04.11.2019 bis 30.11.2019: Heilige Stätten, zweifelhafte Dates, kaputte Reifen, Wüstenpower und Polizei-Besuch!

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In der Wüste am PC

04.11.2019: Flagstaff Arizona

Wir kommen aus dem Grand Canyon und landen einen Tag später in Flagstaff Arizona. Ich hatte mir markiert, daß wir nach Flagstaff fahren müssen. Warum man das macht, ist mir nicht so ganz klar, aber nun sind wir einmal hier. Die Stadt ist extrem langgezogen. Hier hast Du wieder alle Supermärkte, die die USA so zu bieten haben und wir können Wäsche waschen. Somit verweilen wir hier 1-2 Tage.  Wäsche waschen dauert rund 2-4 Stunden. Parkplätze bekommen wir in Nordamerika irgendwie immer. Es ist einfach mehr Platz vorhanden. Es geht rein in die Laundry (Wäscherei), es werden 2-3 Maschinen belegt, die rödeln dann je nach Größe und Programm für 25-35 Minuten. Danach kommt alles in 2 Trockner. Bei den Trocknern trennt sich die Spreu vom Weizen. Mal ist nach 40 Minuten alles trocken, manchmal erst nach mehr als einer Stunde. Nach drei Wochen geben wir für das Waschen der Wäsche zwischen 15 und 20 US-Dollar aus. Ist die Wäsche fertig, dann wird sie gefaltet und im Wohnmobil verstaut. Tische zum Falten findet man in den Wäschereien.

Wir übernachten an einem „Cracker Barrel“. Es ist eine Restaurant Kette, wo man verrücktes Zeug einkaufen und gutbürgerlich, amerikanisch Essen kann.

4.11.2019: Wasser aus einer Naturquelle

Unser nächstes Ziel ist Sedona. Es soll eine sehr schöne Stadt sein, touristisch, aber schön. Auf dem Weg dorthin kommen wir an eine Wasserquelle. Hier halten pausenlos Autos und füllen ihr Trinkwasser ab. Einen Schlauch anzuschließen ist verboten. Also nehmen wir unsere 10 Liter Gießkanne und laufen permanent hin und her, bis der 100 Liter Tank voll ist.

Somit kommen wir in den Genuß eines alternativen Musikers, der es sich ein paar Meter von der Quelle bequem macht. Ein schöner Ort, interessant zu sehen, wer alles Wasser auffüllt und wir mittendrin.

Nach der Quelle kommt ein sehr schöner State Park (Slide Rock State Park am Oak Creek). Hier halten wir für eine Weile und gehen spazieren. Absolut sehenswert! Tolle Felsformationen und ein schöner Fluß. Einfach die folgenden Bilder ansehen.

05.11.2019: Sedona

In Sedona konnten wir mitten in der Stadt auf einem öffentlichen Parkplatz übernachten. Gefühlt ist das so halb legal. Mittlerweile ist uns das relativ wurscht, denn wir wurden schon von zwei Plätzen von der Polizei weggeschickt. Die sind nett, höflich und wenn man sich nach denen richtet, passiert nichts.

Sedona ist ein von Künstlern geprägtes Städtchen. Sehr hübsch und alles wirkt wie aus einem Guß. Um uns herum finden wir wunderschöne Berge. Ich kann mir gut vorstellen, daß ATV Touren in dieser Region Spaß machen. Sedona ist leicht magisch angehaucht. Die sprechen gerne von Vortexes (Sedona, Arizona Magic Vortexes: Where to Feel the Energy Flow. / Sedona, Arizona Magische Wirbel: Wo man den Energiefluss spüren kann). Naja, wenn es schön macht?

Für Sedona empfiehlt sich ein fettes Portemonaie: Pizza Margherita: 19 Dollar ohne Steuern und ohne die üblichen 15-20% Trinkgeld. Wir waren in einer mexikanischen Fastfoodkette namnes „Chipotle“. Dort konnte man für 9 Dollar pro Person lecker und gut essen.

Sedona ist eine Reise wert. Viele Touristenfallen, aber es besteht kein Zwang alles mitzumachen. Von hier aus könnte man mit dem Helikopter zum Grand Canyon oder einen der vielen, sehr sehenswerten Berge in der Umgebung besuchen.

