Pedrito

Neben der Sonne sahen wir auch Tiere. Drei blieben uns besonders in Erinnerung. Die Pelikane, die über das Wasser flogen. EinPelikan schien verletzt und er lief das Ufer auf und ab. Dann sahen wir seltsame Spuren im Sand. Es waren Krebse, die in Muscheln leben, sogenannte Einsiedlerkrebse. Die hinterlassen interessante Spuren im Sand. Und dann die allgegenwärtigen Hühner. Iris hat sie Hühner getauft. Es sind Geier mit rotem Kopf (Zopilote-Geier-Bussardvogel).

Beinahe hätten wir auch geschlüpfte Wasserschildkröten gesehen. Die sahen nur Ulla und Hans. Für uns blieben nur die frischen Eier, der kürzlich geschlüpften Schildkröten. Hans hat sogar welche ins Meer gerettet… Wir sahen keine. Gemein! Die Schildkröten werden besonders geschützt. Sie legen und vergraben ihr Eier am Strand und wenn die Flut kommt, Schlüpfen die kleinen Schildkröten. Wir müssen sie immer wieder knapp verpaßt haben, denn die Flut schwemmt die Überreste der Eier immer weg. Wir sahen die Reste der Eier, also kann das Schlüpfen maximal nur wenige Stunden her gewesen sein. Leider waren wir zu blöd, denn in Todos Santos hätten wir das Aussetzen der Schildkröten durch Aufzuchtstationen beobachten können… Manchmal biste einfach zu blöd…

PS: Hier endlich mal wieder ein Funfact: Einsiedlerkrebse mit größerem Muschen haben einen längeren Penis! So schreibt zumindest jemand auf Welt.de. Das sei so, weil die Krebse ihre Muscheln nicht verlassen wollen. Kleiner Penis, Krebs muß raus aus der Muschel, dann wird gevögelt und „zack“, weg ist das Haus! Wie im Leben der Menschen. Einmal nicht aufgepaßt und schon bist Du Haus und Hof los! Also besser nicht aus dem Haus! Dabei hilft ein längerer Penis! Ich finde Wissenschaft echt toll, aber manchmal frage ich mich, ob manche von denen Lack saufen …!??!? Egal, jetzt wissen wir bescheid!

Internet und dafür das Auto ausgraben? Und sonst so?

Unsere AT&T Karte konnte kein solides Internet liefern. Also holte ich mir eine Telcel Prepaid Karte. Dafür mußte ich den Strand verlassen. Wir bauten einen „Stand-alone Sonnenschutz“, der auch ohne Wohnmobil funktionierte. Auf dem Rückweg parkte ich am Strand ein und fuhr mich fest. Also holten wir wieder die Bretter raus, fuhren uns frei und ließen wieder mächtig Luft aus den Reifen. Und zack, wir schwebten über den Strand. Die 15″ Asphalt Trennscheiben sind für so ein Wohnmobil und unsere Art des Reisens einfach nicht der Hit. Ich werde die auf 18″ mit 255’er Breite umrüsten. Dazu ein paar schicke BF Goodrich Reifen und das Abenteuer kann entspannter weiter laufen. Wäre halt bereits für Nordamerika schon super gewesen.

Abgesehen von diesen verwegenen Abenteuern gehen unsere Hunde täglich schwimmen. Vornehmlich Finn hat daran sehr viel Spaß. Der Kaschmir ist ein sehr ruhiger und begnadeter Schwimmer. Der Finn bolltert gern in die Wellen und zeigt in brenzlichen Situationen Ruhe und auf der Welle schwebende Eleganz. Läuft gut bei uns!

Fun Fact: Das Einbuddeln im Losen Sand war am Anfang der Reise eine Katastrophe für uns. Mittlerweile sehen wir das vollkommen entspannt. Was, das habe ich schon mal erwähnt? Ich wollte nur sehen, ob Du wirklich unseren Blog aufmerksam liest!!!

Sonnenschutz, Hundeschwimmen, Eingraben

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Surfer

Die Surfer sind an diesem Strand besonders erwähnenswert. Wenn ich kurz vor 7 Uhr morgens mit den Hunden am Strand bin, sehe ich bereits Surfer im Wasser. Immer auf der Suche nach der perfekten Welle.

Die Wellen sind hier nicht extrem hoch, jedoch auch nicht zu verachten. Das lockt die Surfer an. Jeden Tag haben wir beachtliche Wellen, was ein tägliches Surferprogramm bedeutet.

Somit können wir jeden Tag die Surfer beobachten. Wir zählen häufiger 20 Surfer und mehr im Wasser. Die wissen offensichtlich, wann gute Bedingungen zu erwarten sind.

Und sie wollen alle surfen!

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02.02.2020 und 03.02.2020: Luc und Hanna und Abreise

Kurz vor unserer Abreise treffen wir Luc und Hanna. Sie sind in den ganz frühen 20’ern. Mit den Instagram-, YouTube- und Blogger-Bitches haben die nix am Hut (die machen so gut wie nix in Social Media). Die wollen einfach reisen. Saugeil was die mit Anfang 20 reißen. Für die Zukunft haben die ebenfalls ihre Pläne. Die machen ihren Weg. Bei den beiden hat alles gestimmt.

