04.07. bis 07.07.2019 : „Der Cabot Trail“ und „Whale Watching“

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Um es vorweg zu nehmen: Der „Cabot Trail“ war toll und gilt als eine der schönsten Panorama Straßen Nordamerikas und man durchfährt auch den Cape-Breton-Highlands-Nationalpark.

Wenn das zu den schönsten Dingen gehört, was Nordamerika mit zu bieten hat, dann können wir direkt umdrehen. Dann müssen die mittelmäßigen Dinge zum Fürchten sein.

Wer also hier gleich grandiose „Hurra-Beiträge“ zum Cabot Trail erwartet, den muß ich enttäuschen. Ich bin da zu ehrlich und zu realistisch. Außerdem will ich mit dem Blog kein Geld verdienen und muß damit nichts beschönigen. Ich begegnete allerdings Menschen, die den Cabot Trail sensationell fanden. Wie immer ist vieles schlicht und ergreifend individuell zu verstehen.

Ich hatte eine sehr schöne Zeit auf dieser Panoramastraße und davon möchte ich nun berichten. Ich enterte den Cabot Trail streng genommen schon am 03.07.2019.

03.07.2019 auf den 04.07.2019 (Victoria):

Der Einstieg in den Cabot Trail wurde dieser verlassene Campground. Die Parzellen sind noch abgesteckt, jedoch kann man erkennen, daß er schon eine ganze Weile leer steht.

Der Blick aus dem Fenster ist toll und Kaschmir hat mich mehrfach dazu aufgefordert, mit ihm zum Wasser zu gehen. Er liebt das Abkühlen im Wasser. Am liebsten soll ich ihm die ganze Zeit Stöckchen werfen oder mit dem Stock um die Wette ziehen.

Ein Blick aus dem Wohnmobil

Dieser Ort bot noch vorhandene Feuerstellen und aus diesem Grund war es der beste Zeitpunkt für ein erstes Lagerfeuer.

So hatte ich mir den Canada-Urlaub vorgestellt. Ab sofort schreibe ich nur noch Canada und nicht mehr Kanada. Ich finde Canada schöner.

Dummerweise hatte ich noch kein Bier. Hier hätte ich gerne ein bis zwei Bier gezischt. Alkohol ist unverschämt teuer, somit komme ich auf 3-5 Liter Wasser am Tag. Wenn das nicht mal eine tolle Logik ist…

Das erste Lagerfeuer

Der Cabot Trail ist ein Rundkurs. Zufällig nahm ich dafür den „offiziellen“ Einstieg. Wo man den Rundkurs anfängt, halte ich persönlich für egal.

Für den Cape-Breton Nationalpark zahlt man Eintritt pro Tag. Er liegt auf dem Cabot Trail. Da kommt so eine Art Mautstelle, die sich im Osten befindet. Ich war 2, 3 oder 4 Tage (was weiß denn ich…) im Bereich der kostenpflichtigen Wege, jedoch zahlte ich nur für einen Tag und als ich im Westen rausfuhr, gab es keine Bezahlmöglichkeit mehr. Vermutlich hätte ich nicht mal die Einfahrt bezahlen müssen, denn kontrolliert wurde ich nie. Ich habe das System nicht wirklich durchblickt. Ich freue mich an dieser Stelle, dem interessierten Blogleser, der diese Tour für sich ebenfalls plant, im Prinzip keine sinnvolle Information gegeben zu haben 🙂 . Ich habe die nette Dame an der „Maut-Station“ vorher gefragt, wie das geht und die meinte, daß es reichen würde, für nur einen Tag zu bezahlen. Man könne später die weiteren Tage mit barer Münze oder schnödem Plastik begleichen. Ich vermute bald, daß niemand wirklich länger als einen Tag bleibt…

Juhu Ein Wal!

04.07.2019 (Bay St. Lawrence):

Nun war ich bereits 10 Tage unterwegs und es wurde Zeit für etwas Action! Lagerfeuer hatte ich schon, meine kleinen Anfangsprobleme waren vergessen. Jetzt wollte ich mal etwas sehen! In der nördlichsten Spitze Nova Scotias sollte es nun endlich mal etwas spannender werden. Ich buchte eine Tour über Osham Whale Cruise, um Wale zu sehen. Und wir bekamen welche zu sehen!

Die Touren dauern ca. 3 Stunden und kosten um die 45 CAD (ca. 30 Euro). Osham Whale Cruise erlaubt es einem, seinen eigenen Hund mitzubringen! Kaschmir war der eigentliche Star der Tour! Er hat sich vorbildlich benommen, selbst etwas stärkerer Seegang machte ihm nicht zu schaffen und die gesteigerte Aufmerksamkeit der rund 15 Mitfahrer störte ihn gar nicht.

Das war sicherlich nicht das letzte Whale Watching. Die ganz spektakulären Aufnahmen gibt es nicht zu sehen, jedoch stehen noch einige Möglichkeiten aus, diese Erfahrung zu intensivieren.