06.11.-07.11.2019: Phoenix Arizona

Phoenix in Arizona ist sehr lang gezogen (wie so viele Städte in den USA). Wir übernachten auf einem Walmart am Stadtrand. In der Stadt selbst finden wir viele Verbotsschilder („No Overnight!“ keine Übernachtung). Ein Mann, der in seinem Wohnmobil lebt, sagt uns, daß hier niemand des Platzes verwiesen wird, jedoch versuchen wir das zu vermeiden.

Phoenix wirkt wie eine Aneinanderreihung vieler Kleinstädte. Man fährt ewig von einer Seite zur anderen. Wir wollten uns den botanischen Garten ansehen, aber für 30 US-Dollar pro Person war uns das zuviel.

Wir gehen hier mit den Hunden in einem Park spazieren. Der Hundepark ist jedoch klein, also wandern wir außerhalb weiter. Wir haben unsere eigenen Kakteen und Temperaturen bis 29° C. 

Mittlerweile gelang es uns, die Innenstadt von Phoenix zu finden. Die bauen doch Hochhäuser und haben eine sehr ansehnliche Universität.

08.11.2019: La Paz County, Gold Nugget BLM

Diese Nacht verbringen wir wieder auf staatlichem Land, wo oft freie Campgrounds extra eingezeichnet sind. Wir haben überragendes Internet, da der Sendemast nicht weit entfernt steht und eine abwechslungsreiche Kakteen-Landschaft.

In der Nacht spiele ich noch ein Online-Game und schaue einem Streamer zu (APVideo, https://www.twitch.tv/apvideo/).

BLM – Land

Ich erklärte es vermutlich schon mal in einem anderen Blog, aber warum nicht noch mal.

Was ist ein BLM Land?

Es gehört dem United States Department of the Interior
Bureau of Land Management/Parent organizations

Es ist staatliches Land. Oft darf man dort campen oder auf selbst mitgebrachte Ziele schießen, wenn man sich an einige Regeln hält.

Was ist der Zweck von BLM-Land? (locker übersetzt)

Eine Mission zur Mehrfachnutzung und nachhaltigen Ertragssteigerung

Der Kongress beauftragte die BLM mit dem Auftrag, öffentliches Land für eine Vielzahl von Nutzungen wie Energieentwicklung, Viehweiden, Erholung und Holzernte zu verwalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die natürlichen, kulturellen und historischen Ressourcen für die gegenwärtige und zukünftige Nutzung erhalten bleiben.

Für uns einfach eine gute Möglichkeit, kostenlos zu übernachten.

 

Übernachten auf BLM Land

Zum Vergrößern Bilder anklicken!

09.11.2019: Quartsite

Quartsite liegt in einer Wüste. Es scheint nur aus Wohnmobilhändlern und Zubehör für Wohnmobile zu bestehen. Tatsächlich findet hier ein mal im Jahr eine riesengroße Wohnmobilmesse statt. Alles ist dann voller Händler, Aussteller und Wohnmobilbegeisterten. Man spricht von rund einer Million Zuschauern. Der Event ist immer Ende Januar und geht ein paar Tage lang. Wir sind jetzt gerade (Ende Januar, ja, ich hänge wieder voll im Blog hinterher, Korrektur: 7.2.2020…) in Mexico und können den Event nicht sehen. Dafür haben wir jetzt Wasser, Strand und Sonne.

Okay, zurück zu Quartsite. Die verkloppen da Steine. Steine in allen Formen und Farben. Die Häuser sehen fast alle heruntergekommen aus. Die Geschäfte sind verlottert. Viele Straßen bestehen nur aus Sand und Steinen. Das Wohnmobiltreffen wäre sicher interessant, die Stadt selbst ist kein Hingucker.

Und doch hat Quartsite einen sehr individuellen Charme. Wir konnten dort problemlos Entsorgen und Wasser auffüllen. An unserer Füllstation (die vermutlich größte in Quartsite) gab es richtige Einweiser, wenigstens 6 Stationen und aufbereitetes Wasser. Wir waren alleine da. Vermutlich wird dort im Januar die Hölle los sein. Die sind auf jeden Fall gut organisiert und gerüstet.