Wie, keine Bilder von und mit Luc und Hanna? Die kommen noch, denn wir treffen die beiden später wieder! Okay, ein Bild von Ulla, Hans und Luc wird es jetzt noch geben!

Und dann ist vorbei mit diesem Strand! Denn dann geht es wieder in Richtung Norden zurück in die USA!

PS: Ich sehe jetzt erst, daß denen Kaschmir zu Füßen liegt! Der Kaschmir mag das gerne. Einfach irgendwo anlehnen und dann entspannen.

Luc, Ulla, Hans und Kaschmir

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04.02.2020 und 05.02.2020: Playa La Ribera (Baja California, Mexiko)

Wir stehen am liebsten an Stränden. Der Playa La Ribera ist ein Blue Flag Strand. Das bedeutet, daß hier die Mexikaner für Sauberkeit und Ordnung sorgen. Es gibt Duschen, Chemietoiletten, Mülleimer mit Mülltrennung und Wasser. Sehr früh morgens wir der Strand gereinigt. Man will die Baja California sauberer bekommen. Ein gutes Projekt.

Der erste Tag ist traumhaft. Kaum Wind, ruhiges Wasser, wenig Wellen, beste Voraussetzungen für unsere Hunde. Wir informieren Hanna und Luc über diesen Strand und zeigen uns begeistert.

Übrigens sind wir in der Nacht an diesem Strand angekommen. Wir konnten nur wenig sehen. Der ganze Strand war beton-hart. Der ganze Strand? Nein, ein kleines Fleckchen des Strandes war weicher. Wer fährt da rein? Natürlich ich! Aber wir kennen das schon. Freibuddeln, Bretter drunter, rausfahren.

05.02.2020: Wäsche waschen (Lavandería Happy Machine)

Wir lassen heute unsere Wäsche waschen und verlassen dafür den Strand. Hier scheint es eher üblich zu sein, daß man seine Wäsche abgibt und dann gefaltet zurück bekommt. Wir geben die Wäsche ab und 2-3 Stunden später nehmen wir die wieder in Empfang. Es ist richtig viel Wäsche und wir zahlen insgesamt ca. 20 Euro.

Das gute Wetter ist gerade gar nicht mehr so gut, sondern ziemlich wechselhaft. Prima für einen Waschtag. In ganz Nordamerika kann es passieren, daß Kühe die Straße überqueren. Die kennen ihre Zeiten und Wege.

Wäsche waschen

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06.02.2020: Los Cabo Pulmo

Los Cabo Pulmo ist ein Ort für Taucher und „Schnorchler“. Leider ist die Jahreszeit dafür verkehrt, denn die Boote fahren fast nie raus. Es ist zu windig. Ein amerikanisches Ehepaar erzählte mir, daß sie 6 Wochen warteten, um einmal Schnorcheln zu können.

Der Weg dahin ist am Anfang geteert. Danach kommen einige Kilometer „Gravel Route“ (Schotterpiste), die an zwei bis drei Stellen nicht ganz ohne ist. Jedoch sollte jedes Wohnmobil hier durchkommen.

Der Ort ist für Touris gemacht. Es gibt unzählige Anbieter für Tauchtouren. Mittendrin findet man in der „Stadt“ eine Stadt in der Stadt. Es ist eine Art Dorf mit sehr ähnlichen, recht schicken Häuschen. Der Strand hier kann sich auch sehen lassen.

Das Wetter ist einfach zu windig und der mögliche Schlafplatz gefällt uns nicht. Wir sahen vorher einen netten Strand auf dem Weg hierher. Den wollen wir uns gleich einmal näher ansehen.

Los Cabo Pulmo

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06.02.2020: Beach Miramar

Wir fahren rund 8 km zurück und landen am Strand Miramar. Zu uns gesellen sich Hanna und Luc. Sie waren etwas länger in Cabo Pulmo.

Luc findet einen geeigneten Platz für ein Feuer. Dort ist es weniger windig. Wir bauen einen großen Steinring und ich buddel ein Loch in die Mitte des Ringes. Feuerholz gibt es mehr als genug. Luc bringt einen hohlen Baumstamm mit, der ein interessantes Feuer hervorbringt.

Sonst steht niemand an diesem Strand. Es gefällt uns gut. Der Abend hat viel Spaß gemacht und wir gehen zufrieden ins Bett.

07.02.2020 bis 10.02.2020: La Ribera (mal wieder)

Eigentlich sollte es jetzt nach La Paz gehen. Das Wetter ist jedoch super und wir beschließen, länger hier zu bleiben.

Der dicke Mann geht tauchen, sieht aber nix dabei, findet das Wasser jedoch überraschend warm. Finn springt mehrfach mit einem riesigen Satz ins Wasser. Eine kleine Gruppe von Pferden geht gemütlich direkt an unserem Wohnmobil vorbei.

