Moinsen liebe Blogleser!
Manchmal ist es ganz gut, ein paar Tage später den Blog zu schreiben. Es ist zudem interessant, alle gemachten Bilder zeitnah zu sichten. Bisher standen und stehen Chicago und Toronto sehr weit oben auf unserer Liste der interessantesten Orte. Dazu gesellen sich jetzt die Redwoods. Sehr beeindruckende Bäume! Für uns kommen die weiteren Nationalparks erst hinten dran. Hinten dran ist jetzt relativ, denn wir haben soooo viele tolle Sachen gesehen. Manche fanden wir aber toller als andere.
Bevor die verbal wilde Action losgeht, kommen wir erst noch zu einem Praxistipp vom 30.09.2019 !! Sollte sich jemand (Oder heißt es jemandin? Geht Euch der Genderscheiß nicht auch ziemlich auf den Sack oder die Vulva?) wundern, daß die Überschrift besagt, daß ich doch beim 01.10.2019 beginnen sollte, der nehme zur Kenntnis, daß ich hier meine Freiheit als exzentrisch veranlagter Künstler in den Vordergrund stelle!
Praxistipp vom 30.09.2019 - Ich brauche einen Ausdruck
Chetco Community, Californien
Um etwas email-dokumentiert in Schriftform zu verschicken (ich habe eine Email ausdrucken müssen), muß man es ausdrucken können. Der Supermarkt, der Ausdrucke anbot, der wollte nur einen Fotodruck ausführen. Der Mitarbeiter war zudem noch die Motivation in Person – … nicht !
Immerhin schaffte er es, mir einen Tipp zu geben. Geh‘ in eine Bibliothek und drucke da etwas aus.
Da ich ein rundum verdigitaler Vollhonk bin, kam mir eine Bibliothek nicht in den Sinn. Ich erstelle mir ein PDF und drösel das auf einen USB-Stick und gleite behende laufenden Fußes in die Bibliothek. Ich hatte nun die Möglichkeit, einen PC zu bedienen und meinen Ausdruck darüber zu steuern. Alternativ könne ich den USB-Stick direkt in den Digitalkopierer bügeln und den Ausdruck starten. 10 Cent würden pro Seite fällig.
Hör mal, Digitalkopierer! Die habe ich früher mal verkloppt! Läuft. Also ran an die Kiste, Kohle eingeworfen und:
ERROR!
Merke: Wenn Du in den USA bist, dann sollte das Dateiformat besser auf Letter eingestellt sein und nicht auf DIN A4.
Dat ist sich aber mal so gar kein Problem, denn man kann den Drucker dazu überreden, dennoch einen Ausdruck zu starten, indem man ihn bittet, das Dateiformat geflissentlich zu übersehen und sogar anzupassen.
Das kann ich! Läuft bei mir. Ausdrucke fertig!
Drissendreck Drohne in der Grütze
Heute mal latent fäkalsprachlich unterwegs, um dem Blogleser facettenreiche Einblicke in das Wirken meines Hirns zu ermöglichen!
Was war passiert? Bei meiner Drohne (richtiger: Quadrokopter mit Kamera) ist der Bildstabilisator nebst Kamera ausgefallen. Ist noch in der Garantie und China sagt mir, ich solle die Fimi X8 SE einschicken und man würde mir eine neue zusenden.
Damit unsere Untermieter nicht verwirrt sind, geht der Quadrokopter direkt zu Dir Papa!!
Ich hoffe, daß das klappt. Ich mußte die Versanddkosten vorab latzen, dafür bekomme ich für umme (kostenfrei, hier besser kostenneutral) einen Akku dabei. Die Fimi X8 SE ließ sich bombe fliegen und machte tolle Bilder. Da ich ohne riesige Stabilisierung E-Helis fernsteuern kann, ist so ein Kamera-Quadrokopter (4 Propeller) kein Problem. Nur habe ich jetzt keinen mehr. Rabäh!
01.10.2019 bis 02.10.2019
Ein Bekannter fragte Iris per Whatsapp, ob wir denn schon die Redwoods sahen. Es seien ganz tolle Bäume. Nö, sahen wir noch nicht, aber laut unserer Route fahren wir durch so einen Wald…
Es existieren noch rund 4-5% der Redwoods. Die Bäume liefern extrem hochwertiges Holz und somit kamen die zu Beginn der USA häufig unter die Axt. In den 1920er Jahren fing man an, die Redwoods zu schützen.