Muß man Quartsite gesehen haben? Nö! Wenn man Ende Januar dort zufällig in der Nähe ist, sollte es eine Reise wert sein. In Nordamerika ist es wohl Pflicht, wenn man irgendeine Art von Camper besitzt, einmal im Leben auf der Messe in Quartsite gewesen zu sein.

Ich bemerke, daß sich der Vulkanisierungsstreifen aus dem Autoreifen drückt (Reifenpanne – in einem der letzten Blogs nachzulesen).  Es muß ein neuer Reifen her. Die örtlichen Reifenhändler versuchen unseren 215/75/15 C Reifen zu bekommen, scheinen aber keine Chance zu haben. Im Internet finde ich jedoch passende Reifen, nur die Reifenhändler wollen diese nicht finden. Auch später wird die Reifensuche schwer. Einfach weiterlesen 🙂 .

Da mir die Situation zu heikel ist, installiere ich das Ersatzrad, bevor die ganze Reparaturmasse aus dem Reifen gedrückt ist. Dabei bemerke ich, daß wir ganz aktuell Luft verlieren. Die Entscheidung mit dem Ersatzrad ist also vollkommen richtig. Die Reparaturstelle war sehr weit außen und das eignet sich leider nicht so gut, um den Reifen selbst wieder flott zu bekommen. Zwei Reifenhändler bestätigen mir, daß sie diese defekte Stelle, selbst mit einer professionellen Reparatur, nicht geflickt hätten.

10.11.-11.11.2019: Bluewater / Parker

Wir übernachten in Parker ganz in der Nähe von Bluewater. Es liegt in Arizona am Colorado River. Wir haben die Hunde erst einmal schwimmen lassen und einen Hundetag veranstaltet. In Bluewater liegt ein Casino direkt am Colorado River.

Den Hunden sollte das alles ganz recht sein, so gab es noch einen Tag am Wasser. Die Werkstatt in Parker, wo wir nach einem passenden Reifen fragten, war sehr bemüht und freundlich zu uns. Leider konnten deren Großhändler unsere Art des Reifens nicht auftreiben.

Wir fahren mit dem Ersatzreifen weiter und die große Stadt Yuma war nicht weit weg. Da sollte es doch einen Reifen geben, oder?

Bilder aus Bluewater und Parker

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12.11.-14.11.2019: Yuma / Yuma County / Mittry Lake

Also auf nach Yuma! Yuma präsentiert sich als große Stadt. Google Maps zeigt uns mehrere Reifenhändler an. Meine Recherche ergibt, daß Internethändler über die Walmart-Webseite passende Reifen anbieten. Leider schicken diese Händler nicht direkt an den Walmart, darum können wir uns keine schicken lassen. Der Walmart selbst konnte im eigenen System keine passenden Reifen finden. Wir fuhren drei Walmarts in Yuma an.

Werden wir jemals an passende Reifen kommen?

Ich finde bei meiner Reifenrecherche einen Favoriten. Es ist die Firma Nokian Tires (Hersteller aus Rußland), die unsere Reifen bieten konnten.

So landen wir am Ende bei der Firma „Discount Tires“. Hier wird nichts anderes als Reifen gemacht. Nur über unsere gewünschten Reifen-Parameter kann der freundliche Mitarbeiter nichts finden. Ich zeige ihm den Reifen von Nokian Tires auf meinem Smartphone. Er notiert sich alles und ruft den Hersteller, bzw. die Herstellervertretung in den USA, direkt an. Siehe da, der Reifen ist auf Lager. Er darf den Reifen nicht direkt ordern. Discount Tires ist eine Filialkette mit rund 1000 Verkaufsstellen. Er ruft in der Zentrale von Discount Tires an, diese ruft bei Nokian Tires an und erfragt den Preis. Jetzt trägt die Zentrale die Preise ein und der freundliche Mitarbeiter von Discount Tires kann uns Lieferzeit und Preis nennen. Es soll rund 3-5 Werktage dauern. Unsere Vorderreifen sind schon sehr runtergefahren und somit entscheiden wir uns, nicht nur das eine Hinterrad zu ersetzen, sondern direkt alle 4 Reifen. Und schon waren fast 700 Euro mit Montage weg… Hier war von der Anfrage bis zur Bezahlung in 25 Minuten, trotz erhöhten Aufwandes, alles erledigt.