Ich schaffte es, den Blog bis November abzuschließen und kämpfte mich in den Dezember. Wir trafen Franzosen wieder, die wir bereits in den USA am Pismo Beach kennen lernten. Die haben auch Erfahrung im Festfahren. Irgendwie sind die etwas abenteuerlustiger als wir. Die meiden nämlich keine tiefe Pfützen und reißen sich dabei die Kunststoffverkleidung am Heck kaputt, weil man durch das Wasser das Loch nicht sah…

Ein Knaller waren 4 Mexikaner, die sich festfuhren. Iris hilft denen, ich mußte noch dringend ein Spiel zu Ende spielen… 4 Männer sollten doch ein Auto frei bekommen. Naja, sie bekamen es nicht hin. Also gestellte ich mich zu Ihnen und grub mal mächtig viel an deren Auto frei. Dann fragte ich nach einem Wagenheber. Den hatten die dabei, wollten den jedoch original am Seitenschweller ansetzen… Eieiei… Außer Iris und mir half den Mexikanern niemand. In den USA wären jetzt wenigstens 2-6 Leute dabei gewesen und hätten geholfen. Am Ende konnten wir genug frei buddeln und die Kiste aus dem Dreck schieben.

Wir mochten diesen Strand. Meistens sieht man nur Einheimische hier und keine Camper. Camping ist erlaubt. So gepflegt wie der Strand ist, könnte eigentlich mehr los sein.

11.02.2020: La Paz

La Paz ist die Stadt, wo viele Weltreisende zum mexikanischen Festland übersetzen.

Es wird vielleicht schon aufgefallen sein, daß ich manchmal Mexico und dann wieder Mexico schreibe. Beides ist eigentlich „bullshit“. Mexiko ist recht deutsch, Mexico eher amerikanisch, richtig wäre die spanische (oder noch besser lateinamerikanische) Variante México (sprich: mechiko). Haben wir das auch geklärt.

La Paz hat einen großen Hafen und es ist bequemer von hier zum Festplatz überzusetzen, als die Baja wieder zurück zu fahren.

Es gibt recht nette Übernachtungsplätze nahe La Paz, aber wir müßten dafür 40 km fahren. Wir wollen jedoch La Paz besichtigen, darum nutzen wir einen Walmart in La Paz als Nachtlager.

Die Städte an der Baja sind halt nicht der Knaller. Sind die meisten in den USA oder Canada auch nicht. Aber México schießt schon den Vogel ab. Das Festland México kann wohl mit einer sehr schönen Landschaft punkten, doch da sind wir jetzt aber nicht.

Wir parken in La Paz in einer Seitenstraße und schauen uns die Promenade am Wasser an.

 

12.02.2020: Bahia de Loreto und Loreto

Wir übernachten eine Nacht an einem Strand in der Nähe von Loreto. Loreto ist richtig schön. Klar, vieles ist für Touristen gemacht, aber dafür auffallend sauber mit deutlich mehr schöneren Gebäuden als in vielen anderen Städten. Wäre das immer so, dann könnte das „Erlebnis“ Baja positiver ausfallen.

In einem kleinen Geschäft kaufen wir ein „Metall-Bild“. Es sollte 1.500 Pesos kosten. Wir konnten auf 1.200 Pesos runterhandeln, wollten jedoch bei 1.000 Pesos landen. Wir verabschieden uns nett und gehen weiter. Der Verkäufer macht uns ein weiteres, letztes Angebot von 1.100 Pesos. Darauf schlagen wir ein. Es sind rund 50 Euro und das Bild gefällt uns sehr gut.

13.12.2020: Strand bei Mulegé und Santa Rosalia

Wieder übernachten wir auf einem Strand. Richtig sexy ist erneut etwas anderes. Die Hunde lassen sich nicht beirren und verlangen nach einem Bad im Meer.

Wir gehen durch Santa Rosalia. Wirklich schön finden wir die Stadt nicht. Wir stehen vor einem Laden, der tolles Brot haben soll. Wir haben kein tolles Brot gesehen. Etwas außerhalb liegt Sperrmüll entlang der Küste und man findet heruntergekommene Häuser. Das Industriedenkmal von Santa Rosalia sieht ganz nett aus.

Wir wollen nach Ojo de Liebre um Wale zu beobachten. Wir landen jedoch und San Ignacio und werden neue Pläne schmieden.

14.02.2020: San Ignaciao

San Ignacio ist eine richtig schöne, kleine Stadt. Sehenswert ist der Stadtkern mit seinem rechteckigen Hauptplatz. An diesen Platz ist eine Kirche, es finden sich mehrere Restaurants und ein Veranstalter für Waltouren an diesem Fleckchen. Wir schliefen auf dem Hauptplatz und fühlen uns sehr wohl.