Die Frage zu den Redwoods bereits vergessen, fahren wir plötzlich an riesigen Bäumen vorbei. Wir sind beeindruckt. Sobald es möglich ist, halten wir an und staunen. Was mögen diese Bäume alles gesehen und erlebt haben?
Manche Bäume sind Opfer von Bränden geworden. Sie sind jedoch so stark, daß sie häufig dennoch weiter existieren und neue Triebe bilden. Sie vermehren sich über kleine Tannenzapfen oder Knollen an den Wurzeln. Die Redwoods sind Nadelbäume (Sequoia).
Wir stehen an unserem ersten Haltepunkt und sind vollkommen fasziniert. Was für erhabene, tolle Bäume. Welch ein Überlebenswille. Die Baumkronen lassen immer noch viel Licht durch.
Der mächtigste Baum unserer Reise war der Giant Tree. Den findet Ihr als Eingangsbild. Waren wir vorher schon beeindruckt, so waren wir für ein Weiteres platt und sprachlos. Die Ausmaße lassen sich nicht in Worte fassen.
Wir unternahmen viele Versuche, die Größe der Bäume in Szene zu setzen. Bei diesem Bild ist es mir noch am Besten gelungen. Es steht jedoch ganz klar außer Frage, daß man das selbst gesehen haben muß! Ohnehin gefiel uns die Nähe zum Meer. Da ein wenig Strand, hier ein wenig Meer und dann die „Bäumchen“.
Es sei jedem geraten, der die Küste Californiens entlang fährt, den Highway 101 zu nehmen. Dieser Highway sollte alsbald verlassen werden, wenn die „Avenue of The Giants“ in greifbare bzw. befahrbare Nähe rückt.
Die Avenue of The Giants
Diese Straße verläuft parallel zum Highway 101 und führt einen an den gigantischen Redwoods vorbei. Es gibt immer mal wieder einen kleinen Haltepunkt, um sich an der Schönheit der Bäume zu erfreuen. Die ältesten Bäume mit einem Stammdurchmesser von 6 Metern werden mit dem Alter von 2000 Jahren beziffert.
02.10.2019 bis 04.10.2019 auf dem Weg nach San Francisco (Pudding Creek & Jenner)
Nach den riesigen Redwoods geht es wieder ans Meer. Die Straße bietet ein lustiges Auf und Ab und zeigt sich von einer kurvenreichen Seite. Wir verbringen einige Tage am Meer und genießen die Strände.
Einmal bekommen wir einen unglaublich leckeren, gut geräucherten Lachs geschenkt. Für den könnte man fast töten! Viel passiert ist nicht. Wir haben uns entspannt, sind gemütlich weiter gefahren und sorgten dafür, daß die Hunde bespaßt werden.
Je näher wird San Francisco kommen, umso wärmer wird es. Wir waren bei 18°C und plötzlich wechselte es zu 25°C. Ich lasse wieder ein paar Bilder sprechen:
05.10.2019 bis 06.10.2019 San Francisco
Wir kommen recht spät am 05.10.2019 in San Francisco an. Die Golden Gate Bridge war nicht ansatzweise so spannend wie die Brücke in Astoria (siehe letzter Blog: https://www.toeffelchen-tours.de/2019/10/09/19-09-2019-bis-30-09-2019-barenattacke-in-den-usa-entlang-des-u-s-highway-101-nach-californien#astoria)
Long story short: Uns hat San Francisco nicht bekommen können.
Wir fuhren durch San Francisco. Die Architektur bekam mich nicht. Die Straßen von San Francisco überzeugten mich nicht. Die Golden Gate Brücke ist ein „must see“, bekam mich aber nicht.
Mal springt der Funke über, mal eben nicht. Allerdings sind wir mit California nicht am Ende und werden San Francisco noch einmal sehr nah sein. Wir treffen einen Bekannten in San Diego der Ende Oktober bis Mitte November dort sein wird. Wir freuen uns drauf.
07.10.2019 und 08.10.2019 Yosemite Nationalpark
Zunächst war der Yosemite Nationalpark eine Enttäuschung. Er war nett, aber irgendwie… Halt nett.
Wir sahen Berge mit Bäumen. Die sahen wir beim Mt Rainier in sehr viel schöner. Die Redwoods, die wir geistig gar nicht als Attraktion einplanten, waren überragend. San Francisco aus unserer Sicht mau. Ich erwartete mehr von Yosemite. Was sollte ich mich irren. Der Nationalpark hat mehrere „Hauptwege“. Wir haben wohl am ersten Tag die beiden „langweiligeren“ Wege erwischt.