Bilder aus Yuma

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Wir stehen nun ein paar Tage abseits von Yuma am Mittri Lake und sind von einem Kanalsystem für die Felder umgeben. Im Hintergrund haben wir ein paar kleinere Berge. Hier verbringen wir drei Tage. Yuma selbst ist eine Stadt und wir haben keine Lust, so lange in der Stadt zu bleiben. So können die Hunde frei laufen, wir schmeißen den Grill an und verbringen ein paar ruhige Tage.

An einem sonnigen Morgen beschließen wir, eine Wanderung zu unternehmen. Es werden 20.000 Schritte. Das war nicht beabsichtigt! Am Anfang waren wir sehr motiviert. Es gab kleine Kunstwerke von anderen Wanderern zu besichtigen (Trollsteine), sowie ein paar Schriftzüge. Steine markierten einen Wanderweg. Auf dem Rückweg sahen wir einige der Markierungen und plötzlich waren die weg. Wie von geisterhand verschwunden. Wir wanderten einen Hügel rauf und wieder runter, danach den nächsten rauf und wieder runter, und dann wieder rauf und runter, und wir hatten auf einem Berg eine Antenne als Orientierung. Die Antenne erwies sich für uns als nutzlos. Einmal liefen wir zielstrebig die richtige Luftlinie und uns trennte ein breiter Kanal von unserem Stellplatz. Also hieß es weiter kraxeln… Irgendwann schafften wir es, den Weg zu finden. Tolles Fitneßprogramm!

Die Felder in Yuma und Umgebung werden extrem stark bewässert. Klar, hier haben die fast nichts anderes als Wüste. Kein Wunder, daß der Colorado River in Mexico kaum noch Wasser führt.

15.11.2019 bis 22.11.2019: Wüstenpower

Am Mittry Lake gab es kein Internet und wir wollten mal wieder Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen. So fuhren wir in die Wüste (is klar, in die Wüste, für Kontakt mit der Außenwelt und so…). Dafür verließen wir Arizona und landeten in Kalifornien. Yuma liegt in Arizona und nah an Kalifornien. Hier finden wir wieder BLM Land vor. Leider parkten wir auf einem Privatgrundstück. Uns wurde erlaubt, dort zu bleiben. Es handelte sich um eine heilige Stätte, die einem verstorbenen Mann gehörte. In der Nacht lauschten wir lautstark Techno Musik und feierten unsere eigene Party. Da wußten wir noch nichts von der heiligen Stätte. Wir waren komplett alleine und fühlten uns wohl.

Als wir über unseren Standort aufgeklärt wurden, erläuterte man uns, daß wir auf Klapperschlangen und Coyoten acht geben sollten. Beides sahen oder hörten wir nicht. Am Mittry Lake gaben Coyoten zumindest ungefragt ein Ständchen.

Weiterhin sollten wir auf Mexicaner acht geben, die illegal über die Grenze kommen. Die denken angeblich, daß direkt nach der Grenze Los Angeles kommt (naja, ob das stimmt…). Man soll denen Wasser geben und sie ziehen lassen (im Wasser bei 90° C bis sie schön zart sind * Brüller *).

Bilder aus der Wüste

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Am 17.11.2019 gesellen sich Gisela und Arne zu uns. Sie fahren mit einem Truck und großen Trailer. Gisela und Arne sind Deutsche, aber seit wenigstens 30 Jahren Canadier. Sie nutzen den Süden der USA zum Überwintern. Beide haben große Teile der Welt bereist und waren die ersten, die keine Bedenken hatten, wenn wir später Mexico bereisen würden.

Nun gab es jede Nacht ein Feuer und wir hatten Unterhaltung. Eine Kettensäge fehlt mir in der Sammlung, denn diese macht das Bereitstellen von Feuerholz sehr viel leichter. Kettensäge ins Wohnmobil… Notiert!

Zuwachs im Wüstencamp

Truck und Trailer von Gisela und Arne

Wir beschlossen, uns die nähere Umgebung anzusehen. Es gibt viele Felder und Palmen in der Nähe, jedoch sahen wir keine Kokusnüsse. Hier soll es Märkte geben, wo man landwirtschaftliche Erzeugnisse kaufen können soll.