Dino-Adenture buchte hier bereits ein Waltour und war begeistert. Sie sollten 50,00 USD bezahlen und wir kommen zwei Tage später und der Preis ist auf 55 USD (50 Euro)gestiegen. Hier hätten die Alarmglocken läuten müssen. In Canada habe ich für 4,5 Stunden 45 CAD (30 Euro!!!!) bezahlt. Die Baja California zeigt sich immer wieder von der unsympathischen Seite.

Erwähnenswert ist die Besichtigung der Kirche. Sie hat einen sehr schönen Garten, der verschiedene Kakteen erklärt. Außerdem befinden sich meine seelenverwandten Esel hier.

San Ignacio hat zwei Highlights zu bieten:

  1. Die Baja 1000. Ein Auto- und Motarradrennen, welches zu den längsten und härtesten Rennen der Welt zählt. Die Baja 1000 führt durch San Ignacio.
  2. Die Waltouren in der Laguna San Ignacio.

Nach einer Nacht beschließen wir, direkt zur Bucht von San Ignacio zu fahren. Vielleicht machen die vor Ort direkt den Preis von 50,00 Euro anstatt den uns angebotenen 55,00 Euro.

14.02.2020: Laguna San Ignacio Schildkröten gucken

Der Weg zur Bucht ist etwas ruppig und wir lassen Luft aus den Reifen. Das erhöht deutlich den Komfort und schont das Material.

Wir kommen in der Laguna San Ignacio an und erfragen den Preis. Er bleibt bei 55,00 US Dollar. Wir entscheiden uns für eine Nacht auf dem Campingplatz und essen im Restaurant. Wir erfahren, daß wir „kostenfrei“ heute noch Schildkröten ansehen könnten. Die Tour wird vom Veranstalter bezahlt.

Tja, ist das der 5 Euro Aufpreis?

Die Schildkrötentour war ein totaler Flopp. Ich habe großes Verständnis dafür, wenn arme Menschen Geldeinnahmequellen suchen, jedoch nicht mit Tierquälerei.

Folgendes schrieb ich dazu bei Polarsteps:

Wir hatten heute aber erst einmal die Möglichkeit, Schildkröten zu sehen. Es ist ein Pilotprojekt und war umsonst.

Umsonst im wahrsten Sinne des Wortes. Zu wissenschaftlichen Zwecken werden die Schildkröten vermessen und wieder zu Wasser gelassen. Hier durften Touristen Schildkröten messen, denen Namen geben und ins Wasser tragen. Für uns nicht gut. Es war zu laut, dauerte zu lange und Touristen messen und tragen zu lassen ist eine dumme Idee. Ein Frau wäre in ihren Flip Flops fast ausgerutscht dabei. Die Fischer sehen darin zukünftig eine Einnahmequelle. Uns hat das nicht gefallen, da es ein unnötiger Streß für die Schildkröten war. Ich verstehe, dass das Touristengeschäft lukrativer ist, aber für mich sollten Touristen so nicht in Kontakt mit Schildkröten treten. Die Schildkröten mussten in kleinen Wannen warten, bis die blöden Touristen kommen. Forschung sieht für mich anders aus. Tier fangen, vermessen und sofort wieder ins Wasser. Fertig. Das ganze ein paar Stunden herauszögern, damit zukünftig Touris dafür Geld da lassen: Ganz blöde Idee.

15.02.2020: Wale in der Laguna San Ignacio

Morgens fuhren wir mit Booten in die Bucht raus. Der Weg zu den Booten war lustig. Die Hosen wurden hochgekrempelt und wir stiefelten durch das Wasser. Danach kam eine spaßige und rasante Fahrt zum erlaubten Bereich für die Walbeobachtungen.

Ich mache es kurz. Wir sehen fast nichts. Unser Kapitän eiert wie blöde durch die Bucht. Andere Boote bleiben einfach stehen und die Wale kommen nah dran. Besonders aktiv waren die Wale auch nicht.

Eine teure Tour, schlecht durchgeführt, keine Kundeninformationen während der Fahrt. Es war schlicht Wucher. Nochmal in Zahlen: 30 Euro für 4,5 Stunden mit Hund(!!!!) in Canada und 50,00 Euro für gute 2 Stunden in Mexiko. In Canada bekamen wir laufend neue Informationen, blieben lange auf den Stellen stehen und warteten auf die Wale. Weiterhin wurde die sehenswerte Landschaft erklärt. Die Baja California und die Bucht San Ignacio bietet keine schöne Landschaft, Informationen gab es keine, es war einfach ein Flopp.

Der Kapitän wirkte, als sei er schwer unter Druck. Immer wieder sprach er ins Walkie-Talkie. Immer wieder fuhr er den Walen hinterher. Ständig sah er auf die Uhr. Ein schönes Leben als Kapitän sieht meiner Meinung nach anders aus.

Kuyima Whale Watching ist aus unserer Sicht auf keinen Fall zu empfehlen. Sie können nichts dafür, wenn die Wale nicht kommen. Die unverschämte Preiserhöhung, der grundsätzlich unverschämte Preis und die dabei erbrachte Leitung an sich sind unverzeihlich. Man gewann das Gefühl, der Kapitän wäre in einer Drückerkolonne beschäftigt.