Und seinen wir ehrlich. Ich bin immer noch ohne Iris unterwegs. Es wäre doch schlicht unfair, wenn jetzt schon der große Puck abgehen würde!

Es folgen einge Bilder von der Tour, die man vergrößern kann, wenn man ein Bild anklickt:

04.07.2019 (Victoria, Meat Cove):

Viel weiter nördlich ging es nun wirklich nicht mehr. Dieser sandige Parkplatz sollte mein Schlafplatz werden. Ich gesellte mich zu einem bereits vorhandenem Wohnmobil und ein weiterer Camper sollte diesen Ort erreichen.

Die Reisenden im bereits vorhandenem Wohnmobil leben darin und sind vor 35 Jahren aus Indien kommen. Sie hatten eine ca. 10 Jahre alte Tochter und weitere, bereits erwachsene Kinder.

Zum Glück war der Platz größtenteils trocken

Ich bereitete ein Lagerfeuer vor und die Familie, die im Wohnmobil lebte, sammelte sehr gut mit. Als das Feuer dann brannte, steuerten die Franzosen Marshmallows bei. Meine ersten Marshmallows. Ich muß ehrlicherweise zugeben, daß ich nicht wußte, was Marshmallows sind. Wir haben sie auf einen Spieß gesteckt, über das Feuer gehalten und dann heiß gegessen.

Wikipedia sagt dazu: „Marshmallow ist eine Schaumzuckerware aus Zucker, Eischnee, Geliermittel sowie Aroma- und Farbstoffen.“

Es ist der Süßkram, den jeder von uns kennt, – vielleicht nicht unter der Bezeichnung -, der besonders gut schmeckt, wenn das Innere sich durch die Hitze verflüssigt.

Feuer machen ist für mich kein Problem

05.07.2019 (Neil’s Harbour New Haven, nahe Chéticamp):

Ein Highlight jagt das nächste! Heute wird Wäsche gewaschen! 12 Tage waren vergangen und so langsam wurden die Unterbuchsen knapp. Über iOverlander finde ich den richtigen Ort, eine Wäscherei mit Münzen (Coin Laundry).

Ich hatte Glück, daß ich einige Loonies and Toonies (1 CAD, 2 CAD) sammelte. Es sind die 1- und 2-Dollar Münzen.

Weiterhin haben die Canadians an dieser Stelle eine Anlage zur Mülltrennung. Das System hier ist alles, aber nicht so the Yellow from the Egg. Zur Mülltrennung werde ich einmal etwas schreiben und zusätzlich einen eigenen Beitrag zum Waschen.

Hier konnte ich Wäsche waschen

Während der Wäsche sprach ich mit einer Frau, die auf ihren Mann wartete. Ein 85 Jahre alter, waschechter Bayer! Wir haben uns gut unterhalten und ich konnte meinen Loonie-Vorrat noch etwas erweitern, da mir zwei Münzen für den Trockner fehlten. Für die Wäschereien braucht man Loonies, Toonies und Quarters. Immer schön sammeln!

In meinem Fall hatte ich immer noch zu wenig Kleingeld und mußte auf dem nächsten Platz meine Wäsche draußen trocknen.

05.-06.07.2019 (Pleasant Bay):

Ich hatte es selbst nicht mehr so in der Erinnerung, ich mußte danach den Cabot Trail wieder ein Stück zurück gefahren sein. Das Waschen der Wäsche war wohl dringender, als es mir jetzt noch präsent ist.

Pleasant Bay war in vielerlei Hinsicht ein Highlight für mich.

  • Ich trocknete das erste Mal im großen Stil meine Wäsche draußen!
  • Ich lernte Linda & Dave den Firefighter kennen (aus Edmonton, Canada)
  • Ich lernte Kurt + Gwen aus Pittsboro, North Carolina, USA kennen
Wäsche im Wind trocknen
  • Ich lernte Donna (Lehrerin) aus New Jersey, near New York kennen
  • Ich buk meine ersten Brötchen im Omnia.
  • Und ich hätte ganz viele Tiere sehen können…

Alle oben genannten Personen können wir gerne besuchen, wenn wir in der Nähe sind.

Dave fragte mich, als er meine Wäsche betrachtete, ob schwarz denn wohl meine Lieblingsfarbe sei… Ich weiß nicht, wie er das meint. Da war ein weißes T-Shirt dabei!

Mir gefiel es so gut, dass ich zwei Tage blieb.

Brötchen aus dem Omnia

Dave war super. Dave hatte Bier 🙂 . Darum wollte ich Bier besorgen, um andere Reisende ebenfalls versorgen zu können.

In diesen zwei Tagen verpaßte ich mehrere Höhepunkte!! Ich lief an ihnen vorbei. Immer 3 Minuten zu früh oder zu spät. Ich hätte das nie erfahren, würde ich nicht mit allen Menschen sprechen. Oft ist Kaschmir der Auslöser für Gespräche, mal ist es das Wohnmobil oder eine alltägliche Situation.