18.11.2019: Professionelles Dating

Bereits bei der Fahrt zum Mittry Lake fiel mir eine Besonderheit der Gegend auf: Es gibt Unternehmen, die professionelles Dating betreiben! Ich stellte mir das so vor, daß wir es mit dünn besiedeltem Land zu tun hatten und da war eine Plattform für Dating eine Marktlücke. Es gab die „Date Gardens“ oder „Dates and Restaurant“. Bei den „Date Gardens“ stellte ich mir einen Biergarten vor, wo man Liebschaften anbahnen konnte und bei „Dates und Restaurants“ lag es auf der Hand: Liebe geht durch den Magen!

Meine Theorie erschien mir selbst nicht besonders schlüssig, leider hatte ich keine bessere Idee. Und da es zwischen den Feldern noch mehr Gebäude gab, die „Datings“ anboten, wurde ich mißtrauisch… Also schlug ich das Wort „Date“ nach… Na, wir alle wissen, daß auf Palmen NUR Kokusnüsse wachsen. Ist doch vollkommen klar! Ach so, und Datteln… Dates sind Datteln… Hurra… Wir haben daraufhin direkt mal eine Dating-Plattform besucht und landeten tatsächlich an einem Ort, wo landwirtschaftliche Erzeugnisse pfeil geboten wurden… Himmel… Hirn… und ich…

Zu meiner Ehrenrettung offenbarte ich meine vollkommene Verblödung einer netten Verkäuferin und die sagte mir, daß sie mit manchen Amerikanern das selbe Problem hätte. Wenn die Datteln nicht kennen, verstehen die nicht, daß es ihr Job ist, Dates zu verkaufen… Puh, so blöd bin ich ja doch nicht! (wer’s glaubt…also daß ich nicht so blöd bin…)

 

Dating mal anders

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Am 19.11.2019 sind wir zwischenzeitlich in einen anderen Teil der Wüste umgezogen. Jetzt ist es wirklich freies BLM Land und das Internet ist gut. Es kühlt merklich ab. Wir haben nur noch 24°C.

Wir sind gezwungen, unser Lagerfeuer abzubrechen, denn es fängt an zu regnen. Ab 17.30 Uhr ist es in dieser Jahreszeit hier ohnehin stockduster. Wir sind in der wilden Hoffnung, daß nach dem Regen die „Wüste lebt“! Ich nehme es vorweg, die Wüste war nur naß.

Dafür gab es am 20.11.2019 endlich neue Reifen! Das Ersatzrad landet wieder unter dem Auto.  Wir halten fest: Ein Hinterrad hatte die Schraube im Gummi. Zwei Vorderreifen waren abgefahren. Somit bleibt noch ein intakter Gummi von hinten übrig. Dieses Teil steht nun dekorativ neben meinem Bett. So bleibt uns ein Ersatz-Komplettrad unter dem Auto und ein Reifen, der im Falle eines Defektes auf eine Felge gezogen werden kann.

An diesem Tag war unser Verkäufer Installateur. Er zeigte uns die richtig dicken, massiven Reifen, die wir kauften. Scheinbar eine gute Investition. Die Zeit wird es zeigen.

Auf dem Rückweg ist die Straße gesperrt, in die wir aber rein müssen, um zu unserem Stellplatz zurück zu kommen. Der Regen hat ganze Arbeit geleistet. In unserer Abwesenheit in Yuma hat eine Sintflut gewütet. Riesige Pfützen und kleinere Bäche zieren unseren Weg. Giesela und Arne berichten von richtig heftigen Regenfällen. Die großen Überschwemmungen hätten wir gar nicht mitbekommen.

Am 21.11.2019 kaufen wir wieder groß ein und können uns am 22.11.2019 endlich von den massiven Strapazen der letzten Tage erholen. Kaschmir und Finn halten sich mehr bei Gisela und Arne auf. Die haben den schöneren Teppich vor dem Camper.

Auf nach San Diego!

Wir bewegen uns im San Diego County und wollen nach San Diego. Es ist der 23.11.2019 und wir finden nach einer Irrfahrt über einige Schotterpisten unseren Schlafplatz. Eigentlich wollten wir noch weiter bis an einen See oder Fluß. Der Weg war zu abenteuerlich (eine Stelle war so steil, daß die Hintergreifen fast komplett platt aussahen) und so hielten wir auf 3/4 der Strecke an und hatten einen schönen Sonnenuntergang.