Das ganze ist stark von meiner eigenen Meinung geprägt und basiert auf den gemachten Erfahrungen. Alles war sehr negativ geprägt. Preiserhöhung, Quälerei der Schildkröten, Fischer, die keinen Hehl daraus machten, lieber mit der Schildkrötenaktion statt mit dem Fischen Geld verdienen zu wollen; und ein sichtlich überforderter Kapitän bei der Waltour…

15.02.2020: Noch eine Nacht in der Stadt San Ignacio

Nach der sehr mäßigen Waltour mit Kuyima fahren wir zurück in die Stadt von San Ignacio. Wir bleiben eine weitere Nacht und essen sehr lecker in einem Restaurant vor Ort.

Man kann an dieser Stelle als Fazit ziehen: Der Baja California ist eine große Touristenabzocke. Die Amerikaner zahlen leider jeden Preis und die Mexikaner nutzen das aus. Kann man es den Mexikanern verdenken?

Später gehen wir zu Fuß auf das Festland von Mexiko und stellen sofort fest, daß es dort günstiger ist. Dafür wissen wir von vielen Personen vor Ort aus erster Hand, daß es auf dem Festland sehr korrupt zugeht. Privatleute besetzen alte, staatliche Straßensperren, die der Staat nicht mehr nutzt und zocken Touristen ab und verlangen Wegezoll. Hurra!

Die Stadt San Ignacio ist und bleibt super. Ein Geschäft spielt die ganze Zeit Musik und versetzt einen in Urlaubsstimmung. Darum bleiben wir gerne eine weitere Nacht hier und essen im lokalen Restaurant. Die Preise sind okay und wir honorieren, daß wir hier kostenfrei stehen dürfen.

Restaurant SanIgnacio

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16.02.2020: Bauruinen am MX5

Heißt es nun MX 5, MEX 5 oder Federal Highway 5? Nun die Autobahn 5 in der Baja California ist sehr breit und gut ausgebaut. Es gibt ein paar Abschnitte, die im Aufbau sind und da muß man durchholpern. Ansonsten kann man im Großen und Ganzen recht zufrieden sein.

Die Nacht verbringen wir zwischen Bauruinen. Ein Platz, den wir aus iOverlander haben. Es ist uns nicht ganz klar, wie die Ruinen enstehen, denn sie wurden nie fertig gestellt. Ist das Geld ausgegangen? Oder wütete ein Sturm so stark, daß man das Bauvorhaben aufgab?

Die Gegend wurde tatsächlich von einem Sturm heimgesucht. Darum werden einige Brücken restauriert und das könnte die Bauruinen erklären. Wir verbringen eine ruhige Nacht und sind fast an der Grenze.

Bauruinen

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17.02.2020: San Felipe

San Felipe ist eine schicke, grenznahe Stadt. Etwas Ballermann, etwas Tourinippes. Man kann eine Runde am Meer den Strand entlang schluffen. Wir schlafen gegenüber des ortsansässigen Gerichtsgebäudes. Es ist entspannt, freundlich und wir sind nur wenige Stunden von der Grenze entfernt.

Wir sehen ein paar Militärs. Die sieht man häufiger auf der ganzen Baja. Die Fahrzeuge mit dem MG im Anschlag sind recht interessant.

Wie immer fallen uns halbfertige Bauruinen über die Füße. Der Strand ist groß und gut zu laufen und perfekt für die Hunde. 

18.02.2020: Mexiko Tourende: Mexicali

Respekt! Bis hierhin durchgehalten! Was? Übersprungen? Dann nochmal direkt zurück auf Anfang und alles lesen!!!

Wir sind in Mexicali. Das ist der Grenzübergang in die USA in die Stadt Calexico. Mexicali und Calexico. Sehr interessante Namensgebung… Californisches Mexico = Calexico?? Mexicali = Mexicanisches Californien? Ich weiß es nicht genau und bemühe weder Google noch Wikipedia.

An sich läuft alles sehr unspektakulär. Leider zieht es sich über mehrere Stunden. Die Autoschlange vom Ende bis zur Grenze dauert 1,5 Stunden. Fliegende Händler versuchen einem unnötigen Scheiß zu verkaufen. 

Wir stehen an der Grenze. Der erste Beamte fragt, ob wir etwas zu verzollen hätten und stellt fest, daß unser Visum abgelaufen ist. Er faselt etwas von Stamp und weiterfahren und die nächsten Beamten sagen uns was. Wir bekommen einen orangen Wisch unter den Scheibenwischer und da steht quasi nur Stamp (Stempel) drauf.

In den nächsten 20 Minuten sagt uns ein Beamter zwei mal, man würde sich um uns kümmern. Ja, wir werden gebeten, immer weiter vor zu fahren. Nur da kommt ein Zaun. Viel weiter vor geht es nicht. Nach einer Stunde hält ein Beamter mit uns einen Klönschnack. Guckt sich unseren Zettel an und geht weiter. Nach 1,5 Stunden kommt eine Beamtin und stellt fest, daß wir eine neue Permit benötigen.

