25.06. bis 03.07.2019: Die ersten Tage in Kanada (Nova Scotia) mit Zechprellerei!

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 25.06. bis 26.06.2019:

Ich stellte mich ja ein wenig töffelig an, als ich mit Toeffelchen die ersten Schritte in Nord-Amerika wagte. Gas hätte ich wirklich schneller finden können, aber ich eierte von einer Tankstelle zur nächsten… Ich hatte bereits die App iOverlander, aber da mal genauer reinzuschauen schien mir nicht gegeben. Dann wären mir in Halifax ein paar lustige Gasflaschensymbole aufgefallen, die ich dann per App hätte anfahren können…

Der JetLag und die kleinen Problemchen (zu blöd zum Gas finden, dann das Gasleck, das darauf folgende Wasserleck) ließen mich zwei Nächte auf dem Shubie Campground verweilen. Dort sagte man mir, daß es vermutlich nicht erlaubt sei, Hunde im Bus mitzunehmen. Also verbrachte ich mehr Zeit mit dem Internet und iOverlander und machte meinen neuen Schlafplatz aus.

Shubie Campground ist ein typischer Campingplatz für Kanada. Er hat Plätze mit Wasser und Strom und Plätze ohne Service. Er verfügt über Duschen und eine Ver- und Entsorgung, sowie WLAN. Streng genommen brauchte ich nur einmal Wasser und dann Wlan. Wasser gibt es kostenfrei an einer Tankstelle, die in iOverlander markiert ist (zu iOverlander, eine richtig tolle App, gebe ich noch mehr Infos) und Internet sowie einen Stellplatz für ein bis zwei Nächte hätte ich auf einem Walmart haben können. Der Stellplatz gab mir eine gefühlte Sicherheit, also sei es drum.

iOverlander Karte
iOverlander App

Während ich in Halifax durch die Gegend kurvte, kam ich an zwei Brücken. Die waren maut-pflichtig. Jedoch Maut nur gegen Cash. Wer war zu blöd, sich an einem Bankautomaten direkt am Anfang auch nur ein wenig Cash zu holen? Korrekt, ich war zu blöd! Also mußte ich zwei mal den Maut-Männern glaubhaft versichern, daß ich gerade angekommen, vollkommen verwirrt und ohne Bargeld bin. Das Verwirrte haben die mir direkt abgenommen. Zweimal zahlte ich nichts. Soviel zur Zechprellerei 🙂 .

Man besorge sich besser Bargeld. Und das bekommt man wirklich überall. Viele Tankstellen haben Bankautomaten, die zahlreichen, großen Einkaufszentren haben Banken und ich wette, auch am Flughafen wäre eine Möglichkeit gewesen, doch ich war einfach platt an dem Abend.

Ich bin dann zu Fuß von Shubies Campground zur nächsten Tankstelle mit Bankautomaten und besorgte mir mein erstes Bargeld. Rund um Shubies gibt es schöne Wanderwege mit Wald und Wasser. Soweit war das schon okay dort. Dabei lernte Kaschmir die einheimischen Squirrels kennen. Er entwickelte eine kleine Jagdleidenschaft. Er ist halt im auf Bäume klettern einfach nicht gut genug, um den kleinen Rackern zu Leibe rücken zu können.

Dumpstation bei Shubie Campground

Ich verließ nun den Campground und testete bereits nach zwei Nächten meine erste Dumpstation. Ich wollte doch wissen, wie das geht, obwohl es für das Dumpen (Entsorgen) noch zu früh war. Hier zeigte sich, daß es gut war, den Tipps vorher zu folgen und einen Abwasserschlauch dabei zu haben. Den haben die hier alle in einer genormten Größe. Meiner ist zwar nicht genormt und hat einen kleineren Durchmesser, mit einem größeren Durchmesser wäre ich blöd dran gewesen, kleiner geht dann immer noch. Zum Glück besorgte ich kurz vor der Abfahrt eine zusätzliche Abwasser-Verlängerung, die ich bisher fast immer brauchte.

Das erste „Dumpen“ lief gut, blöderweise muß man die Toilettenkassette in das selbe Loch entsorgen. Die haben hier keine Kassetten, sondern einen Schwarzwassertank, der mit dem Abwasserschlauch verbunden ist. Für das Grau-Wasser (Dusche, Spüle)  ist das Loch für mich zu groß, nur um eine Kassette auszukippen, kann so ein Loch nicht groß genug sein. Zwischenzeitlich habe ich eine Toilettenkassette mal randvoll bekommen (also gemacht 🙂 ). „Hach“ war das ein Spaß, diese durch das kleine Loch im Boden zu entsorgen… Sehr frei nach Mike Krüger: „Wenn ein Schuß daneben geht, dann hilft nur noch beten…“ Mehr wollt ihr nicht wissen und ich mag nicht mehr darüber nachdenken!
Merke: Ist eine Kassette sehr voll, kommt sehr schnell, sehr viel raus und das schon bei einem geringen Winkel…

Wir haben insgesamt 3 Toilettenkassetten. Diese Kassette befindet sich neben dem Gaskasten (siehe orangener "Rüssel").

 27.06.2019:

Mit Spannung fuhr ich zu meinem ersten Freistehplatz gar nicht so weit weg von Halifax, den ich über iOverlander fand. Der Platz war ein Wanderparkplatz, dass Wetter hatte um die 20-22°C und Ende Juni/Anfang Juli hat die Touristenzeit noch nicht so richtig angefangen. Ich hatte einen Blick auf’s Meer und konnte mit Kaschmir lange Spaziergänge unternehmen.