Wir fahren weiter und übernachten auf einem Aussichtspunkt. Es ist der 24.11.2019 und ich beschäftige mich mit unserem Blog. Damals war ich nur 6 Wochen hinterher und fand das viel. Im Moment sind es mehr als 2 Monate…

25.11.2019: Wir sind in San Diego!

Wir sind endlich in San Diego angekommen. Zuerst suchen wir einen Hundestrand. Er ist ein Paradies für Hunde. Die Wüste war für unsere Vierbeiner nicht immer ein Spaß und wir waren die letzten Tage viel in der Wüste. Der Boden war nicht immer weich und es gab stachelige Kakteen und selten Wasser. Da kam das Hund-Spaß-Programm deutlich zu kurz. Der Hundestrand ist groß, das Wasser eignet sich prima zum schwimmen und wir haben glückliche Hunde.

Danach suchen wir uns unseren Schlafplatz. Dort dürfen wir 72 Stunden stehen. Für uns eignet sich jedoch aufgrund unserer Größe nur eine Parkfläche, die zum Glück frei ist. 100 Meter weiter liegt ein Yachthafen. Eine Yacht – die „Sea Owl“ – hat sogar einen eigenen Wikipedia Eintrag. Wir haben einen Blick auf San Diego, es fahren Kriegsschiffe vorüber und der Hafen eignet sich hervorragend für einen Bummel.

Am 26.11.2019 treffen wir Jim, den wir aus Deutschland kennen und den wir auf einem Geburtstag und einer Hochzeit von einem Freund kennen lernten. Wir sehen uns den Sonnenuntergang an und trinken 1-2 Gläschen.

Wir kommen zurück an unseren Schlafplatz am Hafen. Der große Stellplatz ist besetzt, so nehmen wir einen kleineren. Ich gehe mit den Hunden und dabei schrecken Hunde aus der Nachbarschaft auf. 1 Stunde später klopft es bei uns an der Tür. Es ist die Polizei. Übernachten sei hier verboten und ein Nachbar meldete den Verdacht, daß hier jemand übernachten würde. Ich vermute, es waren die unerzogenen Hunde, die ewig brauchten, um mit dem Bellen aufzuhören. Unsere Hunde waren ruhig. Somit zogen wir weiter und campierten auf einem großen Parkplatz vor einer Sportanlage.

27.11.2019: San Diego Flugzeugträger Museum

Der Flugzeugträger in San Diego ist ein Highlight. Der komplette Flugzeugträger wurde zum Museum umgebaut. Auf dem Flugdeck und eine Etage darunter kann man alle möglichen Flugzeuge bewundern. Im Eingang erhält man einen Audio-Guide auf deutsch. Der war so gut gemacht, so daß wir jeden Audio-Punkt anliefen und uns anhörten, was man über das Schiff erfahren konnte. Es ging in die Kombüse, man konnte in die Mannschaftskabinen, man sah die Wäscherei, konnte einen Blick in den Maschinenraum werfen und bis nach oben auf die Kommandobrücke. Wenn man schnell macht, kann man das Schiff in 3 Stunden besichtigen. Wir haben 4,5 Stunden benötigt.

Der Flugzeugträger hört auf den Namen USS Midway und war noch im Golfkrieg im Einsatz. Für uns ist die Besichtigung eine klare Empfehlung.

28.11.2019: Freundlicher Rausschmiss...

Nachdem wir unseren Schlafplatz am Hafen mitten in der Nacht verlassen mußten, wurden wir sehr freundlich von unserem neuen Schlafplatz vor der Sportarena verbannt. Am Morgen hatten wir einen netten Zettel, daß Campen hier verboten sei, man uns die Nacht schlafen ließ, aber daß darum gebeten würde, weiter zu ziehen. Es war Thanksgiving, da ist man in den USA ohnehin freundlicher und das führte dazu, daß wir nicht rüde des Platzes verwiesen wurden.

Den netten Brief dazu findet man in den Bildern.

Jetzt muß man Folgendes Wissen: Kalifornien hat die strengsten Gesetze. Die meisten Verbote. Die höchsten Steuern der USA. Weiterhin gibt es in den USA ein großes Problem mit Obdachlosigkeit und Verwahrlosung. Und was manchmal auf den Parkplätzen zu finden ist, ist eine große Sauerei. Und auf diesem Parkplatz haben wir exemplarisch ein Fahrzeug herausgenommen, welches seinen ganzen Müll neben das Auto stellte. Die halten es wohl für ihr Hab und Gut… Von daher sind die Security Maßnahmen durchaus zu verstehen.