Also von vorn: Bist Du noch nicht beim Lesen eingeschlafen, dann weißt Du noch vom Beginn, daß mittlerweile unser USA Visum ausgelaufen ist. Wir brauchen eine neue Erlaubnis, eine neue PERMIT (=Erlaubnis). Das bedeutet, unser aktueller Stamp ist expiredd. Der aktuelle Stempel ist ausgelaufen. Wir werden von einem Beamten zu Fuß in ein weiteres Gebäude geleitet. Unser Auto steht fast an einem Zaun durch das viele nach vorne Fahren, aber es steht trocken und regnen tut es eh nicht…

Nun reihen wir uns ein und werden Zeugen eines massiven Computerproblems. Alles wird zentral von Washington gesteuert. Da stehen alle Server. Ist viel los, dann dauert es eben. So wurde es uns erklärt. Nach über 2 Stunden kommen wir endlich dran. Zwischenzeitlich war ein Beamter im Büro. Dann war lange Zeit keiner um Büro. Dann wieder einer. Und plötzlich zwei Beamte. Es war etwas zermürbend. Zwischenzeitlich erklärt jemand auf spanisch die Lage. Ich interpretiere es so, daß er sich für die Verzögerung entschuldigt.  Außer uns warten nur ausreisewillige Mexikaner.

Nach über 2 Stunden kommen wir endlich dran und unser Prozedere ist in 10 Minuten durch. „Ah, neuer Stempel!“ „Bitte da drüben zahlen und wieder zurück kommen!“ Wir zahlen da drüben, kommen zurück und sind fertig. Nun organisieren wir noch jemanden, der uns wieder zurück bringt… Der Hinweg ging nur durch gesicherte Tore mit Geleitschutz, der Rückweg ebenso. 

Wir setzen uns ins Wohnmobil und fahren los. Wir kommen an eine Schranke. Er will einen Zettel von uns haben. Zettel was? Dann fragt er uns, ob wir die Deutschen seien. Jo, sind wir! Dann ist alles okay und wir dürfen die Schranke passieren, auch ohne Zettel, denn der war mittlerweile weg. Gut, die Kommunikation funktioniert offensichtlich. 

PS (Funfact):Die Bezahlung der Visa-Erneuerung (pro Person 6 USD) verlief skurril… Der Beamte wollte den Zettel haben, der bereits in unserem Ausweis war. Ich will ihm den Ausweis geben. Er: Nee, nur den Zettel. Ja, ist drin, hier der Ausweis. Ich will ihren Ausweis nicht, nur den Zettel. Ja, aber der Officer vorher hat uns den gerade reintackern lassen… Was soll ich sagen: Den Zettel wieder rausgetrennt und nur den Zettel abgegeben. Danach gab er uns einen Tacker und wir konnten den Zettel wieder reintackern. Verrückt…

Mexicali / Calexico

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letzte Worte

Wir hatten gutes Wetter auf der Baja California. Landschaftlich nicht wirklich zu empfehlen. Ein paar nette Strände im unteren Mittelmaß. Ich war in Kroatien am Meer oder auf Korsika. Da kannst Du mit der Baja nicht mehr kommen. Und Kroatien und Korsika sind sicher nicht das Ende der Fahnenstange.

Die Kosten standen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Viel Fahrerei. Teures Land. Überwiegend schlechte Straßen. Mäßiges Entertainment.

Einen Tag ausreisen, dann wieder einreisen, nur um sein Visum (die Permit) zu erneuern ? Ja, kann man machen. Ansonsten stehen Aufwand und der Erlebnisfaktor in keinem vernünftigen Verhältnis.

Der nächste Blog handelt wieder vom gelobten Land (USA) und da wir schon 2 Wochen hier sind (in den USA) kann ich sagen, daß endlich wieder der Puck abgeht und wir schicke Sachen sehen!

Maik

Gebürtiger Norddeutscher (Stade) Jahrgang 1974, gut abgehangen.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Uwe Oellerich (Vater)

    Maik, es war wieder einmal sehr interessant und amüsant- aber ein sehr großer, langer Blog. Du hast es selber geschrieben, man braucht Durchhaltevermögen um alles auf einmal zu lesen.
    Trotzdem, ich freue mich auf den nächsten (kürzeren) Blog. Euch wünsche ich weiterhin viel Spaß, tolle Erlebnisse und gute Fahrt! 😘😘🤗

  2. Rita Oellerich

    Hallo Maik, ich habe gerade Deinen langen, sehr toll geschriebenen Blog durchgelesen, es hat wie immer sehr viel Spaß gemacht. Ich wünsche Euch weiterhin viele schöne Erlebnisse, bleibt gesund und passt auf Euch auf!