Es gibt fast nur Steinstrände in Nova Scotia oder Felsküsten.

Kaschmir an einem steinigen Strand
Kaschmir am Strand

Ich dachte schon daran, mein erstes Feuer zu entzünden, fand aber nicht genügend trockenes Holz. Der erste Tag auf einem „Freistehplatz“ war zunächst aufregend genug!

Toeffelchen-Tours mäßig ging es dann auch ein wenig töffelig von mir weiter 🙂 . Ich war verwirrt und brauchte das einfach. Nee, äh. Ach egal!

Fähre
Mit den amerikanischen Motorradfahrern auf einer Fähre

28.06.2019 (Guysborough):

Sieht man lustige Schilder auf denen steht, man soll vorher anrufen, ob die Fähre da ist, dann kann es tatsächlich sein, daß man selbst gemeint ist.

Ich bezog diese Schilder nicht auf mich. So sahen es ebenfalls zwei Motorradfahrer aus den USA und wir landeten gemeinsam auf einer Fähre.

Die Amerikaner waren genauso wie ich der Auffassung, daß diese Schilder gar nicht für uns waren, sondern was anderes zu bedeuten hatten. Prima, nicht nur ich war der Meinung, daß manche Schilder nur für Einheimische sind, die etwas damit anfangen können 🙂 .

Zwischenzeitlich regnete es auf der Fähre und ich gab einen Regenschirm an die Motorradfahrer weiter. Zu diesem Zeitpunkt meldete sich mein Motor bereits mit einer Fehlermeldung…

https://www.toeffelchen-tours.de/2019/06/30/nichts-funktioniert-in-den-ersten-tagen-kanada-nova-scotia/

Einen Freihstehplatz (28.06.2019 in Troyund eine kostenlose Wasser- und Entsorgungsstation später (29.06.2019 in Louisdale) landete ich in Louisbourg.

 

Lighthouse in Louisbourg

29.06.2019 bis 30.06.2019 (Louisbourg):

Man konnte eine Festung besuchen, wo keine Hunde erlaubt waren, also schenkte ich mir die Festung, dafür gab es einen Leuchtturm und einen schön angelegten Wanderweg.

In Louisbourg übernachtete ich zwei mal hinter einem Büro für Touristeninformationen.

Es war wenig bis gar nichts los und die Stadt schien ihre beste Zeit hinter sich zu haben. Vermutlich versuchen die vom „Festungs-Tourismus“ zu leben.

Ich hatte Internet und beschäftigte mich das erste Mal mit WordPress und ließ diese Seiten hier entstehen.

01.07.2019 – 02.07.2019:

Die nächsten Tage eierte ich so vor mir her. Ich landete zwischenzeitlich in Sydney (NV) und verbrachte meine Zeit mit Blog-basteln. Zu mehr war die Stadt kaum gut.

Man nannte mir mehrfach den „Cabot Trail“. Den muß man machen! Und „Cape Breton“ sei richtig toll.

An dieser Stelle sei gesagt, daß der „Cabot Trail“ wirklich gut ist, jedoch kann ich mich oft nicht mit den blumigen und auschweifenden „Hurra-Bekundungen“ identifizieren. Iris und ich gehen viel mit den Hunden sehr ausgiebig spazieren und haben dabei einige, tolle Landschaften entdeckt. Mir gefallen etliche von mir fotografierte Landschaften, aber atemberaubend war bisher nichts. Und zu dem Zeitpunkt „jetzt“ bin ich bereits 4 Wochen unterwegs. Ich behandele gerade die ersten Tage meiner Tour und bin leider noch allein reisend, da sich Finn nach seiner OP erholen soll, bevor es für ihn und Iris in den Flieger nach Halifax geht.

manchmal steht man halt auf einem nicht ganz so schönem Parkplatz

03.07.2019 (eigentlich ein Wasserfall):

Es dürstete mich so langsam nach Abenteuer. Wie grob der Hase nun läuft, wußte ich mittlerweile. Ich wollte neue Herausforderungen. Die bekam ich in Form einer Schotterstraße. Dabei suchte ich bloß einen Wasserfall, der sollte an diesem Tag mein Abenteuer sein… Es ist tatsächlich so, daß die Straßen in einem unglaublich miesen Zustand sind und ich während der Fahrt den Straßenbelag permanent ansehen muß. Du hast alle paar 1000 Meter ein Loch in der Fahrbahndecke, welches den Urlaub beenden könnte. Das ist nicht übertrieben ausgedrückt. Und so einen schönen Teil Schotterpiste kann es immer einmal geben.

Mein Verlangen nach Abenteuer brachte diese Piste und nicht den erhofften Wasserfall. Der kann auch nur die kleine Schwester von Scheiße gewesen sein, denn der See hier ist für kanadische Verhältnisse ein Tümpel und bei dem wenigen Gefälle erzeuge ich beim Pinkeln mehr Wasserfall… Dafür bekam ich 5 km richtig grottig schlechte Straßen geboten. Grandios!

Eine unverhoffte Schotterstraße

Ich bin schon so langsam auf den Spuren des „Cabot Trails“. Da es jetzt wieder richtig schön wird, beschreibe ich als nächstes den Cabot Trail. Aber das liebe Kinder, das kommt im nächsten Blog 🙂 .

Maik

Gebürtiger Norddeutscher (Stade) Jahrgang 1974, gut abgehangen.

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