Schrottkarre auf einem Parkplatz

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29.11.2019: Alpine Outlet Center

Die Nacht verbrachten wir dann mit Rouladen auf unserem bereits bekannten Aussichtspunkt. Das Wetter ist unter aller Kanone, es wird kalt und am nächsten Morgen haben einige Autos Schnee auf dem Dach. Wir sahen vorher schon das Outlet Center, – das Wetter war schlecht – , also klassisches Einkaufswetter und wir stürzten uns ins Getümmel.

Wären wir nicht zum Outlet Center gefahren, sondern in die entgegengesetzte Richtung, dann hätten wir Schneeketten haben müssen! Es herrschte original Schneekettenpflicht! Ein paar Tage vorher überquerten wir den Paß noch bei deutlich über 22°C !!

Das Alpine Outlet Center ist sehr schön angelegt. Neben dran ist ein großes Casino und wir finden viele Geschäfte vor. Es scheint ein komplett einheitliches Konzept von Casino, Outlet und Hotel zu sein. Uns gefällt es super. Wir haben stark reduzierte, hochwertige Winterjacken bezahlt. Iris gab gerade mal 45 USD für eine schicke Tommy Hilfiger Winterjacke aus.

Auf dem Parkplatz des Casinos darf man übernachten. Also haben wir hier direkt unsere Nacht verbraucht. Trotz schmuddeligem Wetter ein recht gelungener Tag.

Ein wenig befremdlich war der Shuttle Service. Es gab auf dem Gelände unzählige Haltestops. Selbst vom Casino Parklatz zum Casino. Es waren knapp 75 Meter zu laufen. Es hat wirklich ein Shuttle für uns angehalten, aber wir haben abgelehnt. Ich dachte, der fährt uns nach Timbuktu… Nein, es ging um diese 75 Meter… Wir waren zeitgleich zu Fuß mit dem Shuttle am Ziel… In den USA gibt es einen Drive-In für Bankautomaten. Das ist garantiert das Land, welches den Drive-In erfand.

30.11.2019: Hundestrand in Del Mar

Wir sind immer darauf bedacht, daß auch die Hunde ihr individuelles Programm bekommen. Und schon fanden wir einen Hundestrand in Del Mar. Dieser Strand war für Hund und Tier gleichermaßen wunderschön. Wir entdeckten eine Höhle, die bei Flut nicht mehr zu erreichen war. So ging auch dieser Tag vorüber. Die Hunde konnten mit anderen Tieren toben, wir spazierten am Strand entlang.

Die Nacht werden wir in Oceanside verbringen, doch dazu wieder in einem neuen Blog. Ich wollte erst den ganzen Dezember noch ergänzen. Zum einen habe ich für heute keine Lust mehr, zum anderen gab es jetzt bereits eine Menge zu lesen. Freut Euch auf den nächsten Blog. 🙂

Del Mar

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kleiner FunFact am Rande:

In Del Mar lösten wir ein Parkticket. Wir mußten dennoch eine Strafe zahlen, da ein Auto nur 22 feet lang sein darf. Wir hatten jedoch 26 feet mit dem Fahrradträger hinten dran. Tja, Californien zieht durch… Wobei dort Warnung stand, ohne einen Betrag zu hinterlegen. Vermutlich kommt nichts nach. Warten wir mal ab…

Maik

Gebürtiger Norddeutscher (Stade) Jahrgang 1974, gut abgehangen.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Sartori Roland

    Hallo Maik
    Interessanter Beitrag. Ich denke die Geschichte mit den Reifen wird uns auch blühen wenn wir 22/23 in den USA sind.
    Frage: Macht das den Hunden nichts wenn sie Salzwasser trinken? Ich sehe das auch hier am Mittelmeer jeweils. Unser kleiner Jimmy durfte deshalb nie ins Meer.
    Ich wünsche Euch weiterhin eine unfallfreie Reise.
    LG Roland