  3. Klaus Schweighofer

    Hallo ihr fünf!
    Wie immer alles super beschrieben. Schade das wir erst in 2 Jahren diese Tour machen. Wir hätten euch gerne getroffen.
    Maik, ich habe schon 2 A4 Seiten mit Notizen. Wenn ihr wieder zurück seid würden wir uns freuen euch treffen zu dürfen. Da fahre ich gerne ein paar 100 kilometer.
    LG und weiterhin eine wundervolle Reise wünschen
    Ingrid und Klaus

    1. Maik

      Hallo Ingrid und Klaus!
      Ein Treffen ist gar kein Problem. Außerdem wollen wir noch Europa bereisen und somit sind auch wir in der Lage, dafür ein paar 100 km zu reisen. Ich denke, da läßt sich auf jeden Fall etwas organisieren.
      Alle die hier fahren und die wir trafen sind absolut tiefenentspannt, da es gar kein Problem ist. Nur das Festland Mexikos ist etwas korrupt, aber man kommt selbst da durch.
      Wir reisen Mitte/Ende Juni 2020 zurück. Und was dann ist, wissen wir immer noch nicht.
      Warum nach 12 Monaten zurück? Die Hunde werden nicht jünger, wir wollen wegen der Hunde auf jeden Fall von Halifax aus abfliegen (6 Stunden 40 Minten Rückflug), und nur für 3 Monate eine neue Versicherung abschließen ist teuer (wobei es angeblich neue Möglichkeiten gibt), eine sinnvolle Verlängerung wäre ein weiteres Jahr gewesen, dann wären mit Sicherheit nochmal 40-50.000 Kilometer dazu gekommen, dann hätte das Auto hier gewartet werden müssen, Ersatzteile bekommt man nur sauschwer, usw… 12-15 Monate sind super, danach geht das zwar mit einem Fiat, wird uns aber zu fummelig. Außerdem haben wir in Europa fast nichts gesehen.

  4. Angelika Schulz

    Hallo Ihr Weltenbummler,
    wieder einmal ein interessanter Bericht!
    Auch wenn dieser Teil von Mexiko vielleicht nicht so ideal ist für Reisemobilfahren, hattet Ihr doch einen wunderschönen Strandurlaub mit netten Mitreisenden, gigantischen Farbspielen der Sonne und des Himmels sowie Bikiniwetter und warmen Wasser zum Schwimmen.
    Das Wäscheleinen-System kann aber noch weiter perfektioniert werden: 2-reihig – spendet Schatten und macht blickdicht😆
    Ganz schön mutig, im Dunklen mit Kuchen durch die Gegend zu laufen. Vielleicht hätte ja eine Stirnlampe das Ausmessen des Weges verhindert?!😚
    Abzockerei und Korruption ist wohl in Mexiko weit verbreitet, so dass der hohe Grenzzaun offenbar seine Berechtigung hat. Aber die Organisation an der Grenze ist natürlich der Hammer. Gut, dass Ihr wieder im gelobten Land seid! Trotzdem, der Abstecher nach Mexiko hat sich u.E. dennoch gelohnt – Dankeschön für diesen interessanten Blog!
    Liebe Grüße von Geli+Jörg

    1. Maik

      Ich hatte eine Kopflampe auf. Neben und hinter mir ein Hund, der mit immer wieder in die Hacken lief und irgendwann war das trotz Lampe zu viel. 🙂

  5. Helmut Sander

    Moin. Super Bericht ! Voll interessant .
    Frage zum Visum : meine Info ist , Ausreise von USA nach Kanada oder México , verlängert nicht die Visum Dauer . Ihr habt aber anscheinend ein neues Visum bzw. Einreise Genehmigung von México in USA bekommen. Für wie lange ?
    Wir wollen unseren Wohnmobil im Mai nach Hellifax verschicken. Und anschließend durch Kanada drei Monate, um dann in die USA zu fahren. Mitte Januar haben wir Termin in der US Botschaft Berlin, um ein B2 zu beantragen. Würde mich sehr freuen, wenn du mir Tipps geben kannst, um das Visum zu bekommen nach eine Ausreise von Mexiko zurück in die USA, trotz nur sechsmonatigen Visum. Vielen lieben Dank lieben Gruß Helmut

    1. Maik

      Einen wunderschönen Guten Tag.

      Nichts ist verwirrender als das Visum und dabei ist es gar nicht so kompliziert. Ich werde dazu meinen Blog noch einmal anpassen müssen, um es besser zu erklären.

      Das B1/B2 Visum (business und privat) wird meiste als B1/B2 in Kombination vergeben. Im Konsulat werden einem ein paar Fragen gestellt. Die können sich je nach Beamten ändern.
      Dieses Visum berechtigt dann noch nicht zur Einreise in die USA, aber die Wahrscheinlichkeit, länger einreisen zu dürfen, ist sehr hoch.
      Hat man das Visum im Konsulat erhalten, so hat es eine 10 jährige Gültigkeit.