Ich fand Yosemite Valley einfach doof…
Allerdings war die Ausfahrt am nächsten Tag über den Norden-Westen Richtung Highway 120 ein Knaller. Zunächst kam eine Übernachtung im Süden von Yosemite.
Asiaten sind eine extrem stark vertretene Toursitengruppe (neben Deutschen 🙂 ). Sie lieben es, Bilder mit unseren Hunden zu machen.
So mancher Fotostop galt unseren Hunden. Sie fragen immer höflich nach und haben großen Spaß, sich gegenseitig mit Kaschmir und Finn abzulichten.
Unsere Hunde machen das tiefenentspannt mit, zumal Asiaten sich i.d.R. sehr langsam und zurückhaltend verhalten.
Unser nächster Schlafplatz (Goat Meadow) war wieder super. Im Prinzip im Nationalpark. Ein erlaubter, öffentlicher Platz zum Campen. Ärgerlich sind die „Schluchtenscheisser“. Es sind die Idioten, die nur mit dem Zelt, Auto oder Lieferwagen mit Markise unterwegs sind und keine Toilette dabei haben. Die scheißen hemmungslos überall hin und lassen ihr Scheißpapier liegen. Wegen diesen Spinnern wird es immer schwerer, mit dem Wohnmobil zu campen. Denn die Wohnmobile werden unter Generalverdacht gestellt., Die sind zu blöd, ihre Scheiße zu vergraben. Manche scheißen direkt neben ihr Auto und fahren dann. So dreist wie ihre stinkende Scheiße. Ganz ehrlich, die müßten extrem hart bestraft werden. Es ist nicht schwer, seinen eigenen Unrat zu vergraben und den Rest (das Toilettenpapier) wieder mitzunehmen. Die haben nicht mal einen kleinen Klappspaten dabei! Wir haben eine Toilette mit Tauschkassetten.
Wir müssen häufiger für unsere Entsorgung bezahlen.
Die grandiosen, freiheitsliebenden Zeltcamper, die gerne über Wohnmobile lästern, die scheißen wortwörlich auf ihre Umwelt. Ich habe den „Spatengang“ noch gelernt. Pussis!
Eventuell fällt auf, daß ich diese Art der Menschen nicht leiden kann. Wir meiden die Nähe zu diesen Gefährten mittlerweile wie die Pest.
Es sind ganze Felder von Toilettenpapier. Ekelhaft! Dazu kommt, daß die zusätzlich gerne ihren Müll im Lagerfeuer stehen lassen. An diesem Platz gibt es einen Aushang, wie lange es dauert, bis etwas verrottet.
Diese Menschen haben keinen Respekt vor den Einheimischen! Oft sind es die coolen Surfertypen mit langen Haaren. Ich hatte auch mal lange Haare, heute keine mehr… Es sind die Individualisten, die auf Kosten anderen Menschen ihren Spaß haben wollen.
Wer wird aber mit in Haft genommen? Der Wohnmobilist, der alles an Bord und es nicht nötig hat, seinen Mist in die Umwelt zu feuern.
Es sind keine Einzelfälle! Die Plätze, wo vorher Wohnmobile standen sind zu 95% sehr sauber.
Wir sind Spätaufsteher. Da sind alle anderen meist weg. Und dann sehen wir Müll von diesen Campern, der vorher definitiv nicht dort war!
Jetzt genug ausgekotzt! Widmen wir uns wieder den schönen Dingen!
Es sind nicht alle so. Jedoch findet man unter den Wohnmobilisten weniger Verursacher für Müll und Dreck, da diese nun mal alles dabei haben: Toilette, Dusche, Mülleimer. Wer ein Wohnmobil hat, hat es nun mal einfacher. Diese Entscheidung trifft jeder für sich selbst. Und so schwer ist das Buddeln eines Lochs nicht…
Am 07.10.2019 war die Tour durch den Yosemite Nationalpark nicht der rechte Augenöffner. Um dem Park noch eine Chance zu geben, fahren wir einfach zurück zu unserem Eingang und eine andere Route in Richtung Highway 120. Dieser Weg war viel schöner als der Loop des Yosemite Valleys. Diesen Loop bin ich aus Blödheit doppelt gefahren (Einbahnstraße… sicher 15 km Umweg). Einmal mit Profis…
Doch wir finden den Weg in Richtung Highway 120. Ein Weg mit verschiedenen Steinformationen, Bergen und Vegetationen. Wir sind begeistert!