    1. Maik

      Das Meerwasser macht Hunden überhaupt nichts, aaaaaber:
      1. Wie beim Menschen: Zuviel Salzwasser ist ungesund.
      2. Bei zuviel Salzwasser gibt es Durchfall.
      3. Sollte ein Hund zuviel Wasser trinken, kann er einen richtigen Wasserbauch bekommen: Gefährlich!
      Finn ist extrem verrückt auf Wasser. Darum springt er gerne in Wellen, beißt in die Wellen und nimmt dabei zuviel Wasser auf. Sobald er es übertreibt, holen wir ihn sofort aus dem Wasser. Er hatte schon mal einen extremen Wasserbauch und es ging im danach nicht gut. Das kann dann schon mal 5-8 Stunden mit Leiden verbunden sein. Das hatten wir erst einmal und danach nie wieder. Durchfall kam häufiger vor, jedoch nicht wirklich in den letzten Monaten. Finn schwimmt pro Tag sicher zwei Stunden im Wasser und jagt seinem Ball oder Stock nach. Er hat weder Durchfall noch einen Wasserbauch.
      Kaschmir hatte noch nie Probleme mit Wasser, er schwimmt jedoch weniger als der Finn. Salzwasser scheint sich sehr positiv auf deren Fell zu wirken.
      Wenn Finn am Meer ist und nicht ins Wasser darf, dann ist er sehr unglücklich. Finn liebt das Wasser und mag nirgendwo anders sein.
      Trotz Finns vorheriger Probleme mit zuviel Wasser trinken, hatte er die letzten Monate nie Probleme. Alles lief gut und es liegt an uns zu erkennen, wann er zuviel Salzwasser trinkt. Freiwillig trinken die das eh nicht, der Geschmack gefällt ihnen nicht.

      1. Sartori Roland

        Danke für die ausführliche Antwort.

        Bin gespannt auf den Dezember Bericht. Nur zur Erinnerung – die 2 Tage sind um 😜😜
        kleiner Scherz am Rande – ich weiss wie viel Arbeit in so einem Blog steckt.
        so habe ich von meiner Spanienreise 2019 keinen Blog gemacht – hatte einfach keine Lust – heute bereue ich das und wenn ich einmal viel Zeit habe werde ich das noch nachholen – einfach für mich als Erinnerung.

        Sonnigen Gruss aus Portugal

  2. Rita Oellerich

    So, jetzt habe ich den Blog nochmal durchgelesen, wieder mal ganz toll geschrieben. Die tollen Fotos von den Landschaften und den schönen Stränden sind einfach nur faszinierend. Nun freue ich mich auf den nächsten Blog, ich wünsche Euch weiterhin ganz tolle Erlebnisse. Liebe Grüße Mama 👍😊

    1. Maik

      Ich gebe gerade wieder Vollgas und hoffe, in den nächsten 2 Tagen den Dezember fertig zu haben!

  3. Angelika Schulz

    Hallo Ihr Lieben,
    auch ich bin gerade fertig geworden mit Lesen. Ein spannender Blog und wieder einmal schöne Impressionen und interessante Erlebnisse! Dass die Reifenbeschaffung so viel Mühe machte, hätte wir nicht gedacht. Aber es ist eben nicht das „kleine“ Europa, wo vieles standardisiert ist.
    Wir sind schon sehr gespannt auf den nächsten Blog! Weiterhin viel Spaß und eine gute Weiterfahrt!
    Liebe Grüße Geli + Jörg

    1. Maik

      Ja Hallo! Leider haben wir 15″ Felgen. Und man bekommt leicht 15″ Felgen. Nur eben nicht mit dem richtigen Lastindex. Da mußten wir länger suchen. Mit 16, 17 oder 18″ Felgen wäre es viel einfacher gewesen. Fast keiner hat 15″ Felgen auf einem Wohnmobil…
      In Europa ist der Lastindex bei 15″ verbreiteter, allerdings sind 15″ Felgen eigentlich Blödsinn. Für die Zukunft wird noch umgerüstet werden.
      Wir sind bereits raus aus Mexico und Richtung New Mexico unterwegs!

  4. Angelika Schulz

    Wir hätten das auch nicht gewusst mit den Reifen! Aber selbst bei sorgfältigster Vorbereitung: Solch eine Reise hat so manche Überraschung parat. Aber es ist doch alles irgendwie lösbar.
    Wir lesen auf Polarsteps mit! Sind schwer beeindruckt – tolle Erlebnisse👍👍

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