      Der Grenzbeamte in der USA bestimmt, ob man einreisen darf. Vollkommen egal, ob man ein Visum hat oder nicht.
      Üblich ist es, dass man 6 Monate Aufenthalt bekommt. Einige haben schon mal 12 Monate erhalten. Berichtet wurde, dass man dafür vorher schon häufiger einmal eingereist sein muss. Nach welcher Logik da entschieden wird, ist mir nicht bekannt. Üblich es es, dass man bei Einreise in die USA 6 Monate erhält. Bekommt man nur 3 Monate (davon hörte ich noch nie), dann sind es halt nur drei. Diskussionen um die Dauer sollte man vermeiden, ich versuchte auf 12 Monate zu kommen, es blieb bei den 6 Monaten.

      Startet man in Halifax, dann gondelt man gemütlich herum. Ich kann Nova Scotia sehr empfehlen.

      Reist man das erste mal in die USA ein, dann starten direkt die 6 Monate. Reist man nach 2 Monaten aus, dann tickert die Uhr weiter. Es bleiben dann nicht etwas 4 Monate bestehen und zählen weiter, wenn man wieder aus- und einreist. Überschreite ich am 01.01.2022 die Grenze zur USA, dann läuft das Visum am 30.06.2021 aus, völlig egal, wo man dann gerade ist.

      Visum verlängern.
      Das Visum kann man auf zwei Arten verlängern. Man beantragt in den USA wenigstens 45 Tage vor Ablauf seines Visums einen „Extent of Stay“ oder versucht es über Kanada oder Mexiko. Der „Extent of Stay“ kann teuer werden. Für uns kostete er um die 300-400 Euro pro Person. Hier muss man sich immer aktuell informieren.
      Mehr Informationen dazu hier: https://www.uscis.gov/forms/explore-my-options/extend-my-nonimmigrant-stay

      Nun der Weg, den wir unteren anderem und viele anderen auch gegangen sind:
      Kurz vor Ablauf das Visums nach Mexiko einreisen. Sobald das Visum abgelaufen ist, wieder in die USA einreisen und beim Beamten weitere 6 Monate Visum beantragen. Fertig. Wichtig ist, dass das Visum abgelaufen sein muss.

      Aaaaaaber:
      Wie schon richtig erkannt, gelten Mexiko und auch Kanada nicht als Ausreiseländer. Klappt es nicht, einfach an den nächsten Grenzposten fahren. Bisher habe ich noch niemanden kennen gelernt, der an der mexikanischen Grenze Probleme bekam. An der kanadischen Grenze mussten allerdings Freunde von uns sehr intensiv diskutieren, bis es eine „Ausnahme“ gab.
      Sollten alle Stricke reißen, dann sucht man sich für sein Wohnmobil einen Abstellplatz und fliegt vielleicht für eine Woche oder zwei auf eine nette Insel in der Nähe seiner Wahl. Natürlich eine Insel, die nicht zu den USA gehört. Dann ist man auch ausgereist und bekommt sein Visum, wenn es wieder zurück in die USA gehen soll. Vielleicht gibt es auch einen preiswerten Flug nach Hause und schaut da wieder nach dem Rechten. Ich kenne ein paar Reisende, die ganz bewusst ausgereist sind, um sich um ein paar Dinge zu hause zu kümmern oder um auf einer schönen Insel, die man von Mexiko aus zügig erreicht, einen kleinen Aufenthalt einzuschieben.

      Ich würde pro Person pro Monat 1.700 Euro einplanen und noch einmal 500 Euro pro Monat für Eventualitäten veranschlagen. Wenn man für 2 Personen mit allem Drum und Dran insgesamt rund 25.000-30.000 Euro pro Jahr veranschlagt (12.500-15.000 Euro pro Person), kommen die meisten gut hin. Da ist dann alles drin: Verschiffen, Lebenshaltung, Versicherungen, ggf. weitere Flüge. Wir mussten für unsere Hunde noch einmal fast 10.000 Euro drauflegen (Tierarztkosten, unter anderen auch wegen OP’s).

      Ab 12 Monate macht so eine Reise aus meiner Sicht Sinn. Ich würde, so wie wir es aufgrund von C getan haben, mindestens 1.5 Jahre unterwegs bleiben. Wir vermieteten in der Zeit unser kleines Haus. Lief alles prima. Für uns war C ein Glückfall, sonst wären wir nur 12 Monate in Nordamerika geblieben.

      Mai ist eine gute Zeit. Da ist noch nicht viel los. Prima für Nova Scotia. Ansonsten sind wir keine ausgemachten Kanada Fans, da man sehr viel fahren muss, bis man etwas Neues sieht und Berge und Wälder kann ich mir auch in Europa ansehen.

      Ich würde bei einer weiteren Fahrt mich 2 Wochen in Nova Scotia mit Schwerpunkt Cabot Trail aufhalten, dann die Städte Québec, Ottawa und Toronto ansehen. Die Niagarafälle würde ich auslassen. Dann sofort rüber nach Jasper und Banff und von dort aus nach Alaska. Man kann dann von Alaska runter und durch British Columbia fahren und dann die Westküste runterdüsen. Aber dann verpasst man Süddakota… Was ich immer wieder besuchen würde. Unter 1,5 Jahren macht das für mich alles keinen Sinn :-).

      Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen. 🙂

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