So ging ich abends noch spazieren…

Auf einer kleinen Anhöhe saßen Mutter und Tochter. Wir kamen ins Gespräch und sie wollten wissen, wie lange ich schon unterwegs sei. Ich sprach von rund 10 Tagen. Darauf fragten die mich ganz begeistert, welche Tiere ich denn schon sah? Sie wären erst zwei Tage in Nava Scotia. Sie hätten direkt am Eingang zum Platz einen Elch gesehen, daß sei erst 10 Minuten her.

– Nein, ich sah keinen Elch.

Sicherlich wäre mir der Bär aufgefallen, der eben noch hier in der Gegend war.

– Nein, kein Bär.

Aber die schönen, großen Adler gerade eben über dem Wasser, die muß ich gesehen haben.

– keine Adler für Maik….

Nur die Wale an der Küste, wo ich doch direkt an der Küste stehen würde, heute morgen, die muß ich doch gesehen haben.

– NEIN! RUHE! Auch keine Wale! Verdammte Axt! Nix, Nada, Niente!

Wir unterhielten uns nett weiter und ich war etwas frustriert. Ich ging nach einiger Zeit den Hügel wieder hinab Richtung Wohnmobil. Da spricht mich ein Ehepaar an: „Der Coyote zwischen uns, der sich ins Gras legte, als Kaschmir und ich kamen, der war ganz schön groß!“

– ICH HABE KEINEN SCHEISS COYOTEN GESEHEN!! ACH LECKT MICH DOCH AM ARSCH!!!

Da bist du im wilden Kanada, jeder sieht die tollsten Tiere und berichtet dir davon. Du mußt davor gestanden haben und hast nichts gesehen…

Später wurde mir berichtet, daß das vielen so ergeht. Der richtige Zeitpunkt ist nicht immer leicht zu treffen. Naja, ich hoffe mal, daß das so stimmt…

Ich gehe fast davon aus, daß die Anwesenheit von Kaschmir zusätzlich dazu führt, daß wir weniger sehen. Bei Bären ist das eine sehr gute Sache! Ich traf Personen, die von Bären verfolgt wurden. So ein Hund kann da Wunder wirken und die Bären abhalten. Einheimische Jäger nehmen Hunde (gerne Schäferhunde) zum Schutz mit.

07.07.2019 (Iverness, nahe Margaree Harbour)

Das war ein granatenstarker Übernachtungsplatz! Ein toller Sandstrand, eine prima Bademöglichkeit (die ich nicht nutzte, es war zu kalt) und mein erster Sonnenuntergang, den ich mir in aller Ruhe ansah. Abends kamen viele Einheimische zusammen, zündeten verschiedene Lagerfeuer an und man betrachtet gemeinsam am Strand die im Meer untergehende Sonne. Die Sonne wollte ich genießen und unterließ es ganz bewußt, davon ein Bild zu machen. Ich hatte eh gerade keine Kamera dabei und sparte es mir, diese zu holen. Ich ließ den Abend entspannt im Sand ausklingen. Auf dem Weg zu diesem Platz sind wir vorher einige Kilometer gewandert. Entlang des „Cabot Trails“ gibt es sehr viele Wanderwege, dich ich immer mal wieder spontan anfuhr.

toller Platz nahe Margaree Harbour.

Um den „Cabot Trail“ vollständig zu machen, hätte ich nun vom Westen wieder in den Osten fahren müssen. Ob ich dabei viel verpaßt habe, weiß ich nicht. Es waren nur noch einige, wenige Kilometer.

Die Landschaft war richtig schön, die Stellplätze für sich immer wieder ein gelungener Aufenthalt. Auch die nächsten 2 Tage werden super. Darüber berichte ich im nächsten Blog.

Leider werden die darauf folgenden 3-5 Tage oft bitter langweilig. Ich bin sehr froh, daß ich die Route östlich von Halifax begann, dann an der Küste entlang den Cabot Trail erreichte, von dort weiter die Ostküste entlang Richtung Norden und von Norden aus die Westküste entlang wieder gen Süden fuhr.

Es gibt einen klaren Bereich, den ich in Nova Scotia ausklammern würde. Ich wollte die komplette Küste und somit Nova Scotia umrunden und dann bekommt man das so serviert, wie es ist.

Fairerweise muß man sagen, wurde ich in den ersten zwei Wochen richtig von der Landschaft verwöhnt. Somit ist die dritte Woche halt mal eine Art Reinfall. Oder sagen wir so, die Strecke hatte ihre unrühmlichen Längen 🙂 .

Wir schon erwähnt, dazu mehr im nächsten Blog!

Kaschmir am Strand

Maik

Gebürtiger Norddeutscher (Stade) Jahrgang 1974, gut abgehangen.

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