Jede Jahreszeit hat mit Sicherheit seine eigene Faszination. Ich will gar keinen Ratgeber schreiben, was man gesehen haben muß. Dieser Nationalpark ist einfach schön und abwechslungsreich. Oftmals sind für mich nicht die „Touri-Attraktionen“ das Beste. Richtig großartig wurde die Ausfahrt aus dem Nationalpark. Man fährt von 7000-9000 Fuß (bis ca. 2750 m) runter auf 3500 Fuß (ca. 1000 m). Die Enge der Berge löste sich plötzlich auf und wir sahen in eine unendliche, wunderschöne Weite mit einem See in der Mitte. Die Bilder können diesen unglaublichen Eindruck leider nicht wiederspiegeln. Es folgen die Bilder aus dem Yosemite Park und der Ausfahrt in Richtung Highway 120.
09.10.2019 und 10.10.2019 im Death Valley
Wir verbringen eine gute Nacht in einer Steppe mit einigen anderen Wohnmobilen und Trailern. Das Death Valley ist nicht mehr weit. Das Tal des Todes!
Wir verbringen eine Nacht und zwei Tage hier. Und die Nacht hat es in sich! Liegt die Temperatur am Tage bei bis zu 27°C (das ist für das Death Valley nicht viel, zum Glück ist der Sommer im Death Valley vorbei), so kühlte es sich in der Nacht empfindlich ab. Der höchste Punkt im Yosemite Nationalpark waren für uns 9000 ft (2750 m). Jetzt liegen wir gleich auf mit dem Meeresspiegel.
Zuerst hielt ich die plötzlich aufziehende Dunkelheit für Nebel. Was da auf uns zu kam war ein kleiner Sandsturm. Immerhin rappelt es so heftig am Wohnmobil, so daß es uns fast eine offene Dachluke rausgehauen hatte. Eine Frau in ihrem Camper zog es dann vor, diesen Platz in den Sanddünen zu verlassen. Wir und ein kleiner Trailer hielten dem Zorn der Wüste stand! Mit viel Sand im Wohnmobil… Super! …nicht!
Auf dem Weg hierher meckerte unser Auto, daß ihm der Motoröldruck nicht gefiele. Vor ein paar Tagen noch kontrolliert. Ich gönne dem Wagen einen Schluck aus der Pulle und wir setzen unbehelligt vom Bordcomputer unsere Reise fort.
Jetzt kommen ein paar Bilder vom ersten Tag in Richtung und aus dem Death Valley.
Wir lesen viele Hinweisschilder. Somit konnten wir erfahren, daß im Death Valley Salz abgebaut wurde. Dieses Salz wurde mit Mulis nach Las Vegas geschafft. 20 Mulis zogen eine Ladung. So kam Las Vegas anfänglich zu Geld, um dann später ein Paradies für Spieler zu werden.
Wir schauen uns Überreste der Produktionsanlagen an und halten an ein paar Besucherstopps. Ich gehe leicht und locker beschwingt einen Krater hinab. Es macht Spaß, im weichen Hintergrund nach unten zu springen. Als ich unten war, stellte ich mir die Frage, ob es rauf auf dem weichen Untergrund genauso lustig werden würde… Nee, wurde es nicht 🙂 .
In Badwater sind wir 85,5 Meter unter Normal Null (NN). Wir machen noch einige Bilder und verlassen das Death Valley und sind kurz vor Las Vegas!
Las Vegas hat viel Spaß gemacht. Und da ich dazu schon einiges als Text habe, höre ich an dieser Stelle mit dem Blog auf! Hört sich komisch an, ist aber so! 🙂
Es liest sich wie ein spannendes Buch, wieder super geschrieben, ich freue mich auf den nächsten Blog!
Mal wieder ein ganz toller Blog. Man glaubt in einem Buchfilm zu sein (wenn es sowas überhaupt gibt). Interessant auch, dass man in so einem Blog als Eltern dann auch erfährt, dass Post aus China nach Overath unterwegs sein könnte. So sindse die Jungs. Aber alles gut. Euch Vieren weiterhin viel Spaß.
Je mehr ich hier lese, desto schneller wünsche mir das 2022 wird. Dann beginnt unsere Tour.
Es macht einfach Spaß und Canada und die USA sind sehr gastfreundlich. Und es gibt unglaublich viel zu